Vor 30 Jahren – Begegnungen mit der Vennbahn in Roetgen

Wer vor 30 Jahren nach Roetgen kam, der traf dort auf die zumeist silbern blinkenden Schienen der Vennbahn und konnte mit ein wenig Glück noch auf Vennbahnzüge treffen. Bei Eisenbahnfreunden war manches Zusammentreffen mit der Vennbahn natürlich auch vorausgeplant – etwa dann, wenn Sonderzüge verkehrten.  Am 16. April 1983 gab es solch eine Gelegenheit…

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Neben den dreiachsigen Dieselloks der SNCB-Baureihe 84 gehörten die Loks der Reihe 55 zu den alltäglichen Fahrzeugen auf der Vennbahn. Die Reihe 55 wurde sehr häufig auch zur Bespannung von Sonderzügen verwendet. Nachdem sie von Lammersdorf kommend den Birkhahnkopf „umrundet“ hat, erreicht die 5534 hier mit einem Sonderzug die ersten Häuser von Roetgen.

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Damals gab es zwar den Vennbahnradweg noch nicht, aber ein kleiner, offenbar gut frequentierter  Trampelpfad war neben dem Gleis der Vennbahn schon vorhanden. Von dort konnte man das Motiv mit flinken Fingern und etwas Zoomen gut ausnutzen… (oben und unten).
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Wo heute der Vennbahnradweg nahe Roetgen mit einem gewaltigen Brückenbauwerk unter der Bundesstraße 258 hindurchgeführt wird, war 1983 nur ein unbeschrankter, lediglich mit vier  Blinklichtern bzw. zuletzt drei Ampeln gesicherter Bahnübergang. Von einem bei diesem Bahnübergang auf die „Himmelsleiter“ einmündenden Waldweg aus entstanden am 16. April 1983 im Licht der Abendsonne zwei weitere Fotos des Sonderzuges auf dem Streckenabschnitt von Roetgen nach Raeren (oben und unten).
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Mit dem Bahnhof Roetgen verbindet man meist nur das kleine Bahnhofsgebäude am Bahnübergang mit der Bundesstraße 258. Doch der Bahnhof Roetgen hatte eine beträchtliche Länge. Am 08. Oktober 1983 passte ich einen von der Lok 5536 gezogenen, von Raeren kommenden Vennbahnsonderzug an der „Raerener Seite“ bei der Einfahrt in den Bahnhof Roetgen ab.

Seit den Fotos sind 30 Jahre vergangen, in denen viel geschehen ist. Ob sich die Welt dabei zum Guten verändert hat, mag ein Jeder für sich entscheiden…

3 Gedanken zu „Vor 30 Jahren – Begegnungen mit der Vennbahn in Roetgen“

  1. Hallo Herr Keller und frohes neues Jahr.

    Danke für das zeigen der Bilder!

    Ich selber kann mich noch gut als Kind und Jugendlicher an diese Sonderfahrten entsinnen, oftmals wurden diese vom Eifelverein durchgeführt. Man dachte damals noch nicht einmal an die Zeit wo die Vennbahn als ein Museumsbahn durch die Eifel dampft.

    All das ist irgendwie nicht lange her und doch unwiederbringlich verloren. Sicherlich hatte die Vennbahn Probleme, diese wären aber lösbar gewesen und ich denke, bei einem vernünftigen Konzept und einem regionalen Bewußtsein für die Bahn, wäre sie heute noch unterwegs. Die Ausrichtung hätte eine andere sein müssen. Raus aus der Politik, dass die Vennbahn ein Politikum war, dass war auch eines ihrer Probleme, dies machte der Machtwechsel in der DG deutlich.

    Bedenkt man, dass man das Fahrtenangebot vom ersten bis zu letzten Jahr beibehalten hatte und eben nur ein Zug lief, besser wären Pendelfahrten gewesen, damit die Menschen die Bahn flexibel hätten nutzen können usw.

    Was bleibt von der Vennbahn?

    Die Strecke Stolberg – Eupen ist gesichert, was da kommen mag, weiß niemand zu sagen.

    In St. Vith und der südlichen Region ist den Vennbahn noch für die Geschichtsvereine ein Thema und wird dort auch rührig behandelt/ Museum und Bücher).

    Betrachtet man sich die vermeintlichen Probleme von Ac, sei es die Luftbelastung und die vielen Autos usw….dann wundert es umso mehr, dass man „tatenlos“ zugesehen hat, wie die Vennbahn abgebaut wurde und dies sogar noch begrüßt hat!

    Sind denen die Pendlerströme, die täglich nach Ac fließen dabei entgangen?

    Achja, da war ja wieder was….ein Förderpott aus Brüssel……wie kann man da Nein sagen!?

    Die DG ist die Strecke los und somit die Unterhaltungskosten und das auch noch mit Fördermittel aus Brüssel. Und die Öcher sind die letzte Alternative zur Straße los im Süden der Städteregion. Das nenn ich mal nachhaltig und zukunftsweisend. Frage mich immer, ob unsere Politiker schon bis nach Luxemburg geradelt sind oder jedem Eifeler ein Fahrrad spendieren, damit man innovativ nach Aachen radeln kann….

    In diesem Sinne!

    MFG

    Michael

  2. Ich selber finde es auch sehr schade, das die Vennbahnlinie Rearen-Malmeday bzw. Sourbrodt komplett abgebaut wurde.
    Hatte vor. rd. 5 Jahren via Mail Roetgen angeschrieben, aber keine Antwort zu diesem Thema erhalten.
    Habe so den Eindruck, das einige Kommunen in der Nordeifel froh sind, diesen Streckenabschnitt quitt zu sein.
    Wenn es diese Bahnlinie heute noch geben würde, dann beliefen sich die Sanierungskosten auf bestimmt 55 mio. € wenn nicht sogar noch mehr.
    Der neue Radwanderweg hatte knapp 15mio. € verschlungen.
    Plus die Kosten für den Tunnel wo darüber die B258 verläuft Walheim-Roetgen.

    FG
    Thomas

  3. Ich persönlich finde es sehr schade, das die Vennbahnlinie zwischen dem belgischen Rearen-Malmeday bzw. Sourbrodt komplett abgebaut wurde und einen Radwanderweg dadurch angelegt wurde.
    Hatte vor rd. 5 Jahren Roetgen angeschrieben, aber keine Antwort erhalten bezüglich dieses Thema.
    Ich hab so den Eindruck, das einige Kommunen in der Nordeifel froh sind, das Sie die Bahnstrecke quitt sind.
    Eine komplette Streckensanierung beläuft sich heute auf 55mio. € eventuell noch mehr.
    Die Demontage der Strecke und die Anlegung des neuen Radwanderweges beliefen sich auf rd. 14mio. €.

    FG
    Thomas

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