Mit „großem Bahnhof“ im Bahnhof Jülich feierte der Eisenbahn-Amateur-Klub Jülich (EAKJ) am Sonntag, dem 17. April 2016 sein 40-jähriges Bestehen. Bei einem „Tag der offenen Tür“ bot der Verein in der ehemaligen Wartehalle des Bahnhofs Jülich und in seinen an der Gleisseite gelegenen Clubräumen viele Attraktionen.
Der Vereinsvorsitzende Rudi Haas begrüsste am Beginn der Veranstaltung die zahlreich erschienen Besucher mit einer kurzweiligen Ansprache, in der er vielseitige n Aktivitäten und die Geschichte des Vereins schilderte. Bei seinem Streifzug durch die am 17. Mai 1976 beginnende Vereinsgeschichte schilderte Rudi Haas als Höhepunkt des Vereinslebens die eigenen Vereinsfahrzeuge wie die Uerdinger Schienenbusse der Baureihen VT 95 und VT 98 nebst Steuer- bzw. Beiwagen und die stolze Dampflok 50 1724. Ab 1980 führte der EAKJ mit den vereinseigenen Schienenbussen eigenständige Sonderfahrten zu Ostern, Nikolaus und Vatertag durch.
Am 22. August 1987 beförderten der EAKJ mit seinen Uerdinger Schienenbussen 795 445 und 795 627 sowie dem Beiwagen 995 497 Eisenbahnfreunde auf Nebenstrecken durch die Region Aachen. Das obere Foto zeigt die Sonderfahrt zwischen dem ehemaligen Gleisdreieck in Haaren und dem Bf. Aachen-Nord, das untere Bild entstand auf der Strecke Stolberg – Würselen zwischen der Abzweigung Quinx und Broichweiden.
Die mit der Bahnreform 1994 verbundenen Umstände erzwangen jedoch im Oktober 2001 die Einstellung der Fahrten und den Verkauf der Fahrzeuge. Seit 2002 widmet sich der EAKJ mit seinen derzeit 49 Mitgliedern (Stand: 16.4.2016) hauptsächlich dem Modellbahnbau, insbesondere .die Teilbereiche Digitalisierung und Modulbauweise, die den schadlosen Transport der Anlage ermöglicht . Beide Themen wurden mit regem Fahrbetrieb auf mehreren Schauanlagen gezeigt. Gern gesehene Jubiläumsgäste waren der Modelleisenbahnclub Aachen und der Gemeinschaft Kerpen-Düren mit ihren modularen Anlagen.
Den geeigneten Schirmherrn fand der Club Mit dem seit Kindertagen eisenbahnbegeisterten Bürgermeister Axel Fuchs hatte der EAKJ einen geeigneten Schirmherrn gefunden. Axel Fuchs eröffnete die Feierlichkeiten offiziell und standesgemäß mit einer uralten Eisenbahnglocke, die einst beim Bf. Jülich zum Ankündigen der Reisezüge benutzt worden war. Fuchs lobte das rege Vereinsleben des EAKJ und regte zu einer Namensänderung in „Eisenbahner Profi-Klub“ an. Und der Schirmherr, dessen Großvater Eisenbahnvorsteher in Linnich war, sprach von seiner Vision, dass der Wissenschafts- und Hochschulstandort einen neuen, repräsentativen Bahnhof für Jülich benötige. Aus Sicht der Stadt eine Notwendigkeit!
Hans-Dieter Schmitz, Pressereferent des Bundesverbandes Deutscher Eisenbahnfreunde (BDEF), lobte den EAKJ vor allem für seine nachhaltige Jugendarbeit und stellte die Auszeichnung des EAKJ mit dem Ehrenpreis für soziales Engagement durch den Kreis Düren in 2013 heraus. Er bescheinigte dem EAKJ eine vierzig Jahre fortdauernde beispielgebende Öffentlichkeitsarbeit.
Szenen von der an diesem Tag dicht umlagerten Klubanlage des EAKJ (oben und unten).
Wer genau hinschaute, konnte auf der großen Clubanlage des EAKJ in der Modellbahnwelt auch viele humorvoll ausgestaltete Szenen in 1:87 entdecken….
Auf reges Publikumsinteresse stieß auch eine Modulanlage der Strecke Düren – Heimbach im Maßstab 1:160. Hier der Bahnhof Heimbach mit zwei typischen Zügen aus der Bundesbahn-Zeit.
Auch auf der Anlage des MEC Aachen konnte man einen Vertreter der einstmals in Jülich zahlreich anzutreffenden Akkumulatortriebwagen der Baureihe ETA 150 bzw. 515 im Einsatz sehen.
Bei Kindern und Jugendlichen war der Lokfahrsimulator, d.h. die Nachbildung eines Führerstandes vor dem sich ein Monitor befand und mit Simulations-Software ein authentisches Lokfahrerlebnis erzeugte eine der größten Attraktionen. Lokführer Christian Jüntgen hatte immer „volles Haus“.
Den Aktiven des EAKJ gebührt Dank und Anerkennung für diese Geburtstagsveranstaltung. Möge der EAKJ sich auch in Zukunft so prächtig weiterentwicken!
Vielen Dank für den schönen Bericht. Leider steht hier (wie in der Zeitung auch), dass wir 99 Mitglieder hätten. Zum Zeitpunkt des Jubiläums waren wir aber nur 49.
Vielen Dank für den Hinweis. Dann wird die falsche Zahlenangabe natürlich geändert.
Viele Grüße
Roland Keller