Hochgeschwindigkeitsversuchsfahrten zwischen Stolberg Hbf und Bf. Aachen-Rothe Erde im Juli 1967

Seit je her strebte die Eisenbahn nach einer Erhöhung der Reisegeschwindigkeit im Zugverkehr. Die Deutsche Bundesbahn entwickelte nach der Beseitigung der Kriegsschäden und einer Festigung der Verkehrsverhältnisse in den 1960er Jahren ebenfalls Bestrebungen, ihren Reisezugverkehr deutlich zu beschleunigen und auf einer Vielzahl von Hauptstrecken Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h zu erreichen. 1961 begann die Deutsche Bundesbahn mit der Entwicklung einer neuen Schnellfahrlokomotive, die dann 1965 in Form der schweren, sechsachsigen Loks der Baureihe E 03 erschien. Zunächst wurden 4 Vorserienloks dieser prestigeträchtigen Schnellfahrlok der Baureihe E 03 gefertigt, die von Anfang an für eine Geschwindigkeit von 200 km/h ausgelegt wurden, obwohl es erst wenige Streckenabschnitte gab, auf denen dieses Tempo überhaupt erreicht werden konnte.


Auch im Ausland fand die neue deutsche Schnellfahrlok reges Interesse

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Kein ! seltenes Foto aus dem Bw Stolberg

Im Forum „historische Bahn“ der Internet-Seite „Drehscheibe-online.de“ hat der Eisenbahnfreund Helmut Brinker am 24. August 2010 den Aufnahmeort dieses Fotos gesucht:

Was zunächst so geschienen hat, als hätte die nachfolgende Recherche ergeben, dass das Foto mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zwischen 1925 und 1927 im Bahnbetriebswerk Stolberg aufgenommen worden ist, hat sich nun doch als Trugschluss erwiesen. Das Foto entstand in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre  im Bw Remscheid-Lennep….
Die abgebildete Lok 38 2723 gehörte ohnehin nicht zum Bestand des Bw Stolberg. Sie war von 1925 bis 1937 im Bahnbetriebswerk Köln Bbf stationiert.
Dennoch ist es schon verblüffend, wie gleichartig die Eisenbahnarchitektur der preußischen Staatsbahn gewesen ist… Zumindest kann man sich jetzt vorstellen, wie die anhand der Gebäudezeichnungen entstandenen Bauten in Natura ausgesehen haben könnten.

Ich danke Helmut Brinker für seine Einwilligung, sein Foto auch hier einmal zu zeigen.

Es wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein… (seufz)

Wiedereröffnung des Eisenbahnverkehrs von Kornelimünster nach Walheim am 20. August 1950

Die Reichsbahndirektion Köln verzeichnete am Ende des Zweiten Weltkrieges verheerende Zerstörungen an ihren Bahnanlagen. Schon die zurückweichenden Einheiten der deutschen Wehrmacht hatten in der Region Aachen an der Strecke Stolberg – Walheim am 11. September 1944 die Falkenbachbrücke und den Rüstbachviadukt sowie am 13. September 1944 an der Strecke Aachen-Rothe Erde – Walheim den Iterbachviadukt und eine Straßenbrücke am Bahnhof Kornelimünster gesprengt.



Der Iterbachviadukt bei Kornelimünster nach seiner Sprengung durch Truppen der deutschen Wehrmacht, aufgenommen um 1945


Gesprengte Straßenbrücke am Bahnhof Kornelimünster, aufgenommen zwischen 1945 und 1948

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EVS kauft das Bahnhofsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofs

Nach Angaben der Stolberger Tageszeitungen hat die Firma Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) nach mehr als ein Jahr andauernden Kaufvertragsverhandlungen das Empfangsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofs erworben. Der Grundstückskaufvertrag wurde am 23. Juni 2010 notariell beurkundet. Wie es scheint, steht dem 1888 errichteten Bahnhofsgebäude damit wieder eine bessere Zukunft bevor, als sie zuletzt die DB-AG geboten hat.

Der DB-Konzern hat das denkmalgeschützte Gebäude rücksichtslos verwahrlosen lassen und private Initiativen zur Erhaltung, wie sie beispielsweise das Vennbahnmuseum hätte bieten können, vor den Kopf gestoßen. Es ist interessant, an diesem Schnittpunkt einmal festzuhalten, wie weit die DB-AG das Bahnhofsgebäude hat verkommen lassen und in welchen Zustand die DB-AG es weiterreicht.

So sieht etwa der ehemalige Haupteingang des Bahnhofsgebäudes aus. Durch diesen Eingang hatten Generationen von Stolbergern die Schalterhalle betreten, um Fahrkarten zu kaufen oder Gepäck aufzugeben.

Die Plakette zur Kennzeichnung des Denkmals wirkt da beinahe schon wie Hohn.

Die schmucke Bahnhofsuhr, einstmals das Symbol für die mit der Eisenbahn einziehende „neue Zeit“ und der Stolz eines jeden Bahnhofsgebäudes, ist verblichen. Vernachlässigung und fehlende Instandhaltung ließen sie vom Statussymbol zu einer durch Bauschäden erzeugten Gefahrenstelle werden.

Die verwitterte Fassade der Westseite ist meist die erste Ansicht, die Besucher des Stolberger Hauptbahnhofs wahrnehmen. Im unteren Bereich für den ersten Blick ein wenig Pinselkosmetik, die weithin sichtbare obere Giebelseite hat aber seit 1976 keine Pflege mehr erhalten.
Für den einstigen Bahn-Chef Dürr gab es zwischen Herkunft und Zukunft noch einen Zusammenhang. Die Börsenbahn zeigte hier kein Interesse mehr an ihrem Erbe. Dass die Historie dieses in seltener Bauform errichteten Bahnhofsgebäudes auf das Jahr 1888 zurückgeht, wirft keinen unmittelbar sichtbaren Profit ab.

Das „Aushängeschild“ der DB-AG sagt in seinem Zustand mehr als viele Worte.

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