Das Bahnbetriebswerk Stolberg im November 1979

Genau genommen müsste der Titel dieses Beitrages „Die Außenstelle Stolberg des Bahnbetriebswerks Aachen im November 1979“ lauten. Denn mit der Abgabe seiner letzten vier Dampfloks zum Bw Duisburg-Wedau am 4. Juni 1976 (offiziell) verfügte damit nicht mehr über eigene Lokomotiven. Fortan war das Bw Stolberg ein Einsatz-Bw des Bw Düren. Eine weitere Stufe des Niedergangs war die Auflösung als eigenständige Dienststelle und die Umwandlung zur Außenstelle des Bw Aachen am 28. Februar 1978. Schließlich wurde 1983 die Außenstelle zu einem Stützpunkt des Bw Aachen herabgestuft. Zu diesem Zeitpunkt waren die Anlagen des ehemaligen Bahnbetriebswerkes aber schon aufgegeben worden, für die restlichen verbliebenen Funktionen hatte die DB einige Räume im Bahnhofsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofes umfunktioniert.

Der Winterfahrplan 1979/80 war nicht nur die letzte Fahrplanperiode eines bunten Jahrzehnts. Er markiert gleichzeitig die Endzeit einer „heilen“ Bahnwelt in Stolberg. Gewiss hat es im Laufe der 1970er Jahre auch in Stolberg gravierende Einschnitte im Eisenbahnwesen gegeben. So verschwanden beispielsweise 1975 mit der Schließung des letzten großen Kalkwerks die schweren Kalkzüge aus Stolberg, in der ersten Hälfte 1976 endete hier die Dampflokzeit, 1977 kam der Güterverkehr auf der Strecke nach Münsterbusch zum Erliegen und 1978 wurde der Einsatz der ein Vierteljahrhundert lang vertrauten Schienenbusse auf den Nebenbahnen der Region eingestellt. Dennoch hatte sich die Eisenbahn in Stolberg noch viel von ihrer Ursprünglichkeit bewahrt. Immer noch wurden die Nebenstrecken nach Jülich und Herzogenrath von Reisezügen befahren, Stolberg Hbf hatte noch die Funktion eines Rangierbahnhofs und setzte regelmäßig drei V 60 als Rangierloks ein, es gab Serviceangebote wie eine Fahrkartenausgabe, die Expressgut- und Stückgutabfertigung, eine eigene Bahnhofskasse oder den örtlichen Ableger des Bundesbahn-Sozialwerks. Und auch das Bahnbetriebswerk wurde noch regelmäßig benutzt.
Am Ende der 1980er Jahre war von alldem nichts mehr übrig und die Stolberger Eisenbahnlandschaft war kaum mehr wieder zu erkennen. Das neue Jahrzehnt sollte schon mit Inkrafttreten des Sommerfahrplans 1980 drastische Veränderungen bringen.

Blicken wir noch einmal in das Bw Stolberg, wie es dort vor 30 Jahren, am 07. November 1979, zuging. „Das Bahnbetriebswerk Stolberg im November 1979“ weiterlesen

Die abenteuerliche Ausreise der 064 305

Da das Lichtraumprofil der britischen Eisenbahn kleiner ist als das „kontinentaler“ Eisenbahnen, ist es sehr ungewöhnlich, dass Bundesbahndampfloks den Weg nach England gefunden haben. Allerdings gibt es mit der  „Severn Valley Railway“ eine britische Museumseisenbahn, auf der der Einsatz solcher Fahrzeuge möglich schien und die ein solches Experiment wagte.
Im Jahre 1973 entschloss sich eine Gruppe britischer Eisenbahnfreunde von der Museumsbahn „Severn Valley Railway“ zum Kauf einer Bundesbahndampflok der Baureihe 64. Seinerzeit hatte die DB noch etwa 20 Loks dieser kompakten Baureihe im Bestand. Die britischen Museumseisenbahner interessierten sich zunächst für den Kauf der beim Bw Crailsheim stationierte Lok 064 289, die zum Preis von rd. 15.000 DM angeboten wurde.

Letztlich kauften die britischen Eisenbahnfreunde im Mai 1974 aber die beim Bw Weiden in der Oberpfalz stationierte Lok 064 305 zum Preis von 16.000 DM. Der Transport der Lok bis zur deutschen Grenze war im Preis eingeschlossen. Allerdings reichte das zur Verfügung stehende Budget noch nicht aus, neben dem Kauf der Lok auch schon den Weitertransport nach England zu bezahlen. Und so kam das Bw Stolberg für einige Zeit zu einer 64er als Gastlok. „Die abenteuerliche Ausreise der 064 305“ weiterlesen

Am 29. Juni 1974 im Bw Stolberg

Der 29. Juni 1974 war ein Samstag. Da das Bw Stolberg seine Dampfloks zu dieser Zeit fast ausschließlich im Güterzugdienst einsetzte, herrschte am Wochenende zumeist Betriebsruhe. Entsprechend vollgestellt war der Lokschuppen. „Am 29. Juni 1974 im Bw Stolberg“ weiterlesen