Abbruch des ehemaligen Stellwerks „Saf“ in der Nacht vom 25. zum 26. April 2018

Das ehemalige Stellwerk „Saf“ des Bf. Stolberg-Altstadt wurde in der Nacht vom 25. zum 26. April 2018 vollständig abgerissen. Die EVS hatte hierzu in der Nacht zwischen 23:10 Uhr und 4:40 Uhr die Talbahnstrecke in diesem Bereich gesperrt. Die beauftragte Baufirma „Balter“ aus Losheim/Eifel hatte die Baustelle gegen 23 Uhr soweit vorbereitet, dass mit den Abbrucharbeiten begonnen werden konnte. Schon während des Abbruchs wurden die Abbruchmaterialien nach Schadstoffen und Deponieklassen getrennt und großenteils in Containern abtransportiert. Die Mauerwerksreste sollen später recycelt werden.  Bauleiter Ulrich Hoffmann und sein Team führten den Abbruch routiniert und zügig durch, so dass schon gegen 2:45 Uhr die oberirdischen Aufbauten des Stellwerks dem Erdboden gleichgemacht waren. Die nachfolgende Fotoserie zeigt die Abrissarbeiten und dürfte ohne weitere Erläuterungen den Verlauf des Stellwerksabbruchs gut dokumentieren.













Ein kleines Detail am Rande: Bauleiter Ulrich Hoffmann fand in einer Mauerwerksnische ein relativ gut erhaltenes Zeitungsblatt vom 10. Oktober 1909:

Einen besonderen Dank spreche ich an dieser Stelle dem Abbruchteam der Firma „Balter“ und den Mitarbeitern der anderen beteiligten Firmen aus, dass sie die Fotodokumentation freundlich und offen unterstützt haben. Ein weiterer Dank gilt natürlich auch dem Hinweisgeber, der dafür sorgte, dass der Chronist rechtzeitig zur Stelle war.

Abbruch des Stellwerks „Saf“ hat begonnen

Wie aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle zu erfahren war, soll der Abbruch des Stellwerks in der Nacht vom 25. zum 26. April 2018 stattfinden. Wer es miterleben will, sollte sich zwischen 23 Uhr und 4 Uhr Zeit nehmen…

Wer in den letzten Tagen mit aufmerksamen Augen den Bahnübergang Aachener Straße überquert hat, dem werden Veränderungen am ehemaligen Stellwerk „Saf“ aufgefallen sein. Rund um das Stellwerk wurden Bauzäune aufgebaut und an der Fassade im Obergeschoss sind bereits Teile der Eternitplattenverkleidung entfernt worden. Untrügliche Zeichen dafür, dass der Abbruch des Stellwerks nun wohl unmittelbar bevorsteht!

Mit dem Stellwerk „Saf“ wird eines der letzten historischen Eisenbahngebäude beseitigt, dass der Eisenbahnknotenpunkt Stolberg noch aufzuweisen hat. Und das Stellwerk „Saf“ zeigt noch einen relativ authentischen Zustand. Andere Eisenbahnbauten aus der Frühzeit der Eisenbahn, die man in Stolberg noch antreffen kann, wurden erheblich verändert. So ist das Bahnhofsgebäude in Breinig durch die private Nutzung  weitgehend entstellt. Und auch das Gebäude des Stolberger Hauptbahnhofs wurde letztlich von einem Bahnhofsgebäude zu einem Verwaltungsgebäude mit integrierter Leitstelle umfunktioniert. Auch wenn es auf den ersten Blick äußerlich eine historische Hülle behalten hat, so fallen beim Vergleich mit Fotos aus der „Vor-EVS-Zeit“ doch deutliche Änderungen auf, die als Kompromiss für eine zeitgemäße Nachnutzung wohl hingenommen werden mussten, aber den Wert des Denkmals doch mindern, weil es eben kein Bahnhofsgebäude mit den zeittypischen Attributen mehr ist…

Bei manchen Eisenbahnbauten kann man verstehen, dass sie aus betrieblichen Gründen zeitgemäßen Bedürfnissen weichen müssen. So liegt es beispielsweise beim Viadukt über das Rüstbachtal, der in seiner heutigen Gestalt nicht mehr zukunftsfähig ist. Aber muss man das Stellwerk „Saf“ wirklich aus zwingenden Gründen beseitigen? Eine Störung des Bahnbetriebes verursacht es nicht. Gibt es für dieses historische Gebäude keine alternative Folgenutzung? Ist eine profane Veränderung der Straßensituation nahe des Bahnübergangs wirklich wichtiger als der Erhalt des Denkmals, einem der letzten Zeugnisse einer großen Stolberger Eisenbahnvergangenheit?  In der jüngeren Zeit hat man vergeblich nach „Altstadt-Toren“ gesucht. Hier wäre eines, dass für Generationen von Stolbergern zum Stadtbild gehört hat und das mit seiner Beschriftung und etwas Umfeldgestaltung für diesen Zweck nutzbar gewesen wäre. Aber Stolberg hat leider kein Empfinden für seine Eisenbahntradition. Wo nur die Burg und die Kupferhöfe im Kopf sind, ist für Eisenbahngeschichte kein Raum. Stolberg hat auch seine Innenstadtbahnhöfe Stolberg-Mühle  (1974) und Stolberg-Hammer (1979) bedenkenlos dem Zeitgeist geopfert, selbst als man schon über die Altstadtsanierung nachdachte. Wer zum Vergleich den Eschweiler Talbahnhof betrachtet, der wird vielleicht bemerken, was man in Stolberg einfach weggeworfen hat. Weiter so….? – die Würfel sind gefallen.


Wer das Stellwerk „Saf“ noch einmal ablichten und es zumindest in der persönlichen Sammlung bildlich bewahren möchte, der sollte bald tätig werden…

Die ersten Wunden sind dem historischen Stellwerk bereits zugefügt worden.

Buchtipp: „Verkehrsknoten Aachen“


In der vergangenen Woche ist das neue Buch „Verkehrsknoten Aachen“ des EisenbahnKurier Verlags in den Handel gekommen. Es kann ab sofort im Buchhandel zum Preis von 24,80 € bezogen werden.

Das Buch „Verkehrsknoten Aachen“ ist bereits der 20. Band in der Verkehrsknoten‐Reihe des Eisenbahn‐Kurier Verlages. Ein kleines Jubiläum also, mit dem nun auch der Kaiserstadt Aachen die verdiente Ehre zu Teil wird, in den Kreis der Städte aufgenommen zu werden, deren besonders interessantes und vielfältiges Verkehrsgeschehen im Format dieser Reihe dokumentiert wird. Und zu sehen und zu staunen gab es wahrlich genug in Aachen. Es reicht von den Eisenbahnen mit ihren Haupt‐, Neben‐ und Steilstrecken im Dreiländereck, auf denen bis 1968 noch „Dampf pur“ herrschte über das weitverzweigte, äußerst vielfältige und reizvolle Straßen‐ und Kleinbahnnetz mit zum Teil ausgeprägten Überland-Charakter sowie die Privat‐ und Werksbahnen im Aachener Steinkohlerevier, Fahrzeughersteller, Busse und O-Busse bis hin zum Flug‐, Straßen‐ und projektierten Wasserverkehr. Vieles ist unwiederbringlich verschwunden: Die Dampflokomotiven und ihre Betriebswerke, die eleganten TEE-Triebwagen, die Vennbahn und die Kraftpost, alle Straßenbahnen und O‐Busse sowie die traditionsreiche Waggonfabrik Talbot, um nur einige Abgänge zu nennen.
Das Buch beleuchtet vor allem die spannende Szenerie der fünfziger und sechziger Jahre mit Ausflügen in die Zeit davor und danach. Viele Ansichten aus dem Stadtbild leben nur in der Erinnerung und auf Fotos fort. Sie zu bewahren, darzustellen und einzuordnen war Aufgabe der beiden Verfasser, der sie sich gerne gestellt haben. Tauchen Sie mit dem nun vorliegenden Band ein in die wunderbare Welt des Verkehrsknotens Aachen, der bei näherer Betrachtung viele kleine Verkehrsknoten in sich birgt, seien es die verkehrsreichen Plätze und Bahnhöfe in der Innenstadt oder die zahlreichen Gleisdreiecke, Verknüpfungs‐ und Umsteigepunkte im Umland, wie Eschweiler, Mariadorf, Stolberg‐Atsch, Vicht und viele andere.

Das Buch kann in Aachen u.a. bei einem der Autoren selbst in der St. Pauls-Apotheke (Jakobstraße, nahe beim Aachener Markt) oder beim Modell Center Aachen (Hünerbein), Markt 9-15, 52062 Aachen, gekauft werden.
In der Stolberger Bücherstube (Buchhandlung Krüpe) ist das Buch ebenfalls im Sortiment.

Zeitreise entlang heimatlicher Schienen (Teil 2)

Hier wird zu einer Zeitreise eingeladen, die vom Jahr 2018 aus Rückblicke auf einzelne Ereignisse in die vergangenen 60 Jahre bietet. Dabei wurde der Blick im ersten Teil zunächst in die Jahre von 2003 bis 1983 gerichtet. Von dort aus gibt es anschließend mehrere Zeitsprünge im Turnus von 5 oder 10 Jahren. Da die Motive des Jahres 1983 und dabei insbesondere das Motiv eines Übergabezuges auf der Strecke Hochneukirch – Ameln vor der Kulisse des Bf. Immerath auf großes Interesse gestoßen sind, folgen in diesem zweiten Teil aber zunächst noch einige weitere Motive aus dem Jahr 1983.
Lassen Sie sich überraschen, welche Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Veränderungen sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte zeigen. Hier stehen nicht die spektakulären Höhepunkte der Eisenbahngeschichte, sondern eher die alltäglichen und kleinen Ereignisse im Fokus. Gleichwohl wird ein buntes Bild entstehen, das den Wandel im heimatlichen Schienenverkehr deutlich macht.

1983

An der Strecke von Hochneukirch nach Jülich gab es neben der Windmühle beim Bf. Immerath eine zweite Windmühle, die sich als Motiv für Eisenbahnfotos gut eignete. Dies war die im Streckenabschnitt zwischen Titz und Ameln gelegene Düppelsmühle. Am 05. August 1983 (unten) und am 18. August 1983 (oben) wurde diese hölzerne Bockwindmühle als Standpunkt für Fotos des Übergabezuges von Ameln nach Hochneukirch ausgewählt.

(Anmerkung: Kennt eigentlich jemand noch andere Eisenbahnfotos mit der Düppelsmühle und der Immerather Windmühle? Es ist eigentlich erstaunlich, dass diese excellenten Fotomotive in der gängigen Eisenbahnliteratur nicht präsent sind…)

Am 28. September 1983 gab die angekündigte Schließung der Güterabfertigung Eschweiler Hbf Anlass, dort ein paar Fotos aufzunehmen. Am Nachmittag dieses Tages wurde die „Ga“ samt den dort zur Beladung stehenden Güterwaggons für ein Foto der 151 056 mit ihrem Güterzug genutzt (oben). Zur Überraschung des Fotografen lief dieser Zug allerdings auf Gleis 1 des Eschweiler Hauptbahnhofs ein. Jetzt hieß es, schnell zum Bahnsteig an den Gleisen 3/4 zu sprinten, um die anstehende Überholung in Szene zu setzen. Wenig später preschte dann 140 585 mit ihrem westwärts fahrenden Containerzug vorbei (unten). Güterzugüberholung in Eschweiler Hbf – ein Motiv mit Seltenheitswert.

Am 15. Oktober 1983 entstand auf dem Stolberger Hauptbahnhof das Foto des Stellwerks „St“ mit der „gewollt“ ins Bild fahrenden 110 483 (oben). Schräg gegenüber des Stellwerks „St“ wuchs damals schon dessen Konkurrenz heran.  Am 15. Oktober 1983 war von dem späteren DrS 600-Stellwerk „Sf“ allerdings erst der Rohbau fertig (unten). 1986 ersetzte das neue Stellwerk „Sf“ alle mechanischen Stellwerke in Stolberg Hbf.

Am 23. Oktober 1983 entstand vom Wolfsberg in Eilendorf aus das Foto einer unerkannt gebliebenen SNCB-Lok der Reihe 16, die mit einem D-Zug die Lücke zwischen dem Nirmer und dem Eilendorfer Tunnel passierte.

 

1978

Blick in das Bahnbetriebswerk Stolberg – als diese Aufnahme am 15. April 1978 entstand, wurden nur noch der Ringlokschuppen mit Drehscheibe und die Gleise zur Dieseltankstelle genutzt. Die Gleise, auf denen die Dampfloks des Bw Stolberg bis Mitte 1976 versorgt wurden, rosteten still vor sich hin.

Auf den Nebenstrecken rund um Stolberg wurden 1978 im Güterzugdienst überwiegend Dieselloks der Baureihen 215 und 290 eingesetzt. Als der Fotograf am Nachmittag des 21. April 1978 nahe des Bahnübergangs Steinbachstraße am Einfahrsignal der Strecken von Herzogenrath und Würselen stand, war das Motiv mit der aus Alsdorf kommenden und in den Stolberger Hauptbahnhof einfahrenden 290 330 völlig alltäglich.

Am 27. Mai 1978 endete der planmäßige Einsatz von Uerdinger Schienenbussen (Bauart VT 95) beim Bw Düren. Vor dem Beginn der letzten Schienenbusfahrt von Herzogenrath nach Stolberg posierten der Triebwagenführer Karl Kreischer und sein Zugbegleiter Willi Brück für ein Erinnerungsfoto vor 795 240.

Nachdem die letzte Schienenbusfahrt von Herzogenrath nach Stolberg mit dem solo fahrenden 795 240 absolviert war, wurde anschließend im Bw Stolberg noch ein Beiwagen abgeholt, bevor es als Leerfahrt zum Heimat-Bw Düren ging. Im Bw Stolberg bot sich dabei diese „Parade“ zum Abschiedsfoto: v.l.n.r.: 995 562 + 795 240, 290 330, 290 306, 290 307 und 290 173.

Am 9. September 1978 wurde das 75-jährige Jubiläum der Strecke Düren – Heimbach gefeiert. Neben einem aus drei TEE-Waggons gebildeten Sonderzug war als Gast ein aus 634 618 + 934 564 + 634 617 gebildeter Dieseltriebwagenzug auf der Jubiläumsstrecke unterwegs. Im Bf. Düren wurde dieses im „Rurgebiet“ seltene Fahrzeug im Bild festgehalten.

Zu den Stars einer Fahrzeugschau auf dem Bf. Düren gehörte die aus Duisburg-Wedau entsandte Dampflok 051 724, die bis Februar 1977 zu den letzten betriebsfähigen Bundesbahn-Dampfloks der BR 50 zählte. Alle Versuche, für ein Foto das Werbeschild für die Bockwurst wenigstens für ein paar Minuten etwas zur Seite zu rücken, scheiterten damals am hartnäckigen Widerstand eines griesgrämigen Verkäufers. Von der anderen Seite her fehlte leider das rechte Fotolicht (oben und unten). Der Eisenbahnamateurklub Jülich hat die Lok nach dieser Ausstellung mit Hilfe der Kreissparkasse Düren erwerben können, so dass sich im Laufe der folgenden Jahre immer wieder Gelegenheiten ergaben, bessere Fotos von dieser Lok aufzunehmen. ;-)

Am 28. Oktober 1978 stand die damalige Werklok 1 der Stolberger Glashütte von „St. Gobain“ im Fokus des Fotografen. Wer genau hinschaut, kann dahinter auch die 1913 gebaute Hanomag-Werklok der Glashütte erkennen, die seinerzeit als Denkmallok auf dem unbenutzten Gleisanschluss im Bereich von Schneidmühle und Schnorrenfeld aufgestellt war.

 

1973

Am 15. Januar 1973 berichteten die „Stolberger Nachrichten“ mit diesem Foto über den Stand der Bauarbeiten an der neuen Überführung der Finkensiefstraße, die seinerzeit auf der Südseite des Bf. Stolberg-Hammer errichtet wurde.

Die Mitarbeiterzeitung „Die Bundesbahn“ berichtete in ihrer Ausgabe 11/1973 stolz über den neuen Zugbahnfunk auf der Strecke Köln – Aachen und die Pionierleistungen bei dessen Einführung. Die Strecke Köln – Aachen kann damit zu den Vorreitern dieser heute selbstverständlichen Einrichtung gezählt werden. Wie in dem Bericht zu lesen ist, verkehrten auf der Strecke vorerst nur 100 E-Loks der BR 140, die mit  Zugbahnfunk ausgerüstet waren.

Auch das war ein Beitrag aus der Ausgabe 11/1973 der Mitarbeiterzeitung „Die Bundesbahn“…

 

1968

Im März 1968 ereignete sich nahe das Bahnübergangs Nikolausstraße dieser eigenartige Unfall, bei dem ein Autofahrer von der Eisenbahnstraße aus den schmiedeeisernen Zaun der Bahnstrecke Stolberg Hbf – Walheim durchbrach. Wie das links im Hintergrund sichtbare Andreaskreuz mit dem Linkspfeil zeigt, lag nur wenige Meter entfernt davon der Bahnübergang Nikolausstraße, der eine komfortablere Überquerung der Bahnstrecke ermöglicht hätte. Ob der Autofahrer vielleicht das im Hintergrund sichtbar Umleitungsschild falsch gedeutet hatte oder was ihn sonst zu seinem Fahrmanöver bewogen hat, ist nicht überliefert. Bemerkenswert ist allerdings der Zustand des PKW nach diesem Unfall!
Heute verhindert der hier befindliche Bahnsteig des Haltepunktes Stolberg-Schneidmühle eine Wiederholung des Unfallgeschehens…

Als der Stadtteil Mühle noch eine überwiegend christlich geprägte Wohngegend war, fanden die jährlich von der Pfarre St. Maria Himmelfahrt veranstalteten Pilgerfahrten nach Kevelaer stets großen Anklang bei den Gemeindemitgliedern. Bei der großen Nachfrage konnte man einen eigenen Gesellschaftssonderzug füllen, so dass der ehemalige Bf. Stolberg-Mühle einmal im Jahr aus seinem Dornröschenschlaf erwachte. Das Foto zeigt das Besteigen des Sonderzuges, der 1968 vom Bf. Stolberg-Mühle aus in den niederrheinischen Wallfahrtsort fuhr.

Im August 1968 wurde von der Überführung Schellerweg aus diese Szene von Gleisbauarbeiten der Bahnmeisterei Stolberg im Bereich des ehemaligen Bf. Stolberg-Mühle aufgenommen.  Während sich die Gleisstopfmaschine auf dem Streckengleis von Stolberg Hbf nach Stolberg-Hammer befindet, ist davor noch ein Anschlussgleis des großenteils rückgebauten Bf. Stolberg-Mühle zu sehen.

Bauarbeiten gab es 1968 auch im Bereich des damaligen Bahnübergangs Cockerillstraße, wo an der Strecke von Stolberg Hbf nach Walheim der Schrankenposten 6 lag. Seinerzeit verlief die Hauptverkehrsachse von Eilendorf über Münsterbusch noch in Richtung Mühlener Kreuzung und Eschweiler Straße, so dass die Cockerillstraße hier wegen der stetigen Zunahme des Straßenverkehrs ausgebaut werden musste. Heute hat man mit der Europastraße einen „Bypass“ für die Mühlener Kreuzung geschaffen. Den Bahnübergang gibt es – in modernisierter Form – indes immer noch.

Wie sich die Bilder gleichen… – im Dezember 1968 berichteten die „Stolberger Nachrichten“ mit diesem Foto über die Ausbauarbeiten an der Rhenaniastraße im Bereich der Stolberger Hauptbahnhofs, wo rechts der Straße neue Parkplätze für Bahnkunden angelegt wurden. Seinerzeit konnte man bei der Fahrkartenausgabe Stolberg Hbf eine Parkkarte für die neugeschaffenen Parkplätze erwerben – solange der Parkraum ausreichte. Inhaber von Wochen- oder Monatskarten konnten auch entsprechende Wochen- oder Monatsparkkarten erwerben und hatten einen gewissen Vorrang.

 

1963

Am 30. April 1963 verabschiedete man in Düren die Straßenbahn. Das Foto zeigt den würdig geschmückten  Straßenbahntriebwagen 10 der Dürener Kreisbahn vor dem Start zur letzten Fahrt. Die Dürener Kreisbahn war seinerzeit ein vielseitiger Schienenverkehrsbetrieb, der neben dem Betrieb einer Straßenbahn im Stadtgebiet von Düren und auf einer Überlandlinie bis Nörvenich (zeitweise sogar bis kurz vor Zülpich) auch einen umfangreichen Güterverkehr für die Industriebetriebe in Düren abgewickelt hat.

1963 konnte die Aachener Waggonfabrik Talbot auf 125 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Mit dieser Werbeanzeige präsentierte sich Talbot in einigen regionalen Publikationen.

Ende März 1963 wurden am Bahnübergang Eisenbahnstraße die Schranken erneuert. Nachdem einerseits die Talbahnstrecke zwischen Stolberg Hbf und dem Bf. Stolberg-Mühle auf ein Gleis zurückgebaut war und andererseits keine Rücksicht mehr genommen werden musste auf die Fahrleitungsanlagen der 1959 stillgelegten Straßenbahnlinie 8, wurde der Bahnübergang seinerzeit grundsaniert.

Mitte Juni 1963 bot sich entlang der Landstraße von Vicht nach Zweifall dieser Blick auf die demontierte Straßenbahnstrecke. Auf der Trasse sind lediglich Schotterreste zurückgeblieben.

Am 11. Dezember 1963 berichteten die „Stolberger Nachrichten“ mit diesem Foto über den Ausbau der Straße „Steinbachshochwald“ zum gleichnamigen Gut Steinbachshochwald. Nebenbei zeigt das Foto aber auch die Bundesbahnstrecken von Stolberg Hbf in Richtung Alsdorf und Würselen nach ihrem Umbau. Kurze Zeit vorher verliefen im Hintergrund noch zwei Gleise, die ungefähr dort, wo die Strecke im Hintergrund hinter den Bäumen verschwindet, in einer Abzweigstelle getrennt wurden. 1963 hatte man die Abzweigstelle Quinx schon in die Nähe der Überführung der Autobahn Köln – Aachen verlegt und erst dort die Streckentrennung eingerichtet.

 

1958

Warum der Fotograf der „Stolberger Nachrichten“ Anfang Februar 1958 am Stolberger Hauptbahnhof diesen Briketthaufen fotografierte (oben und unten), ist hier nicht bekannt. Unbeabsichtigt hat er der Nachwelt damit aber einen Eindruck vom Zustand des Bahnhofsumfeldes in jenen Jahren hinterlassen. Wie die nachfolgenden beiden Fotos zeigen, werden die Eisenbahner bestimmt dankbar gewesen sein, dass sie Ende Februar auf diese Reserve zurückgreifen konnten.

Am 27. Februar 1958 informierten die „Stolberger Nachrichten“ ihre Leser mit diesem Foto über die Strapazen des Winters. Nach heftigen Schneefällen wird auf der Rathausstraße in Stolberg der Schnee nicht nur beiseite geräumt, sondern per LKW weggefahren. Der LKW steht übrigens genau auf den Straßenbahngleisen. Die Linie 8 wurde seinerzeit noch in beiden Richtungen im 15-Minuten-Takt befahren…

Auf dem Posthof an der Rathausstraße zeigt ein Postmitarbeiter die Spuren der vorangegangenen Schneefälle. Sein heckangetriebener VW-Transporter T 1 „Bulli“ dürfte allerdings selbst bei diesem Wetter ein zuverlässiger Helfer im Postdienst gewesen sein.

Im August 1958 wurde die zum Einsatz vor einem Pilgersonderzug nach Kevelaer liebevoll und aufwendig geschmückte 50 3033 zu früher Morgenstunde im Bw Stolberg vor dem Ausrücken fotografiert.

Im September 1958 entstand von der Hermann-Ritter-Straße aus diese Aufnahme des Bf. Stolberg-Mühle. Zwischen den Gärten befindet sich die Zufahrtstraße zu den Ladegleisen dieses Bahnhofs und zu der seinerzeit dort ansässigen Stahlhandelsfirma Kerschgens. Die auf der Mauer aufgebrachte Parole „Butter statt Kanonen“ bezieht sich zwar auf die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und die Gründung der Bundeswehr (1955) sowie auf die Einberufung der ersten Wehrpflichtigen ab 1957, die seinerzeit zu erheblichen politischen Auseinandersetzungen führten. Die Forderung hat aber über die Jahre hinweg nichts von ihrer Aktualität verloren…

 

Ende