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Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen ein harmonisches und friedliches Jahr 2016 und allzeit gute Fahrt auf dem Weg zu den persönlichen Zielen, die in diesem Jahr angesteuert werden sollen.

Die Jahreswende ist stets Anlass, einmal inne zu halten, den eigenen Standpunkt und seine Umgebung zu sondieren, auf die Geschehnisse des vergangenen Jahres zurückzublicken und vor allem natürlich der Zeitpunkt, den Blick nach vorne zu richten und zu überlegen, was das kommende Jahr in Sachen Eisenbahn bringen wird.

Wer sich heute auf dem Stolberger Hauptbahnhof umschaut, wird ernüchtert feststellen, dass man das Jahr 2015 zu den verlorenen Jahren zählen kann. Im Gegensatz zu den Infrastrukturanlagen der Euregio Verkehrsschienennetz GmbH, die sich überwiegend gepflegt und in zeitgemäßem Standard präsentieren, zeigen sich die Bereiche der Deutschen Bahn AG, also insbesondere der Mittelbahnsteig und die Unterführung dorthin, in einem rückständigen und reichlich verkommenen Zustand. Der Weg zu den Regionalexpresszügen ist weder barrierefrei noch vertrauenserweckend. Eine von Vandalen zerstörte Glaswand am sog. „Pluspunkt“ soll offenbar gar nicht mehr repariert werde. Im Jahre 2015 haben Wasserzuflüsse unbekannter Herkunft, denen bisher nur mit provisorischen Mittel begegnet worden ist, zusätzliche Probleme bereitet, indem die Unterführung überflutet und zeitweise unpassierbar war. Auf dem gesamten Bahnsteigbereich gibt es – immer noch – nur einen unzureichenden Schutz vor Regen. Trotz der Sanierung der Gerüstkonstruktion ist die Bahnsteigüberdachung am Gleis 43 – immer noch – nicht vollendet. Auch die westliche Fassade am ehemaligen Expressgutschuppen beeinträchtigt wegen der mangelhaften Verglasung des großen Fensters deutlich das Gesamtbild des ansonsten ansehnlich restaurierten Bahnhofsgebäudes. Für viele Bahnreisenden ist es außerdem ärgerlich, dass es an diesem „Hauptbahnhof“ nur einen einzigen Fahrkartenautomat gibt und beim Servicepunkt immer noch keine Möglichkeit besteht, Fahrkarten der DB-AG zu bekommen.
Und im Umfeld des Stolberger Hauptbahnhofs bietet die Stadt Stolberg dem ankommenden oder abfahrenden Bahnreisenden als ersten oder letzten Eindruck weiterhin das Ambiente einer heruntergekommenen schmutzigen Industriestadt, wie man es selbst im Ruhrgebiet oder in einschlägigen belgischen Regionen kaum noch finden kann. Die Sanierung der aus diversen Schwefelsubstanzen bestehenden Halde der einstigen Kali-Chemie musste erfolglos abgebrochen werden, so dass der von den Sickerwässern der Halde verursachte faulige Geruch weiterhin über das Gelände des Stolberger Hauptbahnhofs wabern wird.

Wer im Jahr 2015 von Stolberg aus die Bahn benutzen wollte, dem wurde viel abverlangt. In der ersten Jahreshälfte gab es eine langwierige Periode von Bahnstreiks mit umfangreichen, tagelangen Zugausfällen. Neuartig war zudem das Erlebnis, dass die DB-AG von jetzt auf gleich wegen eines erwarteten Sturmes, der dem Straßenverkehr kaum Probleme bereitete, im Laufe eines Tages einfach den Zugverkehr einstellte und den Bahnpendlern, die morgens noch arglos mit der Bahn zur Arbeit gefahren waren, kurzerhand den Rückweg abschnitt. Bezeichnend für die Deutsche Bahn AG war dabei, dass Busunternehmen (und auch Stadtbahnen) keine Bedenken wegen des Sturms hegten und keine Probleme hatten, ihren Linienverkehr auf der Straße aufrecht zu erhalten. Für die vom Bahnverkehr ausgebooteten Fahrgäste erwiesen sich der öffentliche (Straßen-)Nahverkehr oder der Individualverkehr auf der Straße als verlässliche Alternativen zum Bahnverkehr auf dem Netz der DB-AG.
Während der Sommerferien sperrte die DB-AG schließlich über 6 Wochen hinweg die Strecke zwischen Stolberg und Düren und sorgte mit mehreren Baustellen an den Gleisen zwischen Aachen und Düren für weiteres Ungemach. Auch der dazu angebotene Schienenersatzverkehr war nicht durchgehend zuverlässig. Neben dem Mehraufwand an Fahrzeit gab es in Düren häufig verpasste Anschlüsse.
Im Herbst bewirkte ein Stellwerksbrand in Mülheim-Styrum im Zusammenspiel mit unzureichenden organisatorischen Gegenmaßnahmen der DB-AG schließlich, dass die in Richtung Aachen verkehrenden RE1-Züge über mehrere Wochen hinweg regelmäßig mit Verspätungen von 20 bis 50 Minuten verkehrten, was u.a. auch in den ohnehin unkomfortablen RE9-Zügen weitere Erschwernisse und Beeinträchtigungen verursachte. 2015 war außerdem das Jahr, in dem innerhalb der von Politikern gerne bejubelten „Euregio“ die durchgehenden, umsteigefreien grenzüberschreitenden und doch regionalen Bahnverbindungen von Aachen nach Lüttich und Heerlen gekappt wurden und der direkte Schienennahverkehr zwischen wichtigen Zentren der Euregio unterbrochen wurde.
Im Jahr 2015 hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Bahn – zumindest im Reisezugverkehr – kein zuverlässiges und attraktives Verkehrsmittel mehr ist und gegenüber dem eigenen PKW bestenfalls nur noch eine preiswertere Alternative für belastbare Menschen sein kann. Die Tatsache, dass das Gleis 4 des Eschweiler Hauptbahnhofs im Jahre 2015 wegen eines defekten Waggons über vier Wochen lang blockiert und damit als Ausweichgleis offenbar entbehrlich war, lässt auch leichte Zweifel aufkommen, ob die Strecke Köln – Aachen überhaupt so stark belastet ist, wie von Politikern und Lobbyisten gern behauptet wird, wenn Forderungen nach einem dritten Gleis zwischen Aachen und Düren erhoben werden. Wenn man eine sooo wichtige Bahnstrecke wegen routinemäßiger Gleisbauarbeiten sechs Wochen lang komplett sperren und vier Wochen lang auf eines der wenigen Ausweichgleise verzichten kann, ist diese Strecke offenbar doch nicht sooo wichtig…

Was ist aus den zu Anfang des Jahres 2015 angekündigten Versprechungen – die Modernisierung des Mittelbahnsteiges an den Gleisen 1 und 2, den Bau eines Parkhauses auf einer Teilfläche des Pendlerparkplatzes einschließlich einer zum „Skywalk“ hochstilisierten lapidaren Fußgängerbrücke, die damit verbundene Schaffung eines barrierefreien Bahnsteigzuganges, die Sanierung der Rhenaniastraße als Zufahrt zum Stolberger Hauptbahnhof, die für den Sommer vorgesehene Aufnahme des durchgehenden Zugverkehrs zwischen Stolberg, Alsdorf und Herzogenrath – geworden? Allesamt aufgeschoben! Jetzt wird auf das Jahr 2016 vertröstet… Beim Ausblick in das Jahr 2016 begegnet einem insoweit Vertrautes. Immerhin konnte die EVS im Bereich des Lehmsiefen, an der Unterführung der Strecke Stolberg – Herzogenrath unter die Hauptstrecke Köln – Aachen, die mit vielen Problemen behaftete Tieferlegung der Bahnstrecke vollenden und die Voraussetzung schaffen, dass dort im Laufe des Jahres 2016 der Reisezugverkehr zwischen Eschweiler-St. Jöris und Stolberg Hbf aufgenommen und in fernerer Zukunft vielleicht auch eine Elektrifizierung durchgeführt werden könnte.
Für die Aufnahme des regelmäßigen Reisezugverkehrs nach Breinig gibt es indes weiterhin keine zeitnahe Perspektive.

In das Jahr 2016 fallen auch einige denkwürdige Jubiläen wie bspw. „175 Jahre Eisenbahn in Stolberg“ oder „175 Jahre Strecke Köln – Aachen“, ferner auch „15 Jahre Euregiobahn“. Ob es seitens der DB-AG dazu Veranstaltungen geben wird, ist hier nicht bekannt. Das Dampflokabschiedsfest der Bundesbahndirektion Köln, das am 3. und 4. April 1976 in Stolberg veranstaltet wurde und und als eine der größten Veranstaltungen dieser Art zehntausende Besucher anlockte, könnte nach 40 Jahren ebenso ein Anlass zur Erinnerung sein. In Stolberg werden zumindest Eisenbahnfreunde und Historiker diese Jubiläen zu würdigen wissen.

Der „Frühschoppen für Eisenbahnfreunde“, der im Jahr 2015 immerhin acht Mal stattfinden konnte und sich damit ein wenig etabliert hatte, musste Ende 2015 leider eine Zwangspause hinnehmen. Möglicherweise ergibt sich aber im Frühjahr 2016 wieder die Gelegenheit, diese Tradition im Servicepunkt des Stolberger Hauptbahnhofs fortzusetzen. Falls das Wetter es zulässt, könnten im Januar und Februar 2016 alternativ kleinere Exkursionen stattfinden, bei denen man den historischen Relikten und den sanierten Teilen der Bahnstrecken im Propsteierwald nachspüren oder „Eisenbahn-Archäologie“ im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs Münsterbusch mit Spitzkehre und Resten der Werksbahn der dortigen, bereits um 1838 eröffneten Zinkhütte oder der „Concordiahütte“ und der Werksbahnanlagen in Eschweiler-Aue betreiben kann…

Und was das Jahr 2016 „eisenbahnmäßig“ sonst noch bringt? – Lassen wir uns überraschen…

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(Siehe hierzu auch die Kommentare am Ende des Fototagebuches 12/2015)

5 Gedanken zu „“

  1. Nun gut Roland,
    du magst es tatsächlich anders empfinden, aber so zuverlässig und punktgenau kommt man mit keinem Verkehrsmittel an. Mir wäre es einfach nur lieb, wenn man diesen einseitig gerichteten negativen Bericht etwas korrigieren könnte.
    Denn hinter der Bahn stehen auch die Mitarbeiter. Und da kenne ich genüge, die sich für einen pünktlichen Betriebsablauf einsetzen. Dass du persönlich die Bahn nicht weiterempfehlen möchtest, mag dir überlassen sein. Aber ob man tatsächlich eine so negative Kritik auf einer Hobbyseite lesen muss, ich weiß nicht. Mir vergeht mehr und mehr die Lust darauf, hier vorbei zu schauen, wenn ich eh nur die Kritik über die Bahn lesen muss und nicht das Hobby Gleichgesinnter teilen kann. Da kann ich mir auch auf dem Facebook-Kanal der Bahn die nicht immer sachlichen Kritiken durchlesen. Denn als Teil der Bahn ist es jedesmal ein Faustschlag ins Gesicht, wenn man eh nur hört, wie schlecht man es macht > Teil dieser Eisenbahn.
    Mich würde tatsächlich interessieren, warum du in schlechten Zeiten seitens deiner Kritik überhaupt dann der Bahn noch treu bleiben möchtest und ihr nicht den Rücken kehrst? Das ist jetzt eine Frage rein aus dem Interesse raus.
    Übrigens habe ich schon oft einen Stau auf der A4 erlebt, wenn ich mit der Bahn dort vorbeifuhr. Eine Streckensperrung hingegen erst einmal – meiner Erinnerung nach, in den letzten vier Monaten.
    Wie gesagt, bei der Bahn läuft nicht alles richtig, aber auf einer Seite, die doch rein dem Austausch des Hobbys dient, finde ich nehmen die Kritiken in letzter Zeit überhand. Vielleicht wäre es ratsam, ein eigenes Themenfeld zu erstellen, so dass man nicht direkt beim betreten der Seite so negatives lesen muss. Da könntest du ja negative als auch positive Erfahrungsberichte reinsetzen, die man sich dort dann durchlesen kann. Dort kann man sich ja auch austauschen.
    Im übrigen, eine Deutsche Bundesbahn, wie es sie einst mal gab, die brauchen wir uns nicht mehr zurückwünschen. Es wird eben nicht die Politik gewählt, die das zulässt. Und so wird „billig“ wohl noch die ein oder andere Ausschreibung prägen. Aber wenn man es in Deutschland nicht mal für nötig hält, die Gelder auf anraten der Besteller des ÖPNV zu erhöhen, der wird es auch nicht für nötig halten, ein zuverlässiges Verkehrssystem zu fördern.
    Vielleicht wird dieses Jahr wieder ein besseres der Eisenbahnen hier in der Region. Zumindest seitens der euregiobahn kann ich mich gar nicht beschweren.
    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel

    1. Hallo Daniel,
      ich denke, die von mir angeführten Gründe, die gegen die Bahn sprechen, sind nicht aus der Luft geholt. Es sind reale Erfahrungen aus dem Jahr 2015. Wenn durch Verspätungen von „nur“ 15 Minuten Anschlüsse verloren gehen und sich die Gesamtfahrzeit deshalb um 30 oder 60 Minuten verlängert, finde ich das subjektiv gesehen nicht o.k. . (Meine Fahrpreiszahlung soll schließlich auch in voller Höhe stattfinden.) Und wenn ich sehe, wie oft ich im Laufe des Jahres wegen mangelhafter Betriebsabwicklung der Bahn mein Gleitzeitkonto belasten bzw. Freizeitverluste hinnehmen musste, dann stehe ich zu der Behauptung, dass die Bahn unzuverlässig ist. Das ist meine ureigene subjektive Erfahrung, die sich aus einer Vielzahl von sich regelmäßig wiederholenden „Einzelfällen“ speist. Wenn Deine Erfahrungen anders sind, freut mich das für Dich. Ich würde dennoch die Bahn – insbesondere in Gestalt des RE1 – als Verkehrsmittel nicht mehr weiterempfehlen.
      Wenn man einmal alle Tage aus 2015 mit Baustellen-bedingten Streckensperrungen, Streikausfällen usw. zusammen rechnen würde, könnte man durchaus auf eine Ausfallquote von rd. 15 % oder vielleicht auch noch mehr kommen. Ich glaube, es gibt nur wenige berufstätige Menschen, die so viele Ausfalltage wie im Jahr 2015 noch ausgleichen könnten – wenn sie kein Auto hätten und für den Weg zur Arbeit o.ä. nur auf die Bahn angewiesen wären. Da würden große Teile des Jahresurlaubes draufgehen müssen, nur weil die Bahn es so vorgibt…
      In den rd. 35 Jahren, in denen ich als Berufspendler den Bahnbetrieb auf der Strecke Köln – Aachen (und darüber hinaus) erlebt habe, hat sich die Bahn grundlegend geändert. Die Börsenbahn ist nicht mehr als Instrument der öffentlichen Daseinsvorsorge zu sehen, sondern als profitorientiertes Wirtschaftsunternehmen, das mehr dem Diktat von Managern als der Vernunft von Eisenbahnern folgt. Dazu gehört es auch, Service und Dienstleistungen einzusparen, wo die DB es für machbar hält oder wo sie auf Grund einer monopolartigen Marktstellung die Möglichkeit dazu hat. Da war die von der DB-AG so gern geschmähte Bundesbahn eindeutig wesentlich kundenorientierter und zuverlässiger. Aber auch das ist nur meine individuelle Meinung – ohne Anspruch darauf, richtig zu liegen.
      Wenn ich übrigens zur gleichen Zeit, zu der ich mit dem Zug zur Arbeit fahre, mit dem Auto auf der Autobahn zur Arbeitsstelle fahre, habe ich bisher noch keinen Stau erlebt….
      Was die Modernisierung bzw. den Umbau des DB-AG-Anteils des Stolberger Hauptbahnhofs angeht, so würde ich mich freuen, wenn die DB-AG loslegt. Ich hatte aber neulich noch einen Pressebericht aus dem Jahr 2004 (!) in der Hand, in der fast genau das gleiche geschrieben stand, dass man auch heute – mehr als 10 Jahre später – in den Presseerklärungen der DB-AG vorgesetzt bekommt. Ich kann da gut die Ruhe bewahren – von Jahr zu Jahr, und auch als Bahnnutzer. Mich regt das nicht mehr auf. Diese Pressemeldungen und Politikersprüche erzeugen schon eher Heiterkeit. Ich warte jedenfalls schon mit viel Vorfreude auf die Zeit, wenn ich den Mittelbahnsteig des Stolberger Hauptbahnhofs endlich über den „Skywalk“ betreten darf. Wo wird es das in der Region wohl sonst noch geben??

      Falls ich zu wenig Positives vermeldet haben sollte, so bitte ich um Nachsicht. Es ist gut, dass Du das mit Deinem Beitrag nachgeholt und ggf. ausgeglichen hast.

      Viele Grüße
      Roland

    2. Hallo Daniel,
      die Homepage „Eisenbahn in Stolberg“ – so ist meine Absicht – soll einerseits eine Informationsquelle über aktuelle Entwicklungen bei der Eisenbahn in Stolberg und der Umgebung sein (soweit ich das als Nicht-Eisenbahner/Außenstehender leisten kann) und andererseits eine Darstellung der Eisenbahngeschichte in Stolberg geben. Die Homepage soll unabhängig sein und ein reales Bild wiedergeben. Wenn das Hobby Eisenbahn für mich nur die Vermittlung von „heiler Welt“ zum Ziel hätte, würde ich mir wahrscheinlich eher eine entsprechende Modelleisenbahn gestalten als die Homepage zu pflegen.
      Leider liefert die Bahn aber nicht nur positive Eindrücke. Die Beispiele, die ich aufgeführt habe, sind greifbar und real. So ist die reale Welt im Jahre 2015 gewesen. Wenn es im Jahre 2016 positive Ereignisse gibt, werde ich darüber bestimmt berichten. Ich freue mich durchaus auf die erste Euregiobahn-Fahrt von Stolberg durch den Propsteierwald in Richtung Alsdorf oder ähnliches!

      Dass es viele Eisenbahner gibt, die mit Idealismus und Eifer bei der Bahn arbeiten, habe ich nicht in Abrede gestellt. Aber es gibt in dem Gebilde „Eisenbahn“ leider ebenso auch Stellen, an denen anders und nicht zum Nutzen der Bahnkunden oder der Eisenbahn-Infrastruktur allgemein gearbeitet wird. Soll man die Folgen tot schweigen? Muss man das alles klaglos hinnehmen? Und meine Kritik bezog sich auch nicht nur auf die Deutsche Bahn. Viele für die Eisenbahn in der Region relevante Entscheidungen werden bei Stadträten, bei der Städteregion, der Bezirksregierung oder der Landesregierung, beim zuständigen Nahverkehrsverband und vielen anderen Stellen getroffen. Solche Entscheidungen hatte ich – auch – beschrieben.

      Die Homepage „Eisenbahn in Stolberg“ wird zwar von einem Eisenbahnfreund gemacht, aber deshalb versteht sie sich nicht als verlängertes Sprachrohr eines Bahnkonzerns mit vielen bunten Bildern und netten Geschichten. Sorry.

      Viele Grüße
      Roland

  2. Hallo Herr Keller,

    es ist ja sehr interessant, dass Sie die Bahn als keine Alternative zum Auto/Bus sehen und nur belastbaren Menschen zuschreiben. Laut ihrer Kritik ist die Bahn eines der unzuverlässigsten Unternehmen, die es also in Deutschland gibt.
    Das finde ich ja sehr interessant. Für mich ist die Bahn eine deutliche Alternative zu anderen Verkehrsmitteln. Ich bin in den letzten Monaten sehr zuverlässig mit ihr auf der Strecke Herzogenrath-Köln gefahren, mit nicht größeren Reisezeitverlängerungen von mehr als 30 Minuten. Und selbst dazu kam es selten.
    Ich verstehe also ihre Argumentation nicht. Wenn die Bahn ja so schlecht ist, wieso benutzen Sie sie dann? Ihnen steht es frei, sich morgens in den Stau der A4 zu stellen…
    Vielleicht merken Sie ja dann, dass die Bahn vielleicht nicht das beste ist, aber zumindest eine echte Alternative für die ist, die entspannt reisen möchten.
    Es stimmt zwar, dass es im Jahr 2015 Verschlechterungen gab, in meinen Augen ist das der AKX, aber sonst kann man von echten Vorteilen profitieren. Die euregiobahn bedient endlich im Halbstundentakt Alsdorf mit Aachen, und dafür ist in meinen Augen die Linie nach Heerlen entbehrlich, da sie ab Herzogenrath gerne mal leerer wurde. Und das eine mal umsteigen ist durch die Zuverlässigkeit der euregiobahn auch nicht wirklich tragisch. Außerdem wird die der RE18 schon bald auch wieder bis Aachen durchfahren und zu einer weiteren Taktverdichtung beitragen.
    Als täglicher Pendler wurde hier also wirklich mit Angeboten aufgebessert, die es erstmal nachzumachen gilt.
    Was mir persönlich hier in der Region fehlt ist ein dichterer Fernzugtakt, um schneller von Köln nach Aachen zu kommen. Im ICE ist das nämlich eine sehr schnelle und bequeme Strecke.
    Und ein besseres Nachtangebot.
    Fazit: Ich als Pendler vertrete also schon eine ganz andere Sicht. Mir wäre es lieb, wenn Sie das mit der schlechten Alternative mal überdenken würden. Es lenkt ein total negatives Bild auf diese Relation, die dabei so unterschiedlich sein kann.
    Übrigens: Auch der Stolberger Hbf wird umgebaut. Die DB ist nun einmal ein großes Unternehmen, in der Stolberg Hbf ein Projekt von vielen ist, was umgesetzt werden muss. Aber auch das wird umgesetzt. Nur die Ruhe.
    Etwas positives zu lesen wäre übrigens auch toll, denn das gehört nunmal auch zu einer Kritik. Mir fiele da die Sache beispielsweise mit den Adeventskalendern ein, oder den neueingesetzten Klimadostos auf der Linie RE4/9.

    Ich jedenfalls versuche das Leben mit der DB noch zu genießen, ehe sie weg ist.

    Mit freundlichen Grüßen

    Daniel

    1. Hallo zusammen in die Runde und frohes neues Jahr,

      also ich stimme Daniel zu, die Bahn mag Probleme haben, dass ist nicht in Abrede zu stellen. Ich frage mich aber auch mehr und mehr, wenn einen das alles frustet, dann würde ich mich mit diesem Thema doch nicht in meiner Freizeit belasten. Die Bahn ist ein Konzern der aus vielen Konzernen besteht und ist vom Wähler in demokratischen Wahlen so gewünscht worden. Egal wie man dazu auch damals gestanden hat, es ist aber eben nicht nur ein nationales Gebilde, sondern auch die EU funkt, in die nationalen Märkte rein…müssen wir eigentlich diesen EU Wahn von Liberalisierung mitmachen und uns von denen die Bahn erklären lassen!?

      Vieles Roland ist sicherlich richtig, aber ich bin Lokführer geworden weil ich an das System Eisenbahn glaube und auch wenn man das mit Leidenschaft macht…so schafft es auch Leiden…schaft.

      Allerdings muss ich immer mehr über die „sogenannten“ Eisenbahnfreunde schmunzeln! Wo machen die sich eigentlich stark für liebstes Kind!? Wenden Sie sich an die Politik, an die Verantwortlichen!? Leider lese ich davon nix. Es wird immer nur erwartet! Ich würde mir keine qualifizierte Äußerung über einen Berufstand erlauben, indem ich nicht einmal einen beruflichen Einblick habe. Ich kenne genug Kollegen die sich Tag um Tag dafür einsetzen, dass dieses Räderwerk läuft, auch hier sind aber Grenzen gesetzt. Streiks gehören aber auch zu unserem Beruf, wie sind Angestellte und haben damit das „GRUNDRECHT“ in den Arbeitskampf zu gehen, dieses Recht ist das höchste GUT! Sollten sich die Pendler empören was ihr Recht ist, dann frage ich mich, warum sie es zugelassen, dass Staatvermögen privatisiert wurde.Sorry das ist jetzt das Ergebnis. Es gibt aber auch in der Politik genug Leute, die eine Bundesbahn lieber sehen würden.

      Ich würde das Hobby genießen, dass schafft man! Ich selber habe täglich mit der Bahn zutuen und schiebe aber meinen Grell nicht ins Hobby, was ich schade finde.

      Roland die Seite ist gut aber machmal sehr einseitig, warte mal ab wenn die Privaten kommen, du wirst dich nach der DB sehen…ich kann ein Lied davon singen.

      MFG

      Michael

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