Fototagebuch November 2014
Fotos und Informationen zum Eisenbahnbetrieb in Stolberg im November 2014.
Die jüngsten Berichte und Fotos stehen am Anfang.
(Hier geht es zum Fototagebuch des Vormonats Oktober 2014)
29. November 2014
Diesen Samstag hatten viele Eisenbahnfreunde sich im Kalender dick markiert, weil zwei Gesellschaftssonderzüge zum Aachener Weihnachtsmarkt verkehrten. Doch das gute Wetter mit Kälte, klarer Luft und Sonnenschein verleitete natürlich auch zu anderen Fotomotiven….
643 208 vor dem sanierten Bahnhofsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofs – immer wieder ein ansprechendes Motiv, das je nach Sonnenstand und Witterung viele Facetten haben kann.
An diesem Samstag waren – zumindest „gefühlt – auffallend viele Güterzüge unterwegs. 151 046 schleppte gegen 11:20 Uhr einen langen Zug mit Autoteilen durch Stolberg.
Als erster Gesellschaftssonderzug kam gegen 11:42 Uhr der VT 23 der Rhein-Sieg-Eisenbahn auf dem Weg von Bonn-Beuel nach Aachen durch den Stolberger Hauptbahnhof (oben und unten).
Wenige Minuten vorher hatte der Eisenbahnfreund Stefan Danners den historischen Triebwagen bei der Durchfahrt in Eschweiler Hbf fotografiert.
Gegen 11:50 Uhr bot sich diese dynamische Szene mit 185 079 bei der „Überholung“ einer Euregiobahn.
Der ICE-Zug 406 510 (4610) von Frankfurt nach Brüssel, der zufällig auch auf den Namen „Frankfurt am Main“ getauft worden ist, wurde gegen 12:19 in Höhe des ehemaligen „Camp Reine Astrid“ und beim Einfahrsignal der Strecke aus Herzogenrath aufgenommen (oben und unten).
Wenige Minuten später, gegen 12:25 Uhr, wurde dort zusätzlich auch eine nach Aachen sausende Euregiobahn im Bild festgehalten.
Um 12:41 Uhr schleppte die attraktive MRCE-Dispolok 189 893, die zur Zeit für SBB-Cargo im Einsatz ist, einen Containerzug nach Aachen-West.
Die Hauptattraktion dieses Samstages, der vom Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen nach Aachen verkehrende Sonderzug, der mit den Loks 38 2267 an der Spitze und 212 007 am Zugschluss bespannt war, verkehrte ab Duisburg mit mehr als 70 Minuten Verspätung. Das kalte Novemberwetter an diesem Tag war zwar für fotogene Dampfwolken gut geeignet, bei langen Wartezeiten konnte es aber sehr ungemütlich sein.
Der Eisenbahnfreund Daniel Weber hatte die markante Dreigurtbrücke über die Rur in Düren als Fotomotiv ausgewählt. Um 13:52 Uhr konnte er den erwarteten Sonderzug endlich im Bild festhalten. Ein herzliches Dankeschön für die Bildspende!
Auf dem Eschweiler Hauptbahnhof wurde der Sonderzug auch schon sehnsüchtig erwartet. Eisenbahnfreund Herbert Poetz hat das markante Gesicht der flott vorbeidampfenden 38 2267 im Bereich der Brücke über den „Sticher Berg“ festgehalten.
Beinahe wäre die lange Wartezeit auf 38 2267 am Eschweiler Hauptbahnhof vergeblich gewesen! Wie der Nachschuss des Eisenbahnfreundes Stefan Danners zeigt, passierte der DGEG-Sonderzug die Fotostelle nur Minutenbruchteile vor der Einfahrt eines RE1-Zuges aus Aachen, der das Motiv zugefahren hätte…
(An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Bildspenden an Herbert Poetz und Stefan Danners.)
Wer den von 38 2267 gezogenen Gesellschaftssonderzug von Bochum-Dahlhausen nach Aachen abpassen wollte, wurde auch in Stolberg auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Er sollte gegen 13:00 Uhr den Stolberger Hauptbahnhof passieren. Tatsächlich kam er aber erst um 14:13 Uhr durch (oben und unten).
Wenn man schon so lange auf einen Zug wartet, kommt der auch nicht nur mit einem Bild davon. Eine gute Seitenansicht muss dann auch festgehalten werden.
Der Nachschuss brachte wieder völlig andere Motive hervor. Die am Zugschluss laufende 212 007 mit drei Bm-Wagen weckte Erinnerungen an DB-Züge aus den 1980er Jahren…
Gegen 15:30 Uhr gab das Zusammenspiel von tiefstehender Sonne und einem tiefblauen Himmel im Osten einen ganz besonderen Lichteffekt (oben mit einer Lok der Rurtalbahn im Hintergrund, unten mit 442 261 als RE9 aus Siegen).
Gegen 17:50 Uhr entstand kurz vor der Abfahrt nach Aachen dieser Schnappschuss am Gleis 43 des Stolberger Hauptbahnhofs mit seinem festlichen Christbaum im Hintergrund und 643 2.09 auf dem Weg nach Stolberg-Altstadt.
Im Aachener Hauptbahnhof machte die Dampflok 38 2267 ihrem Namen alle Ehre und erzeugte auf Gleis 6 ein Dampfschauspiel, das viele Menschen in seinen Bann zog, die zufällig im Bereich der westlichen Bahnhofsausfahrt waren (oben und 2x unten).
Um 18:55 Uhr setzte sich 38 2267 schließlich mit einer dampfreichen Ausfahrt in Bewegung und verließ Aachen Hbf zur Rückfahrt nach Bochum-Dahlhausen, die nun über Herzogenrath und Rheydt führte (oben und unten).
25. November 2014
Seit dem 25. November 2014 erstrahlt die kürzlich vor dem ehemaligen Bahnhofsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofs aufgestellte Tanne wieder als Christbaum.
Eine nette Geste der EVS, die bestimmt von vielen Bahnreisenden gerne gesehen wird und zur Bereicherung des Bahnhofsensembles beiträgt.
24. November 2014
Drei auf einen Streich! – Der Eisenbahnfreund Daniel Birken hatte am 24.11.2014 gegen 13 Uhr das Glück, am Bahnübergang in Aachen-Haaren gleich drei Vossloh-Loks des Typs G 2000 bei einer Überführungsfahrt zum Bf. Aachen-Rothe Erde anzutreffen. Es handelte sich um die Loks 92 80 1273 104-0 D-ATLD (erste Lok im Bild), 92 80 1273 106-5 D-ATLD und 92 80 1273 107-3 D-ATLD.
Ich danke herzlich für die Spende dieses außergewöhnlichen Bildes!
23. November 2014
643 201 auf dem Weg von Stolberg-Altstadt nach Stolberg Hbf in der Doppelkurven nahe der Indebrücke bzw. im Schnorrenfeld.
643 707 am Bahnsteig des Gleises 43 auf dem Stolberger Hauptbahnhof. Im Hintergrund ist der neu aufgestellte, zukünftige Christbaum zu sehen.
643 701 vor herbstlicher Umgebung beim Verkehrshalt an Gleis 1 des Stolberger Hauptbahnhofs.
Mit etwas Glück kann man zwischen 11:45 Uhr und 11:50 Uhr auf dem Stolberger Hauptbahnhof Begegnungen des ICE von Brüssel nach Frankfurt/M. mit der Euregiobahn einfangen. Am 23. November 2014 waren dabei der ICE3 mit der Nummer 4603 und der Talent-Triebwagen 643 208 beteiligt.
643 208 verlässt nach der Durchfahrt des ICE-Zuges Brüssel – Frankfurt/M. den Stolberger Hauptbahnhof in Richtung Aachen.
Kurz vor dem RE1 tauchte am Bahnsteiggleis 2 des Stolberger Hauptbahnhofs 111 158 mit einem rd. 30 Minuten verspäteten RE9-Zug auf.
Der ICE von Frankfurt/M. nach Brüssel passierte auf die Minute pünktlich um 12:10 Uhr den Stolberger Hauptbahnhof.
Gegen 12:15 Uhr rollte 643 201 aus Richtung Aachen kommend in den Stolberger Hauptbahnhof ein (oben und unten).
Spätherbstliche Idylle am Vorplatz des Stolberger Hauptbahnhofs mit dem ersten Boten der Advents- und Weihnachtszeit.
Der Kilometerstein 1,5 der ehemaligen Bahnstrecke von Stolberg Hbf nach Münsterbusch im milden Licht der Novembersonne.
22. November 2014
Noch zeigt sich der Hang des Propsteierwaldes an der Nordseite des Stolberger Hauptbahnhofs in leuchtenden herbstlichen Farben. Für das Foto der aus Richtung Aachen kommenden Euregiobahn-Triebwagen 643 206 und 643 222 war das ein willkommener Bildhintergrund.
Gegen 15:50 Uhr zogen wieder einmal Zugvögel über den Stolberger Hauptbahnhof hinweg.
Und immerzu fährt die Euregiobahn – Schnappschüsse vom Alltagsbetrieb auf dem Stolberger Hauptbahnhof (oben und unten).
Kurz vor 16 Uhr schleppte 185 373 einen Güterzug mit Autoteilen von Aachen kommend in Richtung Köln.
In den vergangenen Tagen wurden auffallend viele RE1-Züge mit Loks der BR 111 bespannt. Auch 111 160 konnte gegen 16 Uhr mit einem RE1-Zug aus Aachen beim Halt am Gleis 2 des Stolberger Hauptbahnhofs angetroffen werden.
Zu nächtlicher Stunde war auch 111 058 mit reichlich Verspätung vor einem RE1-Zug im Einsatz.
21. November 2014
Gegen 20:31 Uhr brauste die class-66-Diesellok PB 20 mit einem Güterzug in Richtung Köln durch den Stolberger Hauptbahnhof.
120 207 erreichte gegen 20:37 Uhr mit dem RE9 aus Siegen den Stolberger Hauptbahnhof.
16. November 2014
Am verregneten, trüben 16.11.2014 wirkte der Stolberger Hauptbahnhof noch trister als sonst. Selbst der Bahnhofsladen war gegen 12 Uhr geschlossen. Zu den wenigen Farbtupfern zählte dieser Mercedes Benz – Citaro-Bus der Firma Rosenbaum, der als Linie 42 Anschluss bis nach Zweifall und ins Solchbachtal bot.
Zur falschen Zeit am falschen Ort – von dieser fotogenen Doppeltraktion gelang nur noch ein Nachschuss. Als zweite Lok konnte 189 092 von MRCE-Dispolok identifiziert werden.
Auch am 16.11.2014 war die Lok 272 001 der Firma northrail im ehemaligen Bezirk V des Stolberger Hauptbahnhofs zu sehen.
Interessantes Detail am Rand: Das von den aggressiven Ausdünstungen der Haldenabwässer und/oder des Saubaches regelrecht zerfressene Geländer am Auslauf des Saubaches ist erneuert worden. Wie lange mag das neue Geländer wohl durchhalten…?
Novembertristesse mit Euregiobahn – der aus Aachen kommende Euregiobahn-Triebwagen 643 203 gegen 12:42 bei der Einfahrt in den Stolberger Hauptbahnhof.
Gegen 11:45 Uhr passierte der ICE3-Zug 4610 (mit dem Namen „Frankfurt a.M.“) auf seinem Weg von Brüssel nach Frankfurt/M. planmäßig den Stolberger Hauptbahnhof.
15. November 2014
Blick auf den Rendezvouspunkt Stolberg-Mühlener Bahnhof mit dem Euregiobahn-Triebwagen 643 203 auf dem Weg zum Bf. Stolberg-Altstadt und zwei Bussen der Linie 8, die sich auf ihrem Linienweg hier begegnen.
643 203 in spätherbstlicher Idylle gegen 10:10 Uhr zwischen dem Hp Stolberg-Mühlener Bahnhof und dem Bahnübergang Hermann-Ritter-Straße.
So wie hier im Bereich Burgstraße wird in diesen Tagen in der Stolberger Altstadt bereits die Weihnachtsbeleuchtung angebracht.
643 211 am Bahnsteig des Bf. Stolberg-Altstadt, aufgenommen gegen 10:30 Uhr.
Schnappschuss von der Überholung des Euregiobahn-Triebwagens 643 203 durch die E-Lok 145-CL 005 gegen 12:18 Uhr auf dem Stolberger Hauptbahnhof.
Noch ein Schnappschuss vom Stolberger Hauptbahnhof: Auch wenn das Umfeld des Stolberger Hauptbahnhofs stellenweise arg vernachlässigt ist – das Mahnmal für die aus Stolberg deportierten Sinti und Roma wird von privater Seite gepflegt. Am Samstag wurde die Anlage wieder einmal hergerichtet.
Die mit einem Kesselwagenzug in Richtung Köln durchfahrende 185 134 fand auch das Interesse eines Eisenbahnfreundes aus Aachen-Brand. An dieser Stelle viele Grüße an den Hobbykollegen, der sich an diesem Samstag den Stolberger Hauptbahnhof zeitweise als Fotostelle ausgesucht hatte.
Die bereits 1974 gebaute Lok 272 001 der Firma „northrail“ machte am Vormittag des 15.11.2014 offenbar Probleme. Über längere Zeit hinweg arbeitete ein Serviceteam an der im ehemaligen Bezirk V des Stolberger Hauptbahnhofs stehenden Lok.
Einfahrt von 442 757 und einem unerkannt gebliebenen zweiten Talent-2-Triebwagen als RE9 nach Siegen, aufgenommen gegen 12:27 Uhr auf dem Stolberger Hauptbahnhof.
Blick aus dem fahrenden Zug auf den Schrottplatz in Eschweiler-Aue, wo die Verschrottung der drei Loks 290 070-7, 295 066-5 und 295 080-6 große Fortschritte gemacht hat. Links am Bildrand sind auf einem Gleis schwach die drei bis auf den Rahmen demontierten Loks zu erkennen, während auf dem Schrotthügel in der Mitte Teile der Aufbauten, u.a. von 295 070, zu sehen sind.
Gegen 20 Uhr donnerte die COBRA-Lok 2825 (E 186 217) mit einem Güterzug in Richtung Köln durch den düsteren Stolberger Hauptbahnhof.
13. November 2014
Schon seit mehreren Tagen warten diese vier beladenen Autotransportwaggons auf der Vennbahnseite des Stolberger Hauptbahnhofs auf ihre Weiterbeförderung.
Nachtruhe – hinter dem Stellwerk „Sf“ war die derzeit in Stolberg eingesetzte Lok 294 758 am gewohnten Abstellstellort auf Gleis 26 anzutreffen.
12. November 2014
Vor dem ehemaligen Bahnhofsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofes ist auch in diesem Jahr wieder ein stattlicher Weihnachtsbaum aufgestellt worden.
Am frühen Morgen des 12. Novembers zeigte sich der frisch aufgestellte Baum allerdings noch völlig „nackt“.
09. November 2014
Auf dem Stolberger Hauptbahnhof waren u.a. vier Waggons der Bauart n abgestellt.
290 070-7 an der Spitze sowie 295 066-5 und 295 080-6 konnten auf dem Schrottplatz in Eschweiler Aue gesichtet werden.
Mit einem Schotterzug nach Stolberg Hbf konnte die Lok 203 442 auf dem Eschweiler Hbf bei der Durchfahrt im Bild eingefangen werden.
203 442 der Firma „Chemion“ beim Rangieren auf dem Stolberger Hauptbahnhof.
Nach der Beendigung des Lokführerstreiks verkehren wieder die Züge der Linie RE9. Auch wenn dieses Zugangebot gerne angenommen wird – hat jemand die Talent2-Triebwagen vermisst? (=> siehe bei den Kommentaren am Ende der Tagebuchseite)
Zwischen 11:45 Uhr und 11:50 Uhr gab es den mittäglichen ICE aus Paris zu beobachten.
Wegen Brückenbauarbeiten im Bereich des Hp. Aachen-Schanz konnten die Züge der Euregiobahn nicht zwischen Aachen Hbf und Bf. Aachen-West verkehren. So war es etwas besonderes, in Stolberg Hbf einen Talenttriebwagen mit dem Zielschild „Aachen Hbf“ aufzunehmen.
203 442 konnte anschließend noch einmal bei einer Übergabefahrt von Stolberg Gbf zum ehemaligen Bahnhofsbezirk V angetroffen werden (oben und unten). An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den freundlichen Eisenbahner, der auf diese Fahrt und Fotogelegenheit hingewiesen hatte.
Wer den Fotoapparat griffbereit hatte, konnte am Nachmittag des 09. November 2014 außergewöhnlich große Schwärme von Kranichen im Bild festhalten, die über mehrere Stunden hinweg bei Tageslicht gen Süden flogen.
08. November 2014
Am 08. November 2014 gegen 18 Uhr sollte der Streik der GdL vorzeitig beendet werden. Im Laufe des Tages verkehrten bis dahin aber weiterhin alleine die Züge der Linie RE1. Der hier auf dem Stolberger Hauptbahnhof fotografierte RE1 verkehrte mit rd. 30 Minuten Verspätung.
07. November 2014
Trotz des von der kleinen Spartengewerkschaft „GdL“ ausgerufenen Lokführerstreiks konnte die 111 114 als Leerfahrt in Richtung Aachen fotografiert werden, als sie Eschweiler Hbf passierte.
Während des Lokführerstreiks versuchte die DB-AG mit einem Notfahrplan ein Mindestangebot an Bahnverkehr anzubieten. Zwischen Köln und Aachen verkehrten nur die Züge der Linie RE1. Gegen 13:10 Uhr passierte 146 030 mit solch einem Zug in Richtung Hamm den Eschweiler Hauptbahnhof (oben und unten).
Wenige Minuten später rauschte der Thalys-Zug 4342 in Richtung Paris durch Eschweiler Hbf.
06. November 2014
Die kleine Spartengewerkschaft „GdL“ hat wieder einmal zum Streik aufgerufen, diesmal soll der Bahnbetrieb im Reise- und Güterverkehr bis Montag (10. November 2014) zwischen 2 und 4 Uhr bestreikt werden. In Stolberg verkehren deshalb nur die Züge der Linie RE1. Im Güterverkehr haben sich die meisten Stolberger Betriebe ohnehin bereits von der Eisenbahn abgewandt, so dass die Auswirkungen des Streiks hier zu verschmerzen sind. Die Berzelius-Bleihütte wird außerdem von der nicht vom Streik betroffenen Rurtalbahn bedient. Die Firma Schwermetall erhielt im Laufe dieses Donnerstag mit einer Übergabefahrt mehrere Waggons mit Rohmaterial zugestellt. Andernorts versuchen Betriebe, ihre Versorgung mit Hilfe der von Speditionsbetrieben angebotenen Logistikdienstleistungen per LKW und auf der Straße sicherzustellen. Wie in den Medien zu erfahren war, führt der Streik und die dadurch empfundene Unzuverlässigkeit des Schienengüterverkehrs bei vielen Betrieben zu einem Umdenken bei der Wahl der Logistikpartner….
In Stolberg sah man relativ wenig Menschen, die sich nicht an die Folgen des Streiks angepasst hatten. Insbesondere durch den Umstieg auf den PKW sowie die Bildung von Fahrgemeinschaften und durch die Nutzung des Restangebotes „RE1“ konnte der Weg zur Arbeitsstelle sichergestellt werden. Viele härter betroffene Pendler mussten sich mit Urlaubstagen oder Gleitzeidefiziten über die Streiktage retten. Sympathie für die streikenden GdL-Mitglieder war kaum zu vernehmen. Die Abkürzung „GdL“ wurde mitunter in „Größenwahn der Lokführer“ uminterpretiert. Und mit klammheimlicher Freude erwartet so mancher gebeutelte Fahrgast, das „GdL“ zukünftig „Gewerkschaft der Looser“ heißen möge, damit in Zukunft endlich wieder ein zuverlässiger Reisezugverkehr gesichert ist. Aber zuverlässiger Reisezugverkehr ist auf der Strecke Köln-Aachen ja ohnehin kaum noch der Regelfall – permanente Verspätungen und eine Vielzahl von Streckensperrungen tragen auch das ihre dazu bei. Es bleibt abzuwarten, wie die Dinge sich entwickeln.
Die Thalyszüge waren vom Streik der Lokführer nicht betroffen und verkehrten zwischen Köln und Aachen regelmäßig. Da in Belgien an diesem Donnerstag jedoch zu einem Generalstreik gegen die Sparpolitik der belgischen Regierung ausgerufen worden war, blieb es fraglich, ob die Züge auch wirklich bis nach Paris gelangen konnten.
Nicht vom Streik betroffen war auch die Überführungsfahrt von 111 122, einer unerkannt gebliebenen zweiten Lok der BR 111 und einem einzelnen Doppelstockwaggon.
Wegen des fehlenden Euregiobahnverkehrs musste der Fotograf sich tüchtig beeilen, um diese Überführungsfahrt von Stolberg Hbf zum Anschluss der Firma Schwermetall in der Rüst mit 294 893 zu fotografieren. Am Viadukt Rüst (oben) und am Hp. Stolberg-Rathaus (unten) gelangen dennoch zwei Fotos. ;-)
Während die Loks der BR 294 in Stolberg noch zum alttäglichen Bild des regionalen Güterverkehrs gehören, sind bei der Firma Steil in Eschweiler-Aue mit den Loks 295 070-7, 295 066-5 und 295 080-6 wieder drei in Norddeutschland ausgemusterte Fahrzeuge der BR „V 90“ zu Verschrottung geliefert worden. Am 6. November 2014 konnten sie etwas verborgen auf dem Betriebsgelände gesichtet werden.
04. November 2014
Auf der Strecke Köln – Aachen war der Zugverkehr in Fahrtrichtung Aachen wieder von größeren Problemen auf der Linie RE1 gekennzeichnet. Wer den Zug, der Köln Hbf um 15:15 Uhr verlassen sollte, nehmen wollte, wurde bspw. mit einem Zugausfall konfrontiert. Der RE1, der Köln Hbf um 17:15 Uhr verlassen sollte, hatte zunächst „nur“ 10 Minuten Verspätung. Auf seiner Fahrt nach Aachen wurde er aber schon in Stolberg Hbf gebrochen, weil in Aachen Hbf angeblich ein defekter Zug stehen würde (das sollte wohl heißen, dass der RE1-Zug von Aachen in Richtung Köln und Hamm nicht abfahren konnte, nicht um 18:00 Uhr in Stolberg Hbf eintreffen konnte und stattdessen der in Stolberg gestoppte Zug aus der Gegenrichtung an seiner Stelle in den Umlauf eingerückt werden sollte).
Stolberg Hbf gegen 18:05 Uhr. Der RE1 nach Aachen hatte zunächst sogar 5 Minuten Verspätung herausgefahren. In Stolberg Hbf wurde seine Fahrt aber abgebrochen, um ihn sofort wieder in die Gegenrichtung zu schicken. Auf dem Foto steht er nach der Einfahrt in Gleis 2 noch mit Zugschluss und Zielanzeige nach Aachen Hbf am Bahnsteig. Die von der DB aus dem Zug geworfenen Fahrgäste wurden auf die Weiterfahrt mit der nächsten Euregiobahn (RB 20) verwiesen.
Während die Fahrgäste auf dem lausigen Mittelbahnsteig des Stolbererg Hauptbahnhofes auf das Eintreffen der Euregiobahn nach Aachen warteten, um dort darin eng zusammengepfercht nach Aachen weiterzukommen, brauste gegen 18:10 Uhr eine Lok mit fünf leeren n-Waggons auf Gleis 1 nach Aachen vorbei…
Am frühen Nachmittag verbreitete sich die Nachricht, dass die GdL wieder einmal streiken will. Dieses Mal soll ab Mittwoch Nachmittag begonnen werden, den Güterverkehr lahmzulegen und ab Donnerstag auch wieder der Reisezugverkehr bestreikt werden. Die GdL verkündete, der Streik solle bis Montag Morgen (10.11.) andauern.
Bei der Firma Steil in Eschweiler-Aue gibt es wieder drei Neuzugänge zur Verschrottung:Aus dem AW Bremen-Sebaldsbrück wurden die Loks 295 070-7, 295 066-5 und 295 080-6 in der Nacht vom 02. zum 03. November 2014 auf die Reise geschickt. Am Abend des 04. November 2014 konnten sie auf dem Betriebsgelände der Fa. Steil gesichtet werden.
02. November 2014
Auch am 2. November 2014 wurde der komplette Regionalverkehr zwischen Aachen Hbf und Stolberg Hbf wegen der Streckensperrung im Schienenersatzverkehr abgewickelt. Unter der Leitung des Jülicher Busunternehmens Langen waren bis zu 18 Gelenkbusse im Einsatz, die teilweise auch von anderen Busdiensten gestellt wurden. Ein pfiffiger Mitarbeiter der Firma Langen sorgte auf dem Stolberger Bahnhofsvorplatz für einen reibungslosen Ablauf des Busverkehrs und die zügige Bereitstellung der benötigten Beförderungskapazitäten.
Auf der Vennbahnseite des Stolberger Hauptbahnhofes hatte die Fa. Langen einen Bus als „Einsatzleitstelle“ deklariert.
Die ICE- und Thalyszüge wurden über Herzogenrath und Rheydt umgeleitet. So konnte man in Herzogenrath beispielsweise gegen 10:46 Uhr einen ICE3 auf dem Weg von Frankfurt/M. nach Brüssel beobachten.
Um 11:01 Uhr rauschte ein aus Paris kommender Thalyszug die Steilrampe zwischen Kohlscheid und Herzogenrath hinunter. Kein ambitionierter Modellbahner würde sich wohl trauen, seine Gleise so zu verlegen, wie es hier zu sehen ist (oben und unten).
Die COBRA-Lok 2802 (E 186 200) ratterte mit einem langen Kesselwagenzug durch den Bf. Herzogenrath und ohne Schubhilfe hinauf nach Kohlscheid.
Um 12:13 Uhr zog wieder ein von Frankfurt/M. nach Brüssel verkehrender ICE3 auf dem Bf. Herzogenrath die Aufmerksamkeit auf sich.
Herbststimmung am Indeviadukt in Eschweiler-Aue, wo eine Lok der BR 111 mit einem RE9-Zug aus Siegen abgepasst wurde.
Um 15:29 Uhr startete 120 207 mit den komfortablen RSX-Doppelstockwagen von Stolberg Hbf nach Siegen.
Früher hätte man gesagt, solche Menschenmassen erlebt der Stolberger Hauptbahnhof nur selten. Seitdem die Deutsche Bahn aus Profitgründen zu immer häufigeren und längerdauernden vollständigen Streckensperrungen übergeht, wiederholt sich diese Erscheinung aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit (oben und unten).
Durch die geschickte Organisation der Firma Langen mussten die von der DB AG ausgebooteten Bahnkunden zumindest keine langen Wartezeiten hinnehmen, sondern konnten innerhalb weniger Minuten in einen Bus zum Aachener Hbf umsteigen.
Blick von der Camp-Astrid-Brücke auf den in Gleis 43 ungewohnten RE9-Triebwagenverband.
Ein Blick auf die Baustelle der Ringbahnunterführung, wo auch an diesem Wochenende wieder große Mengen Beton unter die Fundamente der Widerlager verpresst wurden, um die Standfestigkeit der Brücke zu erhöhen und die Errichtung des Trogbauwerkes vorzubereiten (oben und unten).
Vom Oberdeck des Parkhauses am Bf. Herzogenrath gelang es dem Eisenbahnfreund Daniel Weber, die Vorbeifahrt des abendlichen ICE3 von Frankfurt/M. nach Brüssel stimmungsvoll im goldenen Licht der untergehenden Sonne einzufangen.
01. November 2014
Wegen Bauarbeiten an der Unterführung der Ringbahnstrecke und Oberleitungsarbeiten bei Aachen Hbf wurde der Zugverkehr zwischen Aachen Hbf und Stolberg Hbf am 01. und 02. November 2014 vollständig unterbrochen. Im Regionalverkehr wurden Busse als Schienenersatzverkehr eingesetzt, ICE- und Thalyszüge wurden über Herzogenrath und Rheydt umgeleitet.
Für den Schienenersatzverkehr wurde eine große Zahl von Gelenkbussen eingesetzt, die teilweise als Konvoi aus zwei oder drei Fahrzeugen zwischen den Bahnhöfen pendelte. Das Foto zeigt einen auf der Rhenaniastraße als Reservefahrzeug wartenden Gelenkbus von Rheinlandbus, der von einem aus Aachen kommenden Bus der Firma Eifelgold überholt wird.
Zusammentreffen von Euregiobahn und Rheinlandbus am Bahnübergang Probsteistraße.
Am Feiertag musste auch die in Stolberg Hbf vorgehaltene 294 893 in einen Rangiereinsatz gehen. Das Foto zeigt sie bei der Ausfahrt aus Gleis 26.
Die Züge der Linie RE 9 verkehrten wegen der Streckensperrung stets aus Gleis 43. Hier warteten 442 602 und 442 103 auf die nächste Fahrt in Richtung Siegen (oben und unten).
Ausfahrt von 442 103 und 442 602 in Richtung Siegen.
Der Westgiebel des ehemaligen Bahnhofsgebäudes des Stolberger Hauptbahnhofes im goldenen Licht der untergehenden Sonne.
Hallo Herr Keller,
ich habe da mal eine Frage an Sie oder andere Mitleser. Könnte es in Zukunft bei vollendetem und elektrifiziertem Ringschluss möglich sein, dass Thalys, ICE & Co über die Ringbahn nach Aachen fahren? Bei einer ähnlichen Betriebslage wie an diesem Wochenende wäre das doch theoretisch denkbar. Ich denke der Zeitverlust müsste wesentlich geringer sein, als der lange Umweg über Rheydt. Technisch dürfte das dann doch kein Problem sein. Auch Güterzüge könnten dann nach Betriebsschluss der Euregiobahn ungestört diese Strecke benutzten. Der umgekehrte Weg über Herzogenrath in Richtung Stolberg könnte für Güterzüge problematisch sein, da die Steigung nach Merkstein nicht zu unterschätzen ist.
Gruss aus Merkstein
Hallo Guido
Also die Idee wäre nicht schlecht-aber soweit ich weiß sollt diese Strecke
wenn sie dann fertig ist einzig dem Personenverkehr vorbehalten sein.
In wieweit das auch auf andere Züge wie Regionalexpress oder IC oder
Thalys zutrifft kann ich nicht sagen.
Es gab hier in Alsdorf eine heftige Diskussion, als man von Gleisanbindungen
für Großbetriebe für Güterzüge sprach. Dies wurde damals von der EVS verneint.
Daher glaube ich nicht, dass dies als Umleitung zwischen Stolberg und Aachen
gesehen wird.
Bei Personenzügen könnte ich mir das nach 2017 – wenn die Strecke unter Strom
läuft – im Notfall vorstellen.
Übrigens, wenn sie aus Merkstein sind können sie sich bestimmt daran
erinnern, dass diese Strecke in Notfällen schon mal als Ausweichstrecke benutzt wurde
– ist zwar schon lange her – ob da alle Personenzüge fuhren erinnere ich
mich leider nicht mehr. Nur an D-Züge oder TEEs.
Warten wir erst mal ab bis 2017 oder noch besser Dezember 2015, wenn
dann der Ringschluss endlich fertig ist.
Grüße
aus Alsdorf
runnermanni (youtube.com/user/runnermanni
Hallo Guido,
als Netzbetreiber muss die EVS den Eisenbahnverkehrsunternehmen grundsätzlich einen freien Netzzugang gewähren. Dies gilt natürlich nur, soweit die vorhandene Auslastung der Strecke durch den fahrplanmäßigen (bereits vorher bestellten und abgestimmten Verkehr) Betrieb noch Freiräume lässt. Die “Ringbahn” verfügt in Alsdorf und St. Jöris über Kreuzungsbahnhöfe, die von der Länge der Ausweichgleise her die Kreuzung mit ICE- oder Thalyszügen zulassen. Für den fahrplanmäßigen Betrieb soll dem Vernehmen nach auch nur einer der beiden Bahnhöfe genutzt werden, so dass grundsätzlich zusätzlicher Verkehr möglich sein dürfte.
Ob ein solcher Umleiterverkehr aber von den Achslasten, der Signal- und Sicherheitstechnik sowie dem Ausbauzustand und der Leistungsfähigkeit der noch zu errichtenden elektrischen Fahrleitungsanlagen her möglich sein wird, vermag ich nicht zu sagen.
Der Gedanke an solch einen Umleiterverkehr ist durchaus naheliegend. In der Vergangenheit – natürlich unter den Prämissen des damaligen Ausbauzustandes der Strecke – hat es das durchaus gegeben (bspw. 1964/65 beim Aufschlitzen und Neubau des Nirmer Tunnels – damals auch mit 14-tägiger Vollsperrung wegen eines Erdrutsches, bei Zerstörungen der Aachener Bahnhöfe im Zweiten Weltkrieg im April 1943 und im Mai 1944).
Aber vielleicht wissen andere Leser noch mehr zum Thema?!?
Viele Grüße
Roland
Im Alsdorfer Stadtrat wurde dieses Thema heiß diskutiert… Hier ein grober Einblick:
Auf Initiative der SPD-Städteregionstagsfraktion trug Thomas Fürpeil, Geschäftsführer der EVS GmbH (Schienennetzbetreiber) in der Sitzung des Städteregionsausschusses zum Thema Güterverkehr auf der Euregiobahntrasse vor. Das teilt Städteregionstagsmitglied Jürgen Neesen mit. Fürpeil bezeichnete einen zukünftigen Transport von Gütern auf der Trasse als ziemlich unrealistisch. Dafür sei die Topographie der Strecke mit ihren Steigungen ungeeignet. Ein weiteres Kriterium, das gegen Gütertransporte spreche: Nach dem Endausbau der Trasse bis Stolberg gebe es nur drei Begegnungsgleise mit einer Länge von je 150 m. Auch die kurze Taktfolge für den Personenverkehr spreche eindeutig gegen Güterverkehre auf dieser Strecke. Ihm sei auch die Entscheidung des Rates der Stadt Alsdorf aus dem Jahr 2005 in Erinnerung, mit dem dieser einem Ausbau des Ringschlusses nur unter der Voraussetzung zugestimmt habe, dass keine Güterverkehre stattfinden.
Meine Meinung dazu sieht so aus: Sicherlich ist es möglich auf dieser Strecke einen Güterverkehr bzw. Ausweichverkehr zu realisieren. Zu Zeiten des Bergbau war der Güterverkehr auf der Strecke ja auch kein Problem. Da war die Topographie definitiv auch kein Hindernis. Also dieses Argument wäre vollkommener Quatsch. Das Argument, dass es zu wenig Begegnungsgleise gibt ist auch nicht wirklich stichhaltig. Zum einen haben wir in Alsdorf bereits zwei parallel zueinander laufende Gleise, welche eine Länge von 150m deutlich überschreiten. Und bei Bedarf, lassen sich solche Begegnungsgleise noch schnell nachrüsten. Und mal abgesehen davon entscheidend ist folgendes: Wenn die Deutsche Bahn oder irgendein anderes privates Bahnunternehmen die Strecke nutzen will, dann MUSS die Kapazität dafür freigestellt werden! Das ist geltendes Recht, welches man nicht so einfach außer Kraft setzen kann. Da hat auch der Herr Fürpeil keinen Einfluss drauf. Im Gegenteil sogar: Herr Fürpeil hat ein klares Interesse daran, dass die Strecke gut ausgelastet ist, denn dies bringt logischer Weise mehr Einnahmen. Und wenn dann noch der Güterumschlagplatz am Stolberger Hauptbahnhof umgesetzt werden sollte, wird die Strecke nochmal interessanter für den Güterverkehr. Wenn die Strecke komplett reaktiviert ist, dann ist diese auch für den Güterverkehr frei zugänglich! Herr Fürpeil wird es nicht verhindern können das die Strecke auch anderweitig genutzt werden wird bei Bedarf, da er mal nicht einfach so die Gesetze umschreiben kann! Meine Position ist da relativ pragmatisch: Ich habe nichts gegen Güterverkehr oder weiteren Personenverkehr auf der Schiene. Auch nicht bei mir in Alsdorf. Es ist wie mit so vielen Dingen. Alle wollen erneuerbare Energien, aber niemand will ein Windrad in seiner näheren Umgebung. Alle wollen weniger LKW auf deutschen Strassen, aber bitte nicht wenn der Zug anstelle vieler LKW bei mir vorbei fährt. Und wenn man sich ein Haus an einer Bahntrasse kauft, dann muss man auch einfach damit rechnen, dass da mal wieder ein Zug vorbei fahren wird. Und dann sollte man sich auch soweit informiert haben, dass auch Güterverkehr im Bereich des möglichen liegt. Das war dann halt ein mit einzubeziehendes Risiko. Aber die Vorteile einer Elektrifizierung sollte man ja auch mal sehen. Die elektrischen Triebwagen werden viel leiser sein, als die jetztigen Talent Dieseltriebwagen. Und diese Züge werden ja die meiste Zeit dort fahren. Also man sollte auch nicht alles nur schwarz sehen. Vielleicht will ja auch im endeffekt niemend die Strecke für den Güterverkehr nutzen… Wer weiss das heute schon so genau…
Und hier noch der Gesetzestext dazu, um das ganze objektiv zu untermauern: http://www.gesetze-im-internet.de/aeg_1994/__14.html
Hallo Christoph,
es stimmt, daß es früher mal Güterverkehr auf der Ringbahn gab. Jedoch kann man die damalige Zeit nicht mehr mit der heutigen Zeit vergleichen;
Wenn die Ringbahn fertiggestellt und elektrisch betrieben wird, ist geplant, zumindest zw. Herzogenrath und Alsdorf 2 Züge je Stunde zu fahren. Das heißt, daß auf dieser (eingleisigen!) Strecke jede Stunde 4 Züge verkehren werden. Würde man auch noch Güterzüge fahren wollen, wäre das nahezu unmöglich.
Damals waren einfach weniger Personenzüge auf der Strecke unterwegs und waren auch noch nicht vertaktet. Und da machte es auch nichts, wenn ein Güterzug aufgrund der Topografie länger brauchte, weil er einfach langsamer die Steigungen erklimmen mußte. Daher spielt die Topografie einer Strecke auch heute noch eine große Rolle.
Güterzüge dürfen – und sind es oftmals auch – über 700 Meter lang sein. Und alleine schon das Genehmigungsverfahren, die bestehenden Überholgleise „mal eben“ um 400 oder 500 Meter zu verlängern, dürfte schon viele Jahre dauern – wenn es denn überhaupt genehmigt werden würde….und Gelder dafür fliessen würden.
Wenn ein Eisenbahnverkehrsunternehmen die Strecke nutzen möchte, muss der Streckenbetreiber dies ermöglichen – bis hierhin stimmt deine Aussage. Allerdings nicht um jeden Preis.
Altverkehre, also Züge, die vorher schon dort verkehrten, haben Vorrang. Und wenn die Streckenkapazität erreicht ist, kann man den Streckenbetreiber nicht dazu zwingen, die Kapazität – mit womöglich beträchtlichem finanziellem Aufwand – zu erhöhen.
Und von der praktischen Seite her:
Solch eine Umleitung käme ja nur in Betracht, wenn die Hauptstrecke zw. Langerwehe und Aachen gesperrt wäre – und nur dieser eine Abschnitt. Das kommt ja nun recht selten vor. Und dafür die Lokführer extra die Streckenkunde erwerben zu lassen und eine, wenn auch kurze, Ausbildung für diese Strecke absolvieren zu lassen, dürfte sich für ein Eisenbahnverkehrsunternehmen kaum rechnen. Egal, ob nun mit Güterzüge oder ICE oder Thalys.
Also einen „Durchgangsverkehr“ für Güterzüge wird es auf der Ringbahn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geben. Und mir fällt auch kein Betrieb ein, der an der Ringbahn liegt und seine Waren womöglich mit der Bahn befördern lassen könnte.
Hallo Manfred,
gestatte mir eine Anmerkung zu Deinen Worten
„Wenn die Ringbahn fertiggestellt und elektrisch betrieben wird, ist geplant, zumindest zw. Herzogenrath und Alsdorf 2 Züge je Stunde zu fahren. Das heißt, daß auf dieser (eingleisigen!) Strecke jede Stunde 4 Züge verkehren werden. Würde man auch noch Güterzüge fahren wollen, wäre das nahezu unmöglich.
Damals waren einfach weniger Personenzüge auf der Strecke unterwegs und waren auch noch nicht vertaktet. Und da machte es auch nichts, wenn ein Güterzug aufgrund der Topografie länger brauchte, weil er einfach langsamer die Steigungen erklimmen mußte.“
In der ersten Hälfte der 1960er Jahre gab es zwar noch keinen Taktverkehr, aber dennoch verkehrte auf der stets eingleisigen (!) Strecke fast stündlich ein Schienenbus in jeder Richtung, also etwa 20 bis 22 Reisezugpaare. Zusätzlich wurde auf dieser Strecke die Kohle der Gruben „Adolf“ (Merkstein), „Carl-Alexander“ (Baesweiler / über Merkstein), Verbundbergwerk „Anna 1/Anna2“ sowie der Grube in Mariadorf/Mariagrube und ein Teil der Kohle von der Grube „Emil Mayrisch“ in Siersdorf befördert. Zusätzlich wurde das Zugaufkommen noch durch die Kokerei in Alsdorf (sie hatte in diesen Jahren die höchste Koksproduktion in Europa!) erhöht. Und alle Bergwerke und die Kokerei mussten ja auch noch mit leeren Waggons versorgt werden. In dieser Zeit gab es dazu in Merkstein, Alsdorf und Mariadorf größere Bahnhöfe mit entsprechenden Gleisanlagen und Stellwerke, die von fleißigen Eisenbahnern vor Ort bedient wurden. Zwischen Stolberg und Mariadorf war die Strecke durch die Abzw. Quinx und Bk Merzbrück in drei Blockabschnitte eingeteilt. Zwischen Mariadorf und Alsdorf entstanden durch die Abzwg. Kellersberg ebenfalls zwei Blockabschnitte.
Die Strecke ist zwar heute saniert und modernisiert, aber letztlich nur für den Restverkehr in einer deindustrialisierten Städteregion wiederhergerichtet. Die einstige Leistungsfähigkeit liegt mittlerweile in weiter Ferne. Aber es ist auch nicht mehr zu erwarten, dass dort noch einmal ein lebhafter Güterverkehr aufleben wird. Wo soll er herkommen?
Falls tatsächlich doch einmal beabsichtigt sein sollte, Güterzüge verkehren zu lassen, werden die üblichen Bedenkenträger in Stadträten und aus der Anwohnerschaft vermutlich genügend Begründungen liefern, solches Ansinnen nachhaltig zu verhindern….
Viele Grüße
Roland
Ja hier!
Ich habe den Talent 2 vermisst! ;)
Grüße