Bahnchaos am 28. Juni 2011 im Raum Aachen

oder

Deutsche Bahn AG = Wir können alles – außer Eisenbahn …

Der Ausfall des elektronischen Stellwerks in Aachen Hbf hat am Morgen des 28. Juni 2011 ab etwa 05:30 Uhr den Bahnverkehr rund um Aachen komplett lahmgelegt. Die von Aachen aus eingesetzten Züge der Regionalexpress-Linien RE1 (Aachen-Köln-Essen-Hamm-Paderborn), RE9 (Aachen-Köln-Siegen) und RE4 (Aachen-Düsseldorf-Wuppertal-Dortmund) sowie die Regionalbahnlinien RB33 (Aachen-Mönchengladbach- Duisburg) und RB20 (Aachen-Stolberg) konnten Aachen nicht verlassen. Auf Aachen zulaufende Züge mussten in Stolberg, Herzogenrath bzw. Kohlscheid oder Aachen-West gestoppt werden. Das dadurch verursachte Chaos in den Umläufen dieser Züge beeinträchtigte viele Berufspendler bis in die Regionen Köln, Düsseldorf, Ruhrgebiet und Siegerland. Ebenso musste der Fernverkehr (Thalys Köln-Paris und ICE Frankfurt-Brüssel)  zwischen Köln und Lüttich vollständig eingestellt werden. Ein Umleiterverkehr über Mönchengladbach-Rheydt, Aachen-West, Montzen nach Lüttich wurde nicht durchgeführt.

Tausende Bahnpendler – vor allem in der Städteregion Aachen – mussten einmal mehr nicht nur eine große Portion Geduld aufbringen, sondern auch Lohnverluste hinnehmen oder durch das Verspätungschaos entstandene Arbeitszeitverluste nacharbeiten. Besonders ärgerlich war es für alle diejenigen, die sich an diesem hochsommerlichen Tag frühzeitig zur Arbeitsstelle begeben wollten, um der Hitze zumindest teilweise zu entgehen…..

Obwohl der Zugverkehr von DB-Regio bekanntermaßen sehr störanfällig ist und massiv von erheblichen Pannen betroffen ist, war es natürlich wieder einmal nicht möglich, einen Ersatzverkehr zu organisieren. Mühsam gelang es den bei der DB-AG Verantwortlichen gerade einmal, rd. 60 Taxis aufzutreiben. Genug Ersatzbusse bereitzustellen war ihnen nicht möglich. Selbst wenn jedes Taxi von 4 Personen genutzt worden ist, konnte damit also maximal 240 Personen geholfen werden – und das im morgendlichen Berufs- bzw. Fernverkehr, wo jeder Zug voll ist! Tausende Reisende mussten in Eigeninitiative auf die regulären Busse ausweichen, irgendwie Taxis organisieren oder spontan Fahrgemeinschaften mit Privat-PKWs organisieren.

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