Schnappschüsse aus dem Rohstoffkreislauf

In der ersten Februarhälfte 2013 wurden in Eschweiler-Aue die Loks 143 237, 143 309 und 143 815 sowie die beiden Mehrsystemlok 181 203 und 181 224 zerlegt.
Nur wenige Menschen hatten die Gelegenheit, die Zerlegung der Loks aus der Nähe erleben zu können. In den unendlichen Weiten des Internets gibt es aber nette Zeitgenossen, die andere Eisenbahnfreunde an diesem Vorgang teilhaben lassen. Auch wenn die Qualität des Bildmaterials aus nachvollziehbaren Gründen nicht von Spitzenqualität ist, so rechtfertigt die Seltenheit der Aufnahmen es doch, sie hier einmal zu zeigen….

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Für die Eisenbahnfreunde aus der Region Aachen waren 181 203 und 181 224 gewiss die interessanteren Loks, weil sie im regulären Bahnbetrieb hier nicht zu beobachten waren.

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Die Loks 181 203 (links) und 181 224 (rechts im Hintergrund) während der Zerlegung. Die Hauben der Mittelteile wurden gesondert abgelegt und werden wahrscheinlich als Ersatzteile wieder an die DB-AG zurückgeschickt worden sein.

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Blick in einen der Führerstände der 181 203

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Beschriftungen an der 181 203.
Auch das AW Opladen (KOPLX), wo 181 203 am 18. Dezember 2001 ihre letzte Hauptuntersuchung erhalten hatte, ist mittlerweile Geschichte…

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Mit der Wende und im Zuge der Bahnreform fanden die einstigen Reichsbahnloks der BR 143 weite Verbreitung im Bundesbahnland. Und ebenso, wie heute die Zahl der Trabbis rückläufig ist, schmilzt auch ihr Bestand zusammen…

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Die Zerlegung der Loks 143 237, 143 309 und 143 815

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Blick vom Schrottplatz und den Resten der Loks 181 203 und 181 224 auf eine belgische Lok der Reihe 28, die gerade den Indeviadukt überquert. Nach der Zerlegung werden die Reste der fünf Loks wieder in den Rohstoffkreislauf eingeführt. Und wer weiß, vielleicht werden sie wieder zu Stahl und anderen Metallen verarbeitet, aus dem neue Lokomotiven gebaut werden….

Ohne die Baureihe 110 geht es nicht …..

Von den einstmals 410 gebauten Serienloks der Baureihe E 10 (einschließlich der schnellen Loks der BR E 10.12) sind Anfang Februar 2013 gerade noch 36 Loks im Betriebsbestand. Mittlerweile sind die Loks sowohl dem Geschäftsbereich Fernverkehr als auch dem Regionalverkehr zugeordnet und werden unter den Baureihen 110, 113 und 115 geführt. Nur 6 Loks haben noch die ursprüngliche Kastenform, die anderen besitzen die Karosserieform mit der Bügelfalte.
Die letzten  „E 10“ verdienen ihr Gnadenbrot zumeist mit Verstärkungszügen, Ersatzzügen und Sonderleistungen oder als Knotenpunktreserve. Um so erstaunlicher ist es, dass in diesen Tagen einige der betagten Loks der Baureihe 110 noch einmal in den hochwertigen Zugdienst zurückkehren konnten und dort beweisen können, was noch in ihnen steckt. Einige 110er von DB-Regio fahren leihweise in Diensten des Geschäftsbereichs Fernverkehr. So werden mehrere Loks der BR 110 zur Zeit vor Intercity-Zügen auf der Relation von Norddeich bzw. Emden über Köln und Koblenz nach Luxemburg eingesetzt und gelangen auf diese Weise von Ostfriesland bis nach Köln oder gar bis Koblenz.

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Am Nachmittag des 07. Februar 2013 verließ 110 401 gegen 16:19 Uhr den Kölner Hauptbahnhof mit dem IC 132, den sie bis nach Koblenz bespannte. Diese Lok wurde am 05. Januar 1966 von der Deutschen Bundesbahn in Dienst gestellt und zählt mit 47 Betriebsjahren zu den Oldtimern im Reisezugverkehr.

Wer sich für die aktuellen Einsätze der letzten E 10er interessiert, der findet in regelmäßigen Abständen im Forum „News“ bei www.drehscheibe-online.de in der sogenannten „Kastenzehner-Vorschau“ Hinweise auf die aktuelle Einsatzlage.
Die Übersicht für die Zeit vom 05. bis 07. Februar 2013, der auch alle noch im Betrieb stehenden E 10er entnommen werden können, findet sich bspw. hier.

Wirklich neue Hoffnung für das Aachener Bombardier-Werk ?

Einen merkwürdigen Pressbericht konnten die Leser der regionalen Tageszeitung „Aachener Nachrichten“ am 31. Januar 2013 lesen. Unter der eigentlich hoffnungsfroh stimmenden Überschrift Neue Hoffnung für die „Talbötter“ verkündeten die „Aachener Nachrichten“, dass das Aachener Bombardier-Werk in verkleinerter Form erhalten bleiben könnte und sogar den alten Traditionsnamen „Talbot“ im neuen Firmennamen führen soll. Demnach könnte das Werk zukünftig möglicherweise als „Talbot Services GmbH“ firmieren.
Die 1995 gegründete Firma „Quip“ mit Hauptsitz in Baesweiler, die derzeit 1500 Mitarbeiter beschäftigt, erklärte, sie wolle das von der Schließung bedrohte Aachener Bombardier-Werk als Reparatur- und Instandhaltungsfirma für Schienenfahrzeuge weiterführen und möglicherweise als ein neues Geschäftsfeld „Streetscooter“ ergänzen. Obwohl es sich bei „Quip“ wohl nur um eine gewöhnliche Leiharbeitsfirma handelt, die bisher schon etwa ein Viertel der rd. 200 Leiharbeiter mit geringeren Löhnen in das Bombardierwerk Aachen eingebracht hat, wird diese Firma in den Tageszeitungen euphemistisch als „Personaldienstleister“ betitelt.

Von der 400-köpfigen Stammbelegschaft will „Quip“ – nicht unerwartet – nur 160 Beschäftigte und 30 Auszubildenden übernehmen. Und es bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung, dass diese „Glücklichen“ selbstverständlich zu deutlich geringeren Löhnen arbeiten müssen. Für die übrigen „Talbötter“ soll ein Sozialplan bzw. ein Interessenausgleich ausgehandelt werden. Über die Zukunft der rd. 200 bisherigen Leiharbeiter konnte derTageszeitung nichts entnommen werden. Um Handlungs- und Entscheidungszwang zu erzeugen, wird zusätzlich eine kurze Frist bis zum 15. März 2013 vorgegeben, bis alles unter Dach und Fach sein soll. Ein geschickter Schachzug, um die bisher solidarisch auftretende Belegschaft zu verunsichern und zu spalten?

Die Chefs beider Unternehmen sprachen von einer positiven Entwicklung und einer Chance – aus deren Sicht durchaus verständlich, schließlich erhält Bombardier für das Aachener Werk nicht nur einen Verkaufserlös, sondern spart zusätzlich auch für 160 Arbeitnehmer die Abfindungen. Und „Quip“ bekommt als Mitgift die Möglichkeit, bereits bestehende bzw. vorhandene Aufträge zu übernehmen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beschäftigten, der Betriebsrat und die IG Metall zu der eingetretenen Entwicklung positionieren. Franz-Peter Beckers von der IG Metall wird in ersten Stellungnahmen mit den Worten zitiert: „Das ist weit weg von unserer Zielsetzung und qualitativ und quantitativ zu wenig.“