Am 29. Juli 1979 hatte der Bf. Stolberg-Hammer noch sein Bahnhofsgebäude. Der Anlass für das Foto war allerdings schon der bevorstehende Abbruch. Obwohl die Sanierung der Stolberger Altstadt 1979 lebhaft geplant und diskutiert wurde, fand sich in Stolberg keine Lobby für die Erhaltung des historischen Bahnhofsgebäudes. Im November 1979 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen.
Dass man es besser machen kann, bezeugt das Schicksal des Eschweiler Talbahnhofs….
Die „Verbindungsbahn“ gehörte zu den charakteristischen Eigenheiten des Stolberger Hauptbahnhofs. Sie wurde 1890 angelegt, um die Bezirke IV und V direkt zu verknüpfen und das unmittelbar vor dem Bahnhofsgebäude gelegene Gleis (heute Gleis 43) von bahnhofsinternen Übergabefahrten zu entlasten. Als Vorläufer der Verbindungsbahn gab es bereits ab ~1875 die Strecke der Aachener Industriebahn vom Bahnhof Stolberg A.I. nach Eschweiler-Aue.
Am 20. Dezember 1979 wurde 260 610 auf der Verbindungsbahn ungefähr an der Stelle aufgenommen, an der sich heute die Camp-Astrid-Brücke erstreckt.
Blick von der Haldenstraße auf die Einfädelung der Verbindungsbahn in den Bezirk V. In der Bildmitte ist auch das einstige Stellwerk „Sa“ zu erkennen. Wie das Foto vom 27. Februar 1979 zeigt, war das Wagenaufkommen im Bezirk V noch stark durch die Kohlen- und Koksabfuhr aus dem Aachener Bergbaurevier geprägt.
Am 27. Februar 1979 entstand im Bezirk V des Stolberger Hauptbahnhofs auch das Foto der 290 348, die leere E-Wagen zum Bf. Alsdorf bringen sollte. Die „V 90“ gehört schon seit dem Herbst 1975 zum alltäglichen Bild auf dem Stolberger Hauptbahnhof…
Wo heute die Dieseltriebwagen der Euregiobahn verkehren, waren 1979 Akkutriebwagen der BR 515 mit Steuerwagen der BR 815 im Einsatz – Elektromobilität auf Bundesbahnart. Das Foto vom 24. Januar 1979 zeigt 815 761 an der Spitze eines Zuges aus Richtung Mönchengladbach bei der Fahrt nach Aachen. Bemerkenswert ist auch, wie klar strukturiert und aufgeräumt der mit Quertragwerken elektrifizierte Bahnhof seinerzeit aussah. Der heutige, durch die Netztrennung entstandene Mastenwald mit Drahtverhau wirkt dagegen chaotisch…
Als die Werklok 1 der Fa. St. Gobain am 26. Januar 1979 auf dem werkseigenen Übergabebahnhof an der Münsterbachstraße fotografiert wurde, war es noch undenkbar, das solch ein bedeutender Industriebetrieb ohne Bahnanschluss auskommen könnte.
Wie die unberührte Schneedecke im Gleisbereich auf diesem Foto vom 1. Januar 1979 beweist, wurde die Strecke von Stolberg Hbf nach Münsterbusch zu dieser Zeit schon nicht mehr befahren. Dennoch mahnt das Andreaskreuz am Bahnübergang Spinnereistraße immer noch zur Vorsicht.
Am 14. Dezember 1979 stand Würselen im Fokus des Eisenbahnfotografen. Am Ende der Kaiserstraße gab es noch einen Haltepunkt und einen ortsbedienten, beschrankten Bahnübergang. Das Schließen der Schranken bildete den Auftakt einer kleinen Bildfolge.
Zwischen dem Haltepunkt Würselen-Mitte und Kaisersruh konnte man 1979 ansprechende Motive mit der St. Sebastianuskirche finden. Hier wurde 515 614 beim einstigen Streckenkilometer 4,4 im Bild festgehalten.
Würselen hatte einmal einen ausgedehnten Bahnhof. Am 14. Dezember 1979 wurde 515 629 auf dem Weg von Jülich nach Aachen-Nord über die Gleise hinweg vor dem Bahnhofsgebäude fotografiert. Einzig das Bahnhofsgebäude hat die Zeit überdauert.
Am 14. Mai 1979 galt das Interesse dem Bf. Mariagrube, an dem sich die Strecken Stolberg – Herzogenrath und Aachen-Nord – Jülich kreuzten, eine Verbindungskurve von der Abzweigung Kellersberg zum Bf. Mariagrube die beiden Strecken veknüpfte und die Strecke Mariagrube – Siersdorf – Grube Emil Mayrisch begann. Von der Überführung der Strecke Stolberg – Herzogenrath aus entstand das Foto des von Jülich nach Aachen-Nord fahrenden Akkutriebwagens 515 628.
Für die von Stolberg nach Herzogenrath fahrenden Züge gab es in Mariagrube nur einen einfachen Bahnsteig, der bahnamtlich als „Hp. Mariagrube“ bezeichnet wurde. Das am 14. Mai 1979 von einem Bahnsteig an der Strecke Aachen-Nord – Jülich aufgenommene Foto zeigt einen Akkutriebwagen beim Stopp an diesem Haltepunkt. In der Kurve ist gleichzeitig der Bahnsteig für die Züge von/nach Siersdorf zu sehen.
Am bitterkalten 4. Januar 1979 herrschte im Personenbahnhof Alsdorf reger Andrang auf den in Richtung Herzogenrath fahrenden Akkutriebwagen 515 626.
1979 war die EBV-eigene Grubenbahn von der Grube „Carl-Alexander“ in Baesweiler zum Bahnhof Merkstein schon rd. vier Jahre lang stillgelegt. Die Auswirkungen eines Bergschadens reizten am 17. März 1979 unterhalb des Alsdorfer Friedhofes dennoch zu einem Foto von der ungewöhnlichen Gleisführung.
Am 5. Oktober 1979 war die Jülicher Kreisbahn (JKB) das Ziel einer Fototour, weil dort noch ein reger Zuckerrübenverkehr abgewickelt wurde. Die kleine V 35 der JKB war den ganzen Tag lang im Einsatz, um leere E-Wagen bereitzustellen und beladene Waggons zum Bf. Kirchberg-Nord zu schleppen. In Kirchberg bestand der Übergang zur Strecke Aachen-Nord – Jülich der Deutschen Bundesbahn, die die Weiterbeförderung der Rüben zur Zuckerfabrik Jülich übernahm. Das Foto zeigt die V 35 auf den Gleisen der JKB im JKB-Bahnhof Kirchberg-Nord.
Der Bf. Ederen hatte während der Rübenkampagne Hochbetrieb. Rechts am Bildrand kann man die Hochrampe erkennen, von der aus die Landwirte ihre Rüben vom Anhänger direkt in die bereitstehenden Waggons umladen konnten. Zusätzlich gab es auch ein sog. „Hebekippgerät“ als Verladehilfe.
Auch auf dem Bf. Puffendorf hatte die JKB zur schnelleren Rübenverladung ein „Hebekippgerät“ bereitgestellt. Dort, wo das Gerät im Einsatz ist, verliefen einstmals die Gleise der meterspurigen Geilenkirchener Kreisbahn.
JKB-V 35 beim Rangieren von Rübenwaggons im Bf. Puffendorf.
Am Schnittpunkt der Strecken Aachen – Mönchengladbach und Düren – Jülich – Linnich – Hückelhoven – Dalheim liegt der Turmbahnhof Baal. Noch 1979 verkehrten vom Bf. Baal aus auf der unten liegenden Nebenstrecke Züge über Hückelhoven – Ratheim – Wassenberg nach Dalheim und von dort aus weiter über Wegberg – Rheindahlen – Rheydt nach Mönchengladbach. Das Foto vom 2. November 1979 zeigt den Akkutriebwagenzugverband aus 515 626 und 815 778 auf dieser Strecke.
Auf dem Bahnhofsvorplatz des Turmbahnhofs Baal entstand am 2. November 1979 auch diese Szene mit einem Schulbus. Seinerzeit gab es im Bahnhofsgebäude noch ein kleines Postamt und eine Kneipe. Für die Kommunikation zwischen Busverkehr und Bahnbetrieb stand außerdem im Fernsprecherkasten neben dem Haltestellenschild ein Basa-Anschluss zur Verfügung.
Am 8. Oktober 1979 wurde auf dem Bahnhof Düren die Einfahrt des N 8120 aus Euskirchen festgehalten. Mit den vier Umbauvierachsern wird die Zuglok 211 048 auf der Bördebahn keine Mühe gehabt haben.
Zum Umsetzen der Lok benutzte die Deutsche Bundesbahn am 8. Oktober 1979 noch die Drehscheibe an der Ostseite des Bahnhofsgebäudes. Glücklicherweise hat die Drehscheibe die vergangenen 35 Jahre relativ heil überstanden. Im Jahre 2014 wurde mit ihrer Sanierung begonnen.
Die Strecke von Kall nach Hellenthal ist glücklicherwiese ebenfalls bis heute erhalten geblieben. Schon 1979 lockte malerische Ortsdurchfahrt Eisenbahnfreunde an. Am 10. Oktober 1979 konnte man dort noch pure Bundesbahnatmosphäre einfangen, als 211 103 im Schutz des Zugbegleiters den Dorfplatz überquerte.
Die Größe eines Baumes erkennt man meist erst, wenn er gefällt ist…