Neuerscheinung: DVD mit Filmen von Ton Pruissen aus der Dampfzeit in der Euregio

DVD mit Filmen von Ton Pruissen aus der Dampfzeit in der Euregio


Der bekannte  niederländische Eisenbahnfilmer Ton Pruissen hat im Verlag „Nord Süd Express“ eine neue DVD mit Filmen aus der Euregio zusammengestellt, die einen eindrucksvollen Blick auf den einzigartigen historischen Bahnbetrieb im Dreiländereck  bietet. Der Schwerpunkt liegt zwar auf dem Dampfbetrieb in Deutschland, aber auch die Dampfloks der niederländischen und belgischen Staatsbahnen kommen nicht zu kurz.
Ton Pruissen hat das Filmmaterial aufwändig und mit moderner Technik auf hohem Niveau aufbereitet. Der Name Ton Pruissen bürgt auch in diesem Fall für Qualität.
Die DVD bietet packende Filmszenen aus Aachen und von den Steilrampen auf den umliegenden Hauptstrecken, aus Stolberg, Walheim und Alsdorf, aber auch aus Mönchengladbach und  Hohenbudberg. Ton Pruissen nimmt die Zuschauer ebenso mit auf den Bf. Herbesthal, an die Geultalbrücke bei Moresnet oder in das niederländische Bergbaugebiet in Landgraaf oder zum Bw  Maastricht. Ein absolut sehenswerter Film, den man nur empfehlen kann!

In der Produktbeschreibung zur DVD schreibt der Verlag „Nord Süd Express“:
„Zu den naheliegenden Zielen von Ton Pruissens Filmexkursionen in den 1960er- und 1970er-Jahren gehörten die Eisenbahnen im Dreiländereck bei Aachen und das Aachener Revier. So konnte er die noch zahlreichen vom Aachener Hauptbahnhof und vom Bw Aachen-West ausgehenden Dampflokeinsätze auf Zelluloid bannen. Mit seiner Beaulieu-Filmkamera postierte er sich zudem im Bahnhof und Bw von Stolberg, im Bahnhof Rheydt und im Bw Mönchengladbach, in Walheim und Hohenbudberg, an der Kohlscheider und an der Gemmenicher Rampe, an der Jülicher Kreisbahn und in der Grube Anna in Alsdorf. Unter Dampf zu sehen sind in diesem Film Dampfloks der Baureihen 03, 23, 41, 50, 93, 94, sogar pr. P 8 und G 8.1 sowie die ELNA-5 Nr. 152, aber auch Dampfloks der belgischen Reihe 29 und der NS-Reihen 4700 und 6100. Das historische Filmmaterial wurde von Ton Pruissen sorgfältig digitalisiert, gereinigt und retuschiert sowie mit einer authentischen Tonspur versehen.“

Auf der Homepage des Verlages „Nord-Süd-Express“ gibt es u.a. auch einen Trailer  zu sehen.

Wer sich etwas Gutes gönnen mag…..

Ton Pruissen – So war sie damals, die DB – Teil 9
Dampf in und um Aachen
Film-DVD, Laufzeit ca. 48 Minuten
ISBN: 978-3-94966534-9
Erscheinungstermin: 04.06.2025
Best.Nr.: 101010
Preis: 16,80 €

Bahnhofsfest 2025 der Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. (EFG) am 21. und 22. Juni 2025

Die Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. (EFG) laden alle Eisenbahnfreunde herzlich zum Bahnhofsfest 2025 am Bahnhof der ostbelgischen Gemeinde Raeren ein.
Gemeinsam mit den Eisenbahnfreunden Ostbelgien VoG veranstalten sie am 21. und 22. Juni 2025  ihr inzwischen euregional bekanntes Bahnhofsfest am Bahnhof von Raeren. Dabei stellen sie ihre Eisenbahnfahrzeuge sowie Gastfahrzeuge aus. Neben der Schiene präsentieren sie zusätzlich auch historische Straßenfahrzeuge wie Traktoren und LKW.

Auch in diesem Jahr besteht die Möglichkeit, auf dem Führerstand einer EFG-Diesellokomotive mitzufahren. Mitfahren geht ebenso auf der kleinen Feldbahn der Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. . Wer es sportlich mag, kann zudem selber anpacken und mit einer Handhebeldraisine fahren.

Für das leibliche Wohl wird mit dem beliebten EFG-Grillstand, dem Getränkestand, einem zum Cocktailstand umgebauten Feuerwehrfahrzeug und anderen Stände gesorgt.

Samstagabend wollen die Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. bei einem Bühnenprogramm den Samstag entspannt ausklingen lassen.

Weitere Programmpunkte des Bahnhofsfestes werden die Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. in Kürze bekannt gegeben!

Planfeststellungsverfahren für die Ertüchtigung des Falkenbachviadukts

Planfeststellungsverfahren für die Ertüchtigung des Falkenbachviadukts

Die EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH hat mit Schreiben vom 19.12.2024 bei der Bezirksregierung Köln die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens für die Ertüchtigung des Falkenbachviadukts beantragt.
Die Bekanntmachung über die Offenlage der Planunterlagen erfolgte am 22.02.2025 in den örtlichen Tageszeitungen und am 24.02.2025 auf der Internetseite der Bezirksregierung Köln. Die Planunterlagen liegen vom 03.03.2025 bis einschließlich 02.04.2025 auf der Internetseite der Bezirksregierung Köln offen (=> https://www.bezreg-koeln.nrw.de/system/files/media/document/file/verfahren_verfahrensuebersichten_planfeststellungsverfahren_bahnstrecken_ertuechtigung_falkenbachviadukts_strecke_2572_bekanntmachung.pdf )
Die Einwendungsfrist läuft bis zum 02.05.2025 einschließlich.

Eigentümerin, Bauherrin und Vorhabenträgerin ist die EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH. Die EVS ist ein zu gelassenes Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU), das in der Region Aachen ein öffentliches Schienennetz betreibt und dem Eisenbahnverkehr diskriminierungsfrei zur Verfügung stellt.

Was ist geplant?
Gegenstand dieses Genehmigungsverfahrens ist die Ertüchtigung des Falkenbachviadukts auf der Strecke 2572 Stolberg (Rheinland) Hbf – Walheim der EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH bei km 10,591 in Aachen-Kornelimünster.
Dies beinhaltet den Rückbau der Behelfskonstruktion und deren Ersatz durch neue Bauteile, die Instandsetzung der noch vorhandenen Bauteile, die Führung eines öffentlichen Fuß- und Radwegs auf dem Bauwerk sowie die Erneuerung des Gleises im Bereich des Bauwerks. Ferner wird auch die Errichtung von Nebenanlagen wie Dienstwegen und temporären sowie dauerhaften Zufahrten (Behelfsbrücke, Furt) und Baubehelfen dargestellt.

Wie der Falkenbachbrücke künftig aussehen soll
Im Zuge der Ertüchtigung soll die heutige Behelfskonstruktion rückgebaut und verschrottet werden. Anschließend sollen entsprechend der ursprünglichen Bauform, aber in zeitgemäßer Stahlbetonbauweise neue Pfeiler und Brückenbögen errichtet werden. Die neuen Pfeiler werden innen hohl und begehbar sein. Von außen werden die Betonflächen sichtbar bleiben, eine Verschalung mit Kalksteinmauerwerk ist nicht vorgesehen. Auf der Oberseite erhält die Falkenbachbrücke eine Betonplatte, auf der das Gleis im Schotterbett verlegt werden kann.
Nach der Fertigstellung soll die Falkenbachbrücke eingleisig und mit 80 km/h befahrbar sein. Zudem ist eine nachträgliche Elektrifizierung eingeplant.
Insgesamt wird eine Bauzeit von ca. 18 Monaten angestrebt. Ein konkreter Termin für den Baubeginn der Ertüchtigungsmaßnahme wurde noch nicht veröffentlicht.
Einzelheiten des Bauvorhabens sind den im Internet der Bezirksregierung Köln veröffentlichten Planunterlagen (siehe o.a. Link) zu entnehmen.

In den Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren wird den Bürgern u.a. diese Visualisierung der Ertüchtigungsmaßnahme gezeigt.

Zum Charakter der Strecke
Die Strecke 2572 ist eine gewidmete Bahnanlage im Sinne des Allgemeinen Eisenbahngesetzes. Sie wird im Stadtgebiet Stolberg von Personennahverkehr (Euregiobahn) und Güterverkehr befahren. Der Abschnitt im Gebiet der Stadt Aachen (Stadtteil Kornelimunster), auf dem das Falkenbachviadukt liegt, wird – unter anderem wegen des baulichen Zustands des Viadukts – derzeit nicht befahren.

Die Fotos vom 26. Januar 2025 zeigen den heutigen Zustand der Falkenbachbrücke (oben und unten).

Update zum Beitrag „Ab 5. März 2025 beginnt der Abriss der ehemaligen „Fabrik für feuerfeste Produkte Peters“ nahe Stolberg Hbf“

Update zum Beitrag „Ab 5. März 2025 beginnt der Abriss der ehemaligen „Fabrik für feuerfeste Produkte Peters“ nahe Stolberg Hbf“

Anfang März 2025 schien es wegen der Einrichtung einer Baustelle und diversen Aktivitäten auf dem rückwärtigen Südteil des Firmengeländes und auf dem gegenüber an der Rhenaniastraße liegenden Parkplatzareal so, als würde der Abriss der Fabrikgebäude unmittelbar bevorstehen.

In dem Pressebericht „Abriss ist zunächst nur ein Gerücht“ der „Stolberger Zeitung“ vom 17. Mai 2025 werden folgende Informationen zum aktuellen Sachstand bezüglich des Fabrikareals gegeben:

1.
Nach Angaben von Tobias Schneider, dem Pressesprecher der Stadt Stolberg, wird vor dem Gelände der einstigen „Fabrik für feuerfeste Produkte Peters“ an der Probsteistraße zwar gearbeitet, aber bei der Tiefbaumaßnahme handele es sich lediglich um eine Gewölbetunnelsanierung. Von einem Abriss der Fabrikruine kann noch keine Rede sein. Geplant ist der Rückbau aber immer noch.

2.
Die Stadt Stolberg hat das 23.000 Quadratmeter große Firmengelände mit 19 Gebäudeteilen bereits im Jahr 2021 erworben. Mit weiteren Flächen, die sich noch im Besitz der Firma „Saint Gobain“ befinden und angekauft werden müssen, soll zwischen der Eschweilerstraße und der Probsteistraße auf mehr als 10 Hektar Fläche das Gewerbegebiet „Logistic Mobility Campus Stolberg“ entstehen, das als Ergänzung zum geplanten „Euregio Railport“ konzipiert wird.

3.
Der „Euregio Railport“ soll im Bereich des Hauptbahnhofs das größte Logistikzentrum der Region Aachen werden. Für das Strukturwandelprojekt werden rund 100 Millionen Euro Fördergelder von Land und Bund erwartet.

4.
Der Stadt Stolberg plant nach wie vor, den Rückbau des Industriegeländes der ehemaligen Fabrik für feuerfeste Produkte ebenso in die Förderkulisse einzubringen wie den Neubau des „Logistic Mobility Campus Stolberg“. Dazu hat sich die Stadt Stolberg bereits vor Jahren in das Bewerbungsverfahren der Zukunftsagentur Rheinisches Revier begeben. Das Projekt „Euregio Railport“ hat zwar die höchste Stufe der Förderwürdigkeit erreicht. Doch weil das umfangreiche Bewerbungsverfahren dann abgebrochen und durch ein neues komplexes Verfahren ersetzt wurde, muss die Stadt Stolberg neue Förderanträge stellen. Da die geförderten Maßnahmen erst nach der verbindlichen Zusage der Fördermittel begonnen werden können, ist der Abriss der ehemaligen Fabrik für feuerfeste Produkte ebenso wie der Neubau des „Logistic Mobility Campus Stolberg“ somit immer noch nicht in Sicht.

5.
Gleichwohl ist nach Angaben von Tobias Schneider, dem Pressesprecher der Stadt Stolberg Bewegung in der Sache. Die Stadtverwaltung Stolberg hat den neuen Förderantrag fertiggestellt. In einer Stadtratssitzung soll am 20. Mai 2025 die Einreichung des Antrags vorschlagen werden. In Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln sollen für den Förderbaustein „Logistic Mobility Campus Stolberg“ zunächst Fördermittel von rund 16,6 Millionen Euro beantragt werden. Der 2,5-prozentige Eigenanteil für die Stadt in Gesamthöhe von rund 416.000 Euro soll auf die Haushaltsjahre 2026 bis 2029 verteilt werden. Der erste Förderschritt soll zunächst die Planungskosten decken. Für die Entwicklung des „Logistic Mobility Campus Stolberg“ müssen in den kommenden Jahren in aufwendigen Planverfahren u.a. auch Unwägbarkeiten wie der tatsächliche Verlauf des dritten Bauabschnitts der Landesstraße L 238n und deren Anschlüsse an das Projektgebiet, Umweltbelange, die Lage der Schieneninfrastruktur und fachrechtliche Belange geklärt werden. Konkret beinhalte der erste Förderschritt „anfängliche Maßnahmen zur Baureifmachung“, die Planungen zur Erschließung des „Logistic Mobility Campus Stolberg“ sowie die Schaffung von Baurecht durch ein entsprechendes Bauleitplanungsverfahren.

6.
Letztlich kann mit dem Rückbau (= Abriss) der baulichen Anlagen auf dem Areal der ehemaligen Fabrik für feuerfeste Produkte erst begonnen werden, nachdem der Stadtrat der Antragsstellung zugestimmt hat und die Stadt Stolberg einen positiven Förderbescheid mit einer verbindlichen Finanzierungszusage erhalten hat. Nach Angaben von Tobias Schneider, dem Pressesprecher der Stadt Stolberg, könne der 1. Januar 2026 der Beginn des ersten vierjährigen Förderzeitraums sein. Damit sei dann wiederum die Grundlage gefestigt, um in den zweiten Förderschritt einzusteigen. Mit erlangter Planungssicherheit kann ein weiterer Förderantrag gestellt werden, der prioritär die Kosten für den Neubau des „Logistic Mobility Campus Stolberg“ umfasst.

Als Fazit kann man davon ausgehen, dass die Fabrikgebäude noch einige Zeit stehen bleiben werden und ein Abriss kurzfristig noch nicht ansteht.

Dennoch ist absehbar, dass in Stolberg wieder ein Zeuge über hundertjähriger Industriegeschichte verschwinden soll!

Blick von der Rhenaniastraße auf das Gebäudeensemble an der Probsteistraße.

In den ersten Tagen des März 2025 schien es so, als würde der Abriss der historischen und markanten Fabrikgebäude der ehemaligen „Fabrik für feuerfeste Produkte Peters“, die an der Probsteistraße in unmittelbarer Nähe des Stolberger Hauptbahnhofs liegt, bevorstehen. Die an nordamerikanische Industriebauten erinnernden Fabrikgebäude prägten über 125 Jahre lang die Umgebung des Stolberger Hauptbahnhofs und sind bis heute unverwechselbare Landmarken.

Denkmalschutz – hier Fehlanzeige. Viel zu groß ist das Interesse der Stadt Stolberg und der Euregio Verkehrsschienennetz GmbH, in diesem Bereich ein Gewerbegebiet und den „Euregio Railport“ zu entwickeln und ein Straßenbauprojekt umzusetzen. Selbst die in der Nähe am unmittelbaren Rand des Industrieareals lebenden Biber können da wohl nichts machen….

Blick vom Oberdeck des P&R-Parkhauses auf die an der Ausfädelung der Stolberger Talbahnstrecke stehenden Fabrikgebäude. 

Die „Fabrik für feuerfeste Produkte Peters“ produzierte hitzebeständige und feuerfeste Spezialsteine zur Ausmauerung von Feuerungsanlagen und Kesseln (Schamottesteine) und besaß bis Anfang der 1990er Jahre einen Privatgleisanschluss, der bis in die 1970er Jahre auch über eine Waggondrehscheibe verfügte, mit deren Hilfe man zwei in die Fabrikgebäude hineinführende Ladegleise erreichen konnte.

Blick in einen der Innenhöfe mit einem in ein Fabrikgebäude führendes Ladegleis, das einstmals über eine Waggondrehscheibe angebunden war.

Die an der Probsteistraße stehenden Gebäude bildeten für Generationen von Stolbergern einen vertrauten Anblick auf dem Weg zum Stolberger Hauptbahnhof (oben und unten). Gleichzeitig bot diese Fabrik vielen Stolbergern Arbeit und Einkommen. 

Auch im Stadium des Verfalls strahlt diese Gebäudefassade noch die Schönheit vergangener Industriearchitektur aus. Bestand hier wirklich kein Grund und kein ernsthaftes Interesse für einen Denkmalschutz? Gerade am Eingang einer Industriestadt wäre solch ein historisches Zeugnis von Industriekultur in anderen Industriestädten, die stolz auf ihre Geschichte sind, zumindest durch die Erhaltung und Umnutzung prägender Gebäude zu einem Schmuckstück entwickelt worden. Nicht so in Stolberg! Für eine Industriestadt wie Stolberg ein Armutszeugnis…

Schutzvorkehrungen an der Talbahnstrecke im Bereich des Bahnübergangs Probsteistraße.

Der gegenüberliegende Pendlerparkplatz wurde ab dem 05. März vorübergehend gesperrt, weil die Fläche für eine Baustelleneinrichtung benötigt wurde. Im Bereich des Bahnübergangs Probsteistraße waren die Gleise der Talbahnstrecke zusätzlich abgesichert worden.

Am südöstlichen Rand des Betriebsgeländes der ehemaligen Firma Peters fühlen sich Biber trotz der industriellen Prägung des Gebiets wohl und gestalten sich ihr Biotop nach eigenen Maßstäben (oben und unten, Fotos vom Januar 2025).


Wer die außergewöhnlichen Industriebauten nochmals fotografieren möchte, sollte sich nicht mehr allzu lange Zeit lassen!

Ergänzung:

Gebäude der ehemaligen Fabrik für feuerfeste Produkte P. Peters im Modell

Wie bei den Kommentaren zu lesen ist, hat der „Euregio-Spur-0-Club in Linnich/Tetz“ (www.euregio-spurnull.de) im Jahre 2023 die Fabrikgebäude der ehemaligen Fabrik für feuerfeste Produkte P. Peters aufgesucht, sich an Ort und Stelle persönlich über die an der Probsteistraße stehenden Bauten der Fa. Peters informiert und sie durch Fotos dokumentiert. Alsbald entstand der Wunsch, dieses Objekt möglichst originalgetreu in die Industriekulisse der vereinseigenen Spur-0-Anlage zu integrieren, was zum Nachbau der Fa. Peters in 1:45 führte. Dank dieser Initiative bleibt Peters weiterhin sichtbar erhalten. Dr. Jürgen Uhlmann hat für das Fototagebuch einige Fotos der vom „Euregio-Spur-0-Club in Linnich/Tetz“ geschaffenen Gebäudemodelle zur Verfügung gestellt, für die ich an dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“ sage.




Für die Ausgestaltung des Modells sucht der Euregio-Spur-0-Club in Linnich/Tetz noch Fotos von den Innenhöfen und den rückwärtigen Teilen des Industriegeländes. Wer hier mit Fotos aushelfen kann, möge sich bitte an den Verein wenden: www.euregio-spurnull.de

Gern können  Interessenten das Gebäudeensemble bei Euregio-Spur-0-Club in Linnich/Tetz besichtigen. Der Verein freut sich auf den Besuch!

 

 

Buchtipp: „150 Jahre Eisenbahnen im Jülicher Land“

Ein neues Buch: „150 Jahre Eisenbahnen im Jülicher Land“

Spätestens nachdem der 1976 gegründete Eisenbahnamateurklub Jülich (EAKJ) Ende der 1970er Jahre das Buch „Jülich, die alte Eisenbahner-Stadt“ herausgebracht und damit ein umfassendes Kompendium zur Jülicher Eisenbahngeschichte vorgelegt hat, wissen viele Eisenbahnfreunde, dass der Nebenbahnknotenpunkt Jülich eine vielseitige und interessante Eisenbahngeschichte hat. In den nachfolgenden Jahrzehnten hat sich das Gesicht der Eisenbahn im Jülicher Land grundlegend gewandelt und 1993 mit der Rurtalbahn zukunftsweisend weiterentwickelt. Beim Eisenbahnamateurklub Jülich reifte deshalb der Plan, zum 150-jährigen Jubiläum der ersten Bahnanbindung von Jülich eine aktuelle Fortschreibung der Jülicher Eisenbahngeschichte vorzulegen.
Als das EAKJ-Mitglied Klaus Wölfle sich anschickte, dieses Projekt zu realisieren, war noch nicht absehbar, welche Fülle an neuen Erkenntnissen zu berücksichtigen war und wie viele neue Quellen bisher kaum beachtete Dokumente zur Eisenbahngeschichte des Jülicher Landes beisteuern konnten. So war es schon bald wegen der zu verarbeitenden Materialfülle nicht mehr möglich, das neue Werk zur Jülicher Eisenbahngeschichte rechtzeitig zum Jubiläum vorzulegen. Die Bedeutung der Braunkohlegewinnung für das Jülicher Land und ihr Einfluss auf die Verkehrsströme der Region veranlassten den Autor Klaus Wölfle, zusätzlich auch dieses Thema eingehend zu erkunden und in das Buch einzuarbeiten. Schließlich stand der Autor vor der Frage, ob es sachgerecht ist, das mittlerweile zusammengetragene Ergebnis umfassender, tiefgehender Recherchen zu 150 Jahren Jülicher Eisenbahngeschichte in das Format eines Buches zu pressen und damit alles nur stark komprimiert darzustellen. Glücklicherweise hat sich Klaus Wölfle entschieden, sein ursprüngliches Konzept zu ändern und ein zweibändiges Werk zur erstaunlich facettenreichen Historie des Nebenbahnknotens Jülich mit Dampflok-Betriebswerk und eigenem Ausbesserungswerk samt Eisenbahnersiedlung und der vielen Kilometer Schienenwege im Jülicher Land nebst den daran liegenden Bahnhöfen anzubieten.

Die ersten Exemplare des ersten Bandes „150 Jahre Eisenbahnen im Jülicher Land“ sind nun gedruckt und stehen seit dem 18. Dezember 2024 bei der Thalia-Buchhandlung in Jülich als (noch) unverkäufliches Ansichtsexemplar im „Regional“-Regal. Doch Ende Januar 2025 sollen sie verfügbar sein. Der erste Teil ist dann als Buch ist unter ISBN: 978-3-87227-873-9 zum Preis von 29,90 € im Buchhandel erhältlich. Am 20. Januar 2025 um 19:30 Uhr findet in der Jülicher Zitadelle (Schlosskapelle) eine öffentliche Präsentation des ersten Bandes statt.

In dem neuen Buch erzählt Klaus Wölfle in unterhaltsamer Weise den nicht immer gradlinigen Weg der Eisenbahngeschichte im Dreieck zwischen Köln, Aachen und Mönchengladbach.
Der nun vorliegende Band 1 behandelt die Entwicklung des Eisenbahnverkehrs und seiner Vorläufer im Jülicher Land vom Postkutschenzeitalter über die schwierigen Anfangsjahre, den langsam einsetzenden Bahn-Boom, die Konzepte, Ziele und ausgeführten Bahnbauten der beteiligten privaten Bahngesellschaften, die bemerkenswert frühen Einsätze der ersten Akkutriebwagen, die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs, die Besatzung des Rheinlandes mit der „Regiebahn“-Episode und die NS-Zeit bis zur totalen Zerstörung gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Dabei kommen zusätzlich auch die Braunkohlebahnen der Tagebaue Zukunft-West (Dürwiß), Inden-Lucherberg, Alfred (Echtz), Düren (Badesee) und Hambach nicht zu kurz, denn sie hatten einen gewaltigen Einfluss auf die Verkehrsströme der Region. Über 500 Abbildungen und ähnlich viele Fußnoten runden das Werk ab. Da Klaus Wölfle es verstanden hat, die Entwicklung des Eisenbahnwesens auch in die regionale Geschichte einzubetten, ist sein Buch sowohl für Eisenbahnfreunde als auch für alle Heimatinteressierten einer spannenden Lektüre.

Auch wenn der Buchtitel es auf den ersten Blick nicht vermuten lässt, enthält die Jülicher Eisenbahngeschichte durchaus interessante Bezüge zu Stolberg. Schließlich hat die Bergisch-Märkische Eisenbahn (BME) 1873 eine Bahnlinie von Mönchengladbach (Hochneukirch) nach Stolberg (und Düren) gebaut, um in Konkurrenz zur Rheinischen Eisenbahn zu treten. Jülich war dabei zunächst „nur“ eine Zwischenstation. Wie Klaus Wölfle in seinem Buch detailliert darlegt, spielte diese Strecke zwischen 1873 und 1983 auch für den Stolberger Hauptbahnhof und insbesondere im Güterverkehr eine bedeutende Rolle. Insbesondere dort, wo sich Klaus Wölfle mit den Aktivitäten der BME und der Aachener Industriebahn befasst, gibt es viele neue interessante Aspekte, die auch die Entwicklung der Eisenbahn in Stolberg beeinflusst haben.

Als einzigen Wermutstropfen könnte man vermerken, dass der erste Band erst nach dem Weihnachtsfest erhältlich ist.  Bei diesem zeitlos guten und interessanten Buch dürfte das aber nicht ins Gewicht fallen. (Für das Weihnachtsfest 2024 ist diese Situation auch ein guter Anlass, einen Buchgeschenkgutschein unter den Christbaum zu legen….  ;-) )