125 Jahre Strecke Stolberg-Hammer – Walheim (Teil 1)

125 Jahre Strecke Stolberg-Hammer – Walheim

Teil 1

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Der Bahnhof Stolberg-Hammer – der Ausgangspunkt der hier gewürdigten Jubilarin – auf einer um 1890 datierten Fotografie.

Die Strecke Stolberg-Hammer – Walheim besteht 125 Jahre!
Sie wurde am 21. Dezember 1889 eröffnet. Dieses Jubiläum soll Anlass sein, auf die wechselvolle Geschichte dieses Schienenweges zurückzublicken.

Heute ist es um diese Strecke zwar ruhig geworden. Sie ist aber als Schienenweg mit der Streckennummer 2572 bis heute durchgehend erhalten geblieben und wird auf Teilstrecken immer noch regelmäßig befahren. Der Ausgangspunkt, der Bf. Stolberg-Hammer, trägt seit Juni 2001 die bahnamtliche Bezeichnung „Stolberg-Altstadt“.

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Zwischen dem Bf. Stolberg-Altstadt und dem Gleisanschluss „Zur Mühlen“ verkehren an Werktagen häufiger Übergabefahrten. Am 6. November 2014 konnte dabei 294 831 auf dem Rüstbachviadukt fotografiert werden.

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Zu besonderen Anlässen wie bspw. dem Stolberger Stadtfest wird sogar der Bf. Breinig von Reisezügen angefahren. Am 13. September 2014 konnte man dabei den Talenttriebwagen 643 208 vor dem ehemaligen Bahnhofsgebäude von Breinig antreffen. Obwohl Breinig über 5.000 Einwohner zählt und der Schienenweg dorthin durchaus befahrbar ist, konnte sich der AVV bis jetzt aber nicht dazu durchringen, Schienenverkehrsleistungen dorthin zu bestellen…

Es ist besonders dem Engagement der Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. (EFG) zu verdanken, dass sich diese Strecke in ihrem Jubiläumsjahr in einem äußerlich hervorragenden Zustand präsentiert. Seit etwa 2008 haben sie die Strecke wieder freigeschnitten und von der Natur zurückerobert sowie in Walheim das Stellwerk „Wf“ und den Schrankenwärterposten am Bahnübergang Schleidener Straße vorbildlich restauriert. Ohne die pflegenden Hände dieser ehrenamtlichen Helfer wäre die Strecke zumindest zwischen Breinig und der Bundesgrenze im Wald bei Sief heute wohl völlig zugewachsen und kaum noch zu retten gewesen.

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Die Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. verfolgen das Projekt, zwischen Stolberg und Raeren oder Eupen auf den noch vorhandenen Gleisen der Vennbahn einen touristischen Verkehr anzubieten. Noch ist der Weg für die Eisenbahnfreunde Grenzland nicht geebnet. Dennoch gibt es schon die Möglichkeit, von Walheim aus gelegentlich die Vennbahngleise zu befahren. Am 9. September 2012 war der Rottenkraftwagen der EFG zwischen Walheim und Schmithof unterwegs. „125 Jahre Strecke Stolberg-Hammer – Walheim (Teil 1)“ weiterlesen

Fundstücke aus Stolberger Fotoalben: Einst am Bahnhof Stolberg-Hammer

In so manchem Fotoalbum finden sich Fotos, die das unmittelbare Wohnumfeld von Stolbergern zeigen. Häufig wurden solche Fotos zunächst nur aufgenommen, um einen Regenbogen, den ersten Schnee oder andere bemerkenswerte Abwechslungen im Alltagsleben im Bild festzuhalten. Manch einer wollte auch nur noch rasch einen Film füllen, den man nach einer Urlaubsreise oder nach einer Familienfeier schnell zur Entwicklung bringen wollte. Mitunter können solche scheinbar belanglosen Fotos Jahrzehnte später aber höchst interessant sein.

So oder ähnlich könnte es gewesen sein, als jemand, der in der Brauereistraße wohnte, aus seinem Wohnungsfenster heraus den Bahnhof Stolberg-Hammer fotografierte:

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Das dabei entstandene Foto von der Straßenseite des einstigen Bahnhofsgebäudes zeigt eine nur selten zu sehende Perspektive mit wenig bekannten Details und lädt zum ausgiebigen Betrachten ein.

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Aber auch der Blick auf die nördliche Bahnhofsausfahrt und das Gelände der Ketschenburg-Brauerei ist nicht minder interessant.

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Leider ist nicht überliefert, wann die Fotos aufgenommen worden sind. Der Bergfried der Stolberger Burg erhielt seine Turmhaube um 1955, so dass das Foto schon vorher aufgenommen worden sein muss. Markant ist auch der Turm der Pfarrkirche St. Luzia, der noch nicht seine „Zwiebelform“ hat. Aber wann wurde das Kirchturmdach umgebaut? Markante Details im Bild sind auch die „Schlagkarren“ vor dem Haus an der Mauer der Ketschenburg-Brauerei und der scheinbar bereits luftbereifte LKW-Anhänger auf der Ladestraße (rechts am Bildrand). Vielleicht gelingt es mit Ihrer Hilfe, die Entstehungszeit der beiden Fotos herauszufinden…

Ich bin für alle Hinweise dankbar => mail@eisenbahn-stolberg.de

Zwischenzeitlich erhielt ich unter Bezug aus diese Quelle: http://www.stolbergtouristik.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?region_id=363&waid=134&item_id=857592&oldrecord=84280&oldmodul=5&olddesign=0&oldkeyword=0&oldeps=20&oldaz=all&oldcat=0&fsize=1&contrast=0  den Hinweis, dass das Dach des Kirchturms von St. Luzia in den frühen 1950er Jahren umgebaut wurde und seine heutige Form erhielt.

Bemerkenswert sind auch die beiden Ausfahrsignale bei der Ketschenburg-Brauerei. Das rechte der beiden Signale, das Gruppenausfahrsignal, zeigt die Bauform der preußischen Staatsbahn mit im Signalflügel liegender Blende für das rote oder grüne Licht. Der Gittermast des Signal scheint außerdem noch kein rot-weißes Mastschild zu besitzen. Das linke Signal entspricht demgegenüber der Ausführung der Deutschen Reichsbahn, wie sie ab Mitte der 1920er Jahre verwendet wurde.