Persönliche Erlebnisse als Berufspendler am 28. Juni 2011

Wer am 28. Juni 2011 nach halb 6 Uhr morgens einen der Bahnsteige des Stolberger Hauptbahnhofs aufsuchte, wurde schon von einer größeren Anzahl wartender Menschen begrüßt. Viele Berufstätige hatten sich an diesem Tag, für den die Wetterberichte schon seit Tagen hochsommerliche Temperaturen von über 30 Grad angekündigt hatten, nämlich früher auf den Weg gemacht, um der Hitze zumindest teilweise zu entgehen. Auf dem Stolberger Hauptbahnhof hatten sie dann aber erfahren müssen, dass ein Stellwerksausfall in Aachen Hbf ab 05:30 Uhr den Zugverkehr „auf unbestimmte Zeit“ lahmgelegt hatte. Der Fahrdienstleiter des am Ort und von Menschenhand bedienten Stolberger Stellwerkes informierte die wartenden Bahnkunden zwar regelmäßig über die eingetretene Situation, aber er konnte natürlich keinen Zug herbeizaubern. „Persönliche Erlebnisse als Berufspendler am 28. Juni 2011“ weiterlesen

Noch nicht wachgeküsst – die Ringbahn bei Stolberg im Juni 2011

Seit dem Frühjahr 2011 wird die Ringbahn auf dem  Streckenabschnitt zwischen Alsdorf-Annapark und dem ehemaligen Haltepunkt Hoengen-Begau für den künftigen Fahrbetrieb der Euregiobahn grundsaniert. Dort sind die alten Gleise vollständig abgetragen worden. Die Trasse wird derzeit von Grund auf neu angelegt und für das Verlegen der neuen Schwellen und Gleise vorbereitet. Beim ehemaligen Haltepunkt Mariagrube wird sogar zur Überquerung des Einschnittes der stillgelegten und völlig verwilderten Trasse der einstigen Strecke Aachen-Nord – Jülich in aufwändiger Bauweise eine neue Brücke errichtet!  (Das Verfüllen des Einschnittes wäre gewiss eine ungleich preiswertere Lösung gewesen – aber Deutschland ist ja ein reiches Land….).

 

Doch wie sieht die Ringbahnstrecke in der Umgebung von Stolberg aus?

Hier liegt die Strecke noch im Dornröschenschlaf und wartet darauf, wachgeküsst zu werden.Ein kleiner Bilderbogen vom 05. Juni 2011.


Die Ringbahnstrecke bei der Ausfädelung aus dem Stolberger Hauptbahnhof bzw. beim ersten Bahnübergang der Steinbachstraße. Die rechts liegende Stahlhandelsfirma Kerschgens nutzt das Streckengleis gelegentlich als Ladegleis. Bis dorthin ist das Streckengleis gepflegt. Auch die Sh2-Tafel zur Streckensperrung steht erst kurz vor dem Bahnübergang.


Wendet man seinen Blick in Richtung Alsdorf, so zeigt sich die Strecke vor der Kurve zur Unterquerung der Strecke Köln – Aachen schon sehr „natürlich“. „Noch nicht wachgeküsst – die Ringbahn bei Stolberg im Juni 2011“ weiterlesen

Vor zehn Jahren: Start der Euregiobahn am Wochenende 09./10. Juni 2001


644 026 bei einer der ersten Schnupperfahrten am 09. Juni 2001 vor dem Empfangsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofs.

Am Wochenende 09. und 10. Juni 2001 wurde in der Region Aachen ein bedeutendes Stück Eisenbahngeschichte geschrieben. Die „Euregiobahn“ feierte die Eröffnung ihrer ersten Strecke! Mit dem Wechsel zum Sommerfahrplan verkehrte die Euregiobahn ab dem 10. Juni 2001 planmäßig von Heerlen über Herzogenrath, Kohlscheid und Aachen nach Stolberg Altstadt. Zugleich wurde damit der Streckenabschnitt von Stolberg Hbf nach Stolberg-Altstadt nach 40 Jahren wieder für den Reisezugverkehr reaktiviert.

Eine Rückschau gibt es hier zu sehen.

Hochgeschwindigkeitsversuchsfahrten zwischen Stolberg Hbf und Bf. Aachen-Rothe Erde im Juli 1967

Seit je her strebte die Eisenbahn nach einer Erhöhung der Reisegeschwindigkeit im Zugverkehr. Die Deutsche Bundesbahn entwickelte nach der Beseitigung der Kriegsschäden und einer Festigung der Verkehrsverhältnisse in den 1960er Jahren ebenfalls Bestrebungen, ihren Reisezugverkehr deutlich zu beschleunigen und auf einer Vielzahl von Hauptstrecken Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h zu erreichen. 1961 begann die Deutsche Bundesbahn mit der Entwicklung einer neuen Schnellfahrlokomotive, die dann 1965 in Form der schweren, sechsachsigen Loks der Baureihe E 03 erschien. Zunächst wurden 4 Vorserienloks dieser prestigeträchtigen Schnellfahrlok der Baureihe E 03 gefertigt, die von Anfang an für eine Geschwindigkeit von 200 km/h ausgelegt wurden, obwohl es erst wenige Streckenabschnitte gab, auf denen dieses Tempo überhaupt erreicht werden konnte.


Auch im Ausland fand die neue deutsche Schnellfahrlok reges Interesse

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15. September 1944 – Tieffliegerangriff auf einen Zug bei Hücheln

Zur Geschichte der Eisenbahn gehören nicht nur Glanzpunkte wie die Einführung neuer Zugverbindungen oder der Einsatz spektakulärer Fahrzeuge, sondern ebenso Schattenseiten wie etwa Zugunglücke oder andere menschliche Tragödien. Auch auf der Strecke Köln – Aachen hat es solche Katastrophen gegeben. So waren bei der Entgleisung des D 23 Paris – Köln – Berlin – Warschau am 25. August 1929 im Bf. Buir 13 Tote, 40 Schwer- und 60 Leichtverletzte zu beklagen. 5 weitere Unfallopfer erlagen später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Und am 27. Mai 1983, als der Wien-Oostende-Expreß mit 130 km/h beim Bf. Großkönigsdorf im Bereich des aufgeschlitzten ehemaligen Königsdorfer Tunnels in einen Erdrutsch raste, gab es 6 Tote und 18 Verletzte.

Zu den eher vergessenen oder unbekannten Tragödien der Eisenbahn rund um Stolberg gehört der Tieffliegerangriff auf einen Flüchtlingszug, den es noch schlimmer traf, als er am 15. September 1944 kurz nach seiner Abfahrt vom Eschweiler Hauptbahnhof bei Hücheln von Tieffliegern der US-Air Force angegriffen wurde. Auch wenn die Zahl der Opfer dieses Tieffliegerangriffes hier nicht exakt angegeben werden kann (für ein Gedenken an dieses grässliche Kriegsgeschehen letztlich aber auch nicht von ausschlaggebender Bedeutung ist), so ist dennoch festzuhalten, dass an jenem 15. September 1944 bei Hücheln mehr Menschen getötet worden sind als bei den anderen schweren Eisenbahnunglücken auf der Strecke Köln – Aachen. Obwohl die amerikanischen Jagdbomber den Zug nicht auf dem Gebiet der Stadt Stolberg angegriffen hatten, waren die meisten der Opfer Frauen und Kinder aus Stolberg, die nach Westfalen evakuiert werden sollten, weil die Frontlinie an diesem Tag bereits mitten durch Stolberg verlief.

Mit diesem Beitrag soll der Versuch unternommen werden, mehr als 65 Jahre danach noch einige Mosaiksteinchen von diesem Schicksalstag zusammen zu tragen. „15. September 1944 – Tieffliegerangriff auf einen Zug bei Hücheln“ weiterlesen