2.7 1976 bis 1994 Der Betrieb der Deutschen Bundesbahn bis zur Auflösung durch die Bahnreform

Nach dem Ende des Dampflokeinsatzes änderte sich der Betriebsablauf auf der Strecke Stolberg Hbf – Raeren nicht wesentlich. Neben einem täglichen Nahgüterzug nach Raeren und bedarfsweise eingelegten Schwertransporten prägten die häufig, aber unregelmäßig verkehrenden Militärzügen das Bild. Statt mit Dampfloks der Baureihe 50 wurden all diese Züge ab 1976 von Dieselloks der Baureihen 215 und seltener der BR 290 befördert.


Am 16. April 1982 überquerte 215 017 mit einem Übergabezug von Walheim nach Stolberg die Falkenbachbrücke.


Am 21. Mai 1982 zog 215 027 einen Zug mit Betonfertigteilen von Stolberg nach Raeren. Auf der Falkenbachbrücke ist die Lademaßüberschreitung der Frachten gut sichtbar.


Große Stahlträger, Kesselanlagen und Apparate, Brückenteile, Krananlagen (oben und unten) und vorgefertigte Dachträger waren in den 1980er Jahren typische Frachten, die als  „Lademaßüberschreiter“ in den täglichen Übergabezügen oder in gesonderten Transporten in beide Richtungen über die Strecke Stolberg – Raeren geleitet wurden.


Am 21. Mai 1982 verkehrten auch Militärzüge zwischen Stolberg und Raeren.  Bei Schmithof, dort wo die Panzersperrlinien des ehemaligen „Westwalls“ die Strecke kreuzen, sind 215 128 (0ben) und 290 256 (unten, als Drucklok) vor Militärzugen im Einsatz.

Noch 1983 konnte man auf der Strecke Stolberg – Raeren grenzüberschreitenden Stückgutverkehr beobachten.


Auf diesem Foto vom 04. April 1980 stehen zwei Stückgutwaggons der DB an der Rampe der Raerener Güterabfertigung.

Am 02. Mai 1983 bestand der tägliche Übergabezug von Stolberg nach Raeren nur aus einem Stückgutwaggon, der in Raeren an die SNCB übergeben wurde.

Der Lokwechsel fand nach dem Ende des Dampflokeinsatzes weiterhin im Bf. Raeren statt, wo sich deutsche und belgische Lokomotiven regelmäßig begegneten und auch die Eisenbahner von SNCB und DB gerne zusammentrafen und sich austauschten.
Am 12. September 1986 kam es auf dem Bahnhof Raeren zum Zusammentreffen der DB-Lok 215 117 (rechts im Hintergrund) mit den SNCB-Loks 5536 und 8424.

In den 1970er Jahren verkehrten nur gelegentlich Gesellschaftssonderzüge über die Strecke Stolberg – Raeren. Zumeist fuhren diese Züge zu Zielen entlang der belgischen Vennbahn. Mit einer gewissen Regelmäßigkeit verkehrten solche Gesellschaftssonderzüge am 17. Juni,  der in jenen Jahren als  „Tag der deutschen Einheit“ ein gesetzlicher Feiertag war.


Am 17. Juni 1977  veranstaltete der Eifelverein eine Vennbahnsonderfahrt von Stolberg Hbf nach Malmedy und zurück. Auf dem Bahnhof Raeren begegnete die DB-Lok 215 013 beim Lokwechsel der belgischen Diesellok 8412, die mit einem Güterzug nach Eupen und Montzen auf die Ausfahrt wartete. Links steht der aus B3yg-Umbauwagen der DB gebildetete Sonderzug.

Anläßlich ihres 125-jährigen  Stadtjubiläums veranstaltete die Stadt Stolberg am 12. Juli 1981 „Rheingoldsonderfahrten“ zwischen Stolberg und Walheim. In Verkennung des Publikumsinteresses hatte man die Dürener 211 088 mit nur 2 Rheingoldwaggons auf die Reise geschickt, die bald hoffnungslos überfüllt waren. Im Laufe des Tages wurde der Zug deshalb noch um einen Bm-Wagen ergänzt.

211 088 mit dem Rheingoldzug am 12. Juli 1981 auf der Fahrt nach Walheim auf der Falkenbachbrücke …

… und auf der Rückfahrt von Walheim nach Stolberg nahe der Ortschaft Hahn an der Stelle, an der die Trasse nach Kornelimünster abzweigt …

… und mit Blick auf Kornelimünster nochmals auf der Falkenbachbrücke.

Im Laufe der 1980er Jahre stieg die Zahl der Gesellschaftssonderzüge auf der belgischen Vennbahn spürbar an. Und zunehmend nahmen diese Sonderreisezüge anstelle des Weges über Aachen Hbf – Welkenraedt – Eupen die kürzere Verbindung über Stolberg Hbf und Walheim nach Raeren. Ein außergewöhnlich langer Gesellschaftssonderzug verkehrte am 12. September 1986 anläßlich eines Kirchentages von Aachen über Stolberg nach Kalterherberg und zurück.


Mit einem Gesellschaftssonderzug von Aachen über Stolberg und Raeren nach Kalterherberg passierte 215 117 am 12. September 1986 den ehemaligen Bahnhof Breinig.

Obwohl wegen des Militärverkehrs auf der Strecke Stolberg – Raeren  eigentlich immer mit Zugverkehr zu rechnen war, kam es gerade bei den Gesellschaftssonderzügen häufig zu gefährlichen Begegnungen mit Straßenverkehrsteilnehmern, die in einzelnen Fällen unglimpflich ausgingen.


Der Vennbahnsonderzug vom 17. Juni 1986 erfasste bei Breinigerberg den Traktor eines Landwirtes, der den herannahenden Zug nicht beachtet hatte.

Der „Zirkus Althoff“ bzw. seit 1976 der „Zirkus Williams-Althoff“ , der seit 1958 sein ständiges Winterquartier in Breinig eingerichtet hatte, nutzte für seine Logistik bis Ende der 1970er Jahre die Deutsche Bundesbahn. Immer, wenn der Zirkus in sein Winterquartier einkehrte oder von dort aus wieder aufbrach, sorgten die Zirkuszüge im Bahnhof Breinig für Hochbetrieb und umfangreichen Rangierbetrieb. Mitte der 1970er Jahre war der Bahnhof Breinig bereits bis auf ein Ladegleis zurückgebaut worden, das im Wesentlichen auch nur noch von dem Zirkusunternehmen genutzt wurde. Etwa Mitte der 1980er verlegte der Zirkus, der seine Logistik zwischenzeitlich auf LKWs umgestellt hatte, sein Winterquartier nach Düren. Zwischen 1982 und 1986 wurde auch das letzte Ladegleis des Bahnhofs Breinig entfernt.

Die 1980er Jahre waren bei der DB ganz allgemein von Streckenstillegungen und „Rückbauten“, also der Beseitigung vermeintlich entbehrlicher Infrastruktur gekennzeichnet. Wie es mit Stand November 1984 im Streckennetz der südlichen Region Aachen aussah, lässt diese Netzkarte der DB erkennen.

Im Jahre 1983  besaß der Bahnhof Walheim noch eine große Ausdehnung. Viele Gleise wurden aber nur selten benutzt. Die Deutsche Bundesbahn nutzte den Bahnhof Walheim deshalb zeitweise zum Sammeln von ausgemusterten Güterwagen.

Als 215 113 am 02. Mai 1983 am Stellwerk „Wf“ des Bahnhofs Walheim fotografiert wurde, war die Weitläufigkeit des Walheimer Bahnhofsgeländes noch gut erkennbar.


Am 17. September 1983 wurden im Bf. Walheim schwerpunktmäßig  sog. Fährbootwagen gesammelt. Auch auf diesem Bild ist die Größe des Bahnhofs Walheim gut zu erkennen.


Auf diesem ebenfalls am 17. September 1983 entstandenen Foto der Westseite des Bahnhofs Walheim ist sogar der einstmals zweigleisige Ausbau der Strecke nach Raeren noch sehr gut sichtbar.

Der belgische Nachbarbahnhof Raeren, der sowohl als Grenzbahnhof wie auch als Abzweigstation der Vennbahn nach Eupen und Sourbrodt Bedeutung hatte, besaß ebenfalls noch eine beachtliche Größe und umfangreiche, weitläufige Gleisanlagen.

In den weitläufigen Bahnhofsanlagen auf der Westseite des Raerener Bahnhofs geht die SNCB-Lok 8407 auf diesem Foto vom 02. Mai 1983 fast unter.

Am 17. Juni 1985 wurde das Jubiläum „100 Jahre Vennbahn“ gefeiert. Die Deutsche Bundesbahn hatte allerdings schon zum 1. September 1984 die Gesamtstillegung des letzten Abschnitts der ursprünglichen Vennbahnstrecke von Aachen-Rothe Erde, (Km 0.7) bis Brand (Gleisende) verfügt. Der letzte Restabschnitt der Vennbahn im Bundesbahnnetz war das Streckenstück zwischen dem Bahnhof Walheim und der Bundesgrenze beim Km 17,3. Am 17. Juni 1985 verkehrte ein Geburtstagssonderzug von Raeren nach Sourbrodt. Auf der Bundesbahnseite verkehrte kein Sonderzug.

Zu dem anwachsenden Sonderreisezugverkehr trug auch der Eisenbahn-Amateurklub Jülich bei, der mit seinen Schienenbussen häufig auf den Eisenbahnstrecken der Region unterwegs war. Am 16. April 1988 veranstaltete der EAKJ eine Schienenbus-Sonderfahrt, die u.a. nach Walheim führte.

Als der aus den Fahrzeugen 795  445 + 995 409 + 995 497 + 795 627 (v.r.n.l.) bestehende Schienenbusverband am 16. April 1988 den Rüst-Viadukt in Stolberg-Binsfeldhammer überquerte, war die Halde im Vordergrund noch nicht saniert.

Das Jahr 1988 brachte Veränderungen auf der belgischen Vennbahnstrecke, die sich im Folgenden auch auf die Strecke Stolberg – Raeren auswirken sollten. In das Jahr 1988 fiel einerseits der Übergang des Abschnitts (Troisponts-) Weywertz – Sourbrodt an das belgische Verteidigungsministerium zur Nutzung für den weiteren Militärverkehr zum Truppenübungsplatz Elsenborn. Andererseits erfolgte zum 16. September 1988 die Sperrung des Abschnitts Raeren – Weywertz für den Personen-Sonderverkehr durch die Nationalgesellschaft der Belgischen Eisenbahnen SNCB / NMBS.

Als Folge dieser Entwicklung verstärkte die Deutschsprachige Gemeinschaft in Ostbelgien ihre Bemühungen um die Erhaltung der belgischen Vennbahnstrecke und deren touristische Nutzung. Am 18. August 1989 fand dazu die Gründungsversammlung des Vereins „Vennbahn VoE“ in Eupen statt.

Unter diesem Logo präsentierte sich der belgische Verein „Vennbahn VoE“, der von 1990 bis 2001 den touristischen Verkehr auf der belgischen Vennbahn durchführte.

Im Jahre 1990 ging schließlich der Abschnitt Raeren – Sourbrodt an den Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft über. Von der damit einsetzenden touristischen Nutzung der belgischen Vennbahnstrecke sollte die Strecke Stolberg – Raeren als einzige verbliebene deutsche Zugangsmöglichkeit zur Vennbahn profitieren.

Am 2. Juni 1990 fand die Eröffnungsfahrt zur Aufnahme touristischer Verkehre von Eupen über Raeren und Weywertz nach Büllingen statt. Veranstalter war der belgische Verein “Vennbahn VoE” mit Sitz in Raeren.
Von Köln aus verkehrte die in City-Bahn-Farben lackierte Lok 218 148 mit dem Rheingoldzug des FEK Köln über Stolberg nach Raeren und Kalterherberg.

Der um zusätzliche Waggons verstärkte Rheingold-Sonderzug aus Köln mit der seinerzeit trendigen City-Bahn-Lok 218 148 am 02. Juni 1990 bei der Ausfahrt aus dem Stolberger Hauptbahnhof gen Raeren.


Der erste Zug des belgischen Vennbahnvereins  – bestehend aus der urigen Diesellok 5901 und ehemaligen Reisezugwaggons der SNCB – wurde zunächst unter freiem Himmel in Raeren abgestellt. Am Vorabend eines Einsatztages stehtder Zug nahe des Bahnhofsgebäudes  auf dem Bahnhof Raeren. (Foto vom 01. August 1990). Der langsam laufende Dieselmotor mit seinem an Binnenschiffe erinnernden Motorsound wurde bald zum weithin hörbaren Markenzeichen des Vennbahnzuges.

Auch nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 behielt die NATO zunächst ihr strategisches Interesse an der Strecke Stolberg – Raeren. Mit einer Weisung vom 12. April 1991 legte der Bundesminister für Verkehr der Deutschen Bundesbahn die betriebsfähige Erhaltung der Strecke Stolberg (Rheinl.) Hbf – Walheim Bundesgrenze (-Raeren) „aus übergeordneten Gründen“ auf. Im Gegenzug beteiligte sich die NATO an der Finanzierung des Streckenunterhalts.
Ihre letzte große militärische Inanspruchnahme erlebte die Strecke Stolberg – Raeren im Januar und Februar 1991 anläßlich des sog. Zweiten Golfkrieges („Operation Desert Storm“), als innerhalb weniger Tage eine große Zahl von Transporten der US-Army aus deutschen Standorten zu belgischen Häfen gefahren werden musste, um von dort nach Kuwait und Saudi-Arabien verschifft zu werden.


Als 290 270 hier am 10. Mai 1991 den Bahnübergang Schleidener Straße (B 258) am Bahnhof Walheim passierte, handelte es sich nicht mehr um einen Truppentransport für die Operation Desert Storm, sondern um einen  „normalen“ Militärtransporte im Zuge der täglichen Übergabefahrt von Stolberg nach Raeren.


Eine Szene aus dem letzten Betriebsmonat des regulären Güterverkehrs. 290 270, die zuvor mehrere Panzer von Deutschland nach Belgien gefahren hatte, übernahm am 10. Mai 1991 auf dem Bahnhof Raeren als Rückfracht ebenfalls Militärfahrzeuge, die zu Kasernen in Deutschland verschickt worden waren. Rechts wartete die belgische Lok 5532 auf die Fortsetzung ihrer örtlichen Rangiergeschäfte.


Nebenbahnatmosphäre im Grenzland: 290 270 hatte am 10. Mai 1991 mit dem Übergabezug von Raeren nach Stolberg die ersten Häuser am westlichen Rand von Walheim erreicht. Die Kirche und die Hochhäuser im Hintergrund gehören ebenfalls zu Walheim.


Auch das gehörte bis 1993 noch zum alltäglichen Bahnbetrieb: Streckenkontrollfahrt der Bahnmeisterei mit dem Skl, hier aufgenommen am 22. Mai 1991 im Bereich des Bf. Walheim.

Die Deutsche Bundesbahn stellte den Umleiterverkehr mit Lademaßüberschreitern zwischen Stolberg und Raeren 1991 dennoch ein, weil nach Sanierung und Umbau des Gemmenicher Tunnels die erforderliche Weite für Transporte mit Lademaßüberschreitung auch auf der Strecke Aachen-West – Montzen geschaffen worden war. Wegen des geringen sonstigen Güterverkehrs und der hohen Unterhaltungskosten für die beiden Viadukte stieg der Druck für eine Stillegung der Strecke zwischen Stolberg-Hammer und Raeren. Am 31. Mai 1991 wurde der planmäßige Güterzugverkehr der Deutschen Bundesbahn zwischen Stolberg-Hammer und Raeren schließlich eingestellt.


Am 31. Mai 1991 war 290 247 mit der letzten Übergabezug aus Stolberg im Bahnhof Raeren eingetroffen. Auch der letzte Bundesbahngüterzug beförderte noch die jahrzehntelang typischen Frachten mit Lademaßüberschreitung und Militärgerät.

An diesem Tag stellte  die SNCB auch den Güterverkehr auf ihrer Strecke zwischen Raeren und Eupen ein. Die SNCB-Lok 5508 beförderte den letzten belgischen Güterzug von Raeren nach Montzen.

Die von der Betriebseinstellung gleichermaßen betroffenen Eisenbahnerkollegen fanden sich dabei letztmals für ein Erinnerungsfoto zusammen. Die links im Hintergrund stehende Lok 5922 des belgischen Vennbahnvereins markierte dabei symbolträchtig die neue Epoche der Vennbahn als touristisch genutzte Eisenbahnstrecke.

Lediglich das Gleis vom Bf. Stolberg-Hammer bis zum Anschluß „Zur Mühlen“ wurde wegen des dortigen Bahnschotter-Recyclingbetriebs noch regelmäßig im Güterverkehr befahren.
Aus strategischen Gründen wurde die „NATO-Strecke“ gleichwohl weiterhin betriebsfähig vorgehalten.


Ein neues DB-Farbkonzept auf der Vennbahn verkörperte die Lok 290 390, die am 19. September 1989den Viadukt Rüst in Stolberg-Binsfeldhammer überquerte.

Im Anschluss „Zur Mühlen“, wo bis 1975 die Westdeutschen Kalkwerke eine schwunghafte Kalkproduktion betrieben, hatte sich 1979 ein Bahnschotter-Recyclingbetrieb niedergelassen. Nach der Stillegung des Verkehrs nach Raeren sorgte dieser Betrieb bis zum Jahre 2005 für tägliche mehrere Bedienfahrten zwischen dem Bahnhof Stolberg-Hammer und dem Anschluss „Zur Mühlen“. Am 02. Mai 1990 sind die Fotos von 290 259 mit einem Schotterzug nahe dem Viadukt Rüst (oben) und bei der Anschlussweiche (unten) aufgenommen worden.

Eine kleine Premiere gab es am 27. Oktober 1991, als mit der Lok 41 360 erstmals seit 1976 wieder eine Dampflok auf der Strecke von Stolberg nach Walheim im Einsatz war.


Die „nordrhein-westfälische DB-Museumslok“ 41 360 am 27. Oktober 1991 mit einem Sonderzug auf der Fahrt von Stolberg nach Walheim, fotografiert auf der Falkenbachbrücke bei Breinig.

Im Jahre 1992 errichtete  der belgische Vennbahnverein auf dem Gelände des Bahnhofs Raeren eine moderne Wartungshalle für seine Fahrzeuge.

Der Erfolg der touristischen Nutzung der belgischen Vennbahnstrecke weckte auch auf deutscher Seite Interesse, die Strecke Stolberg – Raeren touristisch zu nutzen. In Stolberg gründete  sich ein deutscher Vennbahn-Verein. Im Oktober 1993 kam es zum Abschluß eines Überlassungsvertages zwischen der DB und dem Vennbahn e.V. (Stolberg) für die Strecke Stolberg – Schmithof (Grenze). Damit war einerseits die Stillegung der Strecke abgewendet und andererseits der Weg für den Einsatz eines touristischen Zuges grundsätzlich frei. Der deutsche Vennbahnverein musste allerdings erst noch ein passendes Fahrzeug beschaffen, bevor der Fahrbetrieb aufgenommen werden konnte.

Am 16. und 17. Oktober 1993 wurde zwei Tage lang der 150. Geburtstag der Eisenbahnverbindung von Köln über Aachen nach Belgien gefeiert. Neben Sonderzügen auf dem „Eisernen Rhein“ über Aachen Hbf und Herbesthal verkehrten verschiedene Sonderzüge von Eupen über Raeren nach Stolberg, die mit der vom belgischen Vennbahnverein 1993 neu beschafften ölgefeuerten Dampflok 50 3666 und der Diesellok 6041 gefahren wurden.


Am Nachmittag des 16. Oktober 1993 dampfte 50 3666 mit Unterstützung der Drucklok  6041 über die Falkenbachbrücke nach Raeren und Eupen


Am sonnigen Vormittag des 17. Oktober 1993 war 50 3666 wieder auf dem Weg von Stolberg über Raeren nach Welkenraedt. Noch auf der Brücke öffnete der Lokführer den Regler und beschleunigte seine Lok in die Steigung nach Raeren (oben). Als Schubunterstützung war wieder die SNCB-Diesellok 6041 im Einsatz (unten).


Einfahrt des von der belgischen Diesellok 6041 und der Vennbahn-„Starlok“  50 3666 als „Sandwichzug“ bespannten Vennbahnzuges aus Raeren in den  Bahnhof Stolberg-Hammer. Der Einsatz von belgischen Dieselloks auf der Strecke Stolberg – Raeren war äußerst selten zu erleben! Beide Fotos entstanden am 17. Oktober 1993 aus dem wenige Wochen später abgerissenen ehemaligen Stellwerk „Shs“.

Zum 31. Dezember 1993 endete die Ära der Deutschen Bundesbahn. Durch die zum 01. Januar 1994 in Kraft getretene Bahnreform wurde die Deutsche Bundesbahn mit der Deutschen Reichsbahn (DDR) verschmolzen und durch die in Form einer Aktiengesellschaft organisierte Nachfolgerin “Deutsche Bahn AG” ersetzt.

Ein Gedanke zu „2.7 1976 bis 1994 Der Betrieb der Deutschen Bundesbahn bis zur Auflösung durch die Bahnreform“

  1. Vennbahn Pendelzüge am 16. und 17.10.1993

    Die 6041 war weniger aus Gründen der Schubunterstützung am Zugende bzw. Kopf, je nach Fahrtrichtung, denn bei einem 5 Wagenzug hätte die 50 alleine ausgereicht. Sie erübrigte das Kopfmachen in den Bahnhöfen Stolberg und Eupen, was den Fahrbetrieb erheblich erleichterte.

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