Fotosammlung zur Linie 45 (Kornelimünster – Breinig)

Die Straßenbahnlinie von „Cornelimünster“ nach Breinig wurde am 28. März 1913 als Teil des Brander Netzes eröffnet. Sie gehörte zu den letzten Straßenbahnstrecken, die von der Aachener Kleinbahngesellschaft eröffnet wurden. Die 3,1 km lange Strecke wurde zunächst unter der Liniennummer 23 geführt. Während des ersten Weltkrieges musste die Strecke zur Gewinnung kriegwichtiger Rohstoffe stillgelegt und zwischen Mai und Dezember 1916 die elektrische Fahrleitung abgebaut werden. In der von Besatzungszeit, Inflation und Wirtschaftskrise belasteten Nachkriegszeit wurde die Strecke im Jahre 1923 schließlich sogar vollständig abgebaut. Es dauerte bis zum Jahre 1926, bevor es der Aachener Kleinbahngesellschaft gelang, die Strecke von Breinig nach Kornelimünster wieder aufzubauen und den Betrieb neu zu eröffnen.

1960erJahre_Kornelimuenster_Tram_x3_F
Wer in den 50er Jahren aus einem Vennbahnzug auf den Ortskern von Kornelimünster herabschaute, der konnte mit etwas Glück so wie hier einen nach Breinig fahrenden Straßenbahntriebwagen sehen.

Da der Ort Breinig während der Betriebszeit der Straßenbahnlinie 45 stets zum Amt Kornelimünster gehörte, bildete die Straßenbahn hier gegenüber den vorhandenen Eisenbahnstrecken eine unmittelbare und komfortable Direktverbindung, die den lokalen Verkehrsbedürfnissen entsprach. Obwohl ein größerer Teil der Breiniger Bevölkerung in den Stolberger Industriebetrieben arbeitete, ist es nie zu einer Verlängerung der Straßenbahnstrecke nach Büsbach oder Vicht-Dreieck und Verknüpfungen mit den dortigen Straßenbahnlinien gekommen.

1950er_Jahre_Restaurant_Schlausermuehle_vonFalkenbachbruecke_aus_mitTramgleis_x2_F
Von der Falkenbachbrücke aus ergab sich dieser Blick auf die Schlausermühle und die dort von der Landstraße abzweigende Straßenbahnstrecke nach Breinig.

Von Kornelimünster-Markt aus verlief die Linie gemeinsam mit der nach Walheim und Sief führenden Linie 35 vorbei am Kapellchen bis zum „Iternberg“, wo sie in der Nähe abzweigte. Bis zur Falkenbachbrücke folgte sie dem Indetal. Am ehemaligen Restaurant Schlausermühle bog die Trasse in ein Seitental ab und verlief von dort aus auf eigenem Bahnkörper annähernd der DB-Strecke folgend bis zum Bahnhof Breinig. Die Strecke endete unmittelbar am Bahnhofsgebäude. Eine Verlängerung in die Ortsmitte hinein gab es nicht. Die Endhaltestelle der Linie 45 lag stets zwischen dem Bahnhofsgebäude und der Raiffeisenstraße bzw. „Auf der Heide“.


Am 26. Februar 1956 wurde auf der Linie 45 der ASEAG-Triebwagen 6426 kurz vor Breinig fotografiert. Links im Bild sind die Strecke Stolberg Hbf – Walheim – Raeren und das nur einflügelige Einfahrsignal des Bf. Breinig zu sehen. Zwischen Signal und Straßenbahn lugt im Hintergrund das Dach des Breiniger Bahnhofsgebäudes hervor.


Am gleichen Tag entstand ebenfalls das Foto der Situation am Streckenende der Linie 45. Vom Bf. Breinig aus konnte man im Jahre 1956 auch noch mit den Schienenbussen der Deutschen Bundesbahn nach Stolberg oder nach Walheim und von dort aus nach Aachen oder Schmithof fahren.

Die letzte Straßenbahn zwischen Kornelimünster und Breinig verkehrte am 02.11.1957.

Zwischen Breinig und Schlausermühle ist die ehemalige Straßenbahntrasse noch heute als Feld-, Fahrrad- und Wanderweg gut erhalten.

 

Falls auch Sie Fotos von der Linie 45 oder anderen Straßenbahnen in Stolberg haben, würde ich mich  freuen, wenn Sie es ermöglichen würden, diese zu kopieren und hier ebenfalls zu zeigen
( => mail@eisenbahn-stolberg.de ).

 

 

 

 

 

 

 

Ein Gedanke zu „Fotosammlung zur Linie 45 (Kornelimünster – Breinig)“

  1. zu allererst W E I T E R SOOOOO !!!!!

    ich bin gerne auf deiner / eurer Webseite

    vielleicht noch 2 Hinweise die vielleicht interessant sind …

    – ich habe in den 90’iger Jahren ein Luftbild der letzten Strassenbahn an „Bahnhof Breinig“ in der „Stolberger Zeitung“ (lokalteil) gesehen. …

    – zum anderen so kann ich mich erinnern
    gibt es es Foto des Bahnhof „Roetgen“ aus dem Jahr 1915
    wenn ich mich recht erinnere von Westen noch Osten geknipst
    in einem der Jahreskallender der Sparkasse Aachen zwischen 1977 bis 1983

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert