Wie auch die Aachener Lokalzeitungen am 13. März 2013 berichteten (vgl. den Bericht „Bei kürzerer Strecke werden Züge pünktlicher„), hat der Verband Nahverkehr Rheinland (NVR) festgestellt, dass überschaubare, relativ kurze Zugläufe spürbar weniger verspätungs- und störanfälliger sind als sogenannte Langläufe. Gerade auf der Strecke Köln – Aachen, wo die Linien RE1 (Aachen – Hamm/Paderborn = 286 km) und RE9 (Aachen – Siegen = 171 km) einen direkten Vergleich mit den Zügen der Linien RB 20 (Aachen – Langerwehe/Düren) oder RB 21 (Düren – Heimbach) zulassen, kann der Fahrgast die Richtigkeit dieser Angaben nahezu täglich erleben.
Mit einer Pünktlichkeitsquote von 98,16 verkehren die Züge der Rurtalbahn auf der Strecke zwischen Düren Hbf und Heimbach (RB 21). Wie das Foto vom 27. März 2013 zeigt, setzt die Rurtalbahn mit Triebwagen wie dem von der Firma Stadler gebauten VT 740 zudem moderne und komfortable Fahrzeuge ein.
Nach den nicht weg zu leugnenden Verschlechterungen auf der Linie RE9 sah sich der NVR schon seit längerem veranlasst, dort Abhilfe zu schaffen. Wegen der vorangegangenen mangelhaften Leistungsausschreibung und den anschließenden langjährigen vertraglichen Bindungen ist eine durchgreifende Abhilfe beim Rhein-Sieg-Express allerdings kurzfristig nicht möglich. Um vor allem die vielen Pendler auf der Strecke Köln – Aachen dennoch zu entlasten, hat sich der NVR deshalb nun entschlossen, eine zusätzliche, an a l l e n Wochentagen verkehrende Regionalzugverbindung zwischen den Bahnhöfen Aachen-West und Köln-Messe/Deutz einzurichten. Der als sog. „short-line“ konzipierte neue „Euregiobahn-Dom-Express“ (EDX) verbindet ab sofort die beiden Domstädte Aachen und Köln im Stundentakt. So verlässt der neue „Euregiobahn-Dom-Express“ beispielsweise den Aachener Hauptbahnhof stündlich von 05:08 Uhr morgens bis 22:08 Uhr abends und erreicht genau eine Stunde später seinen Zielbahnhof Köln-Messe/Deutz. Zwischen Stolberg Hbf und Langerwehe benutzen alle EDX-Züge die Hauptstrecke über Eschweiler Hbf. In der Gegenrichtung verkehren die EDX-Züge vom Kölner Hauptbahnhof von 05:27 Uhr bis 22:27 Uhr und erreichen Aachen Hbf nach 57 Minuten Fahrzeit stets zur Minute „24“. Die Fahrzeiten des „Euregiobahn-Dom-Express“ sind bewusst vor die Abfahrten der RE9-Züge gelegt worden, um diese zu entlasten. Gleichzeitig können damit auch Verspätungen der RE1-Züge abgemildert werden, da auch hier schon nach rd. 12 Minuten eine alternative Fahrmöglichkeit angeboten wird.
Weil der RE1 mehr als 35 Minuten Verspätung hatte, wurde eine der EDX-Probefahrten am 25. März 2013 spontan zu einem Ersatzzug umfunktioniert. Der dreiteilige Verband aus Euregiobahn-Talenttriebwagen der BR 643.2 konnte die auf den RE1 wartenden Fahrgäste zwar kaum alle aufnehmen. Andererseits stellte das Lokpersonal aber eindrucksvoll unter Beweis, dass die Euregiobahn-Triebwagen selbst bei voller Auslastung die fahrplanmäßig vorgesehene Fahrzeit bis Aachen punktgenau einhalten können.
Nach den unbefriedigenden Erfahrungen mit den Elektrotriebzügen der Bauart “ Talent2″ der Firma „Bombardier“ hat sich der NVR auf die noch von der Firma „Talbot“ konstruierten und nicht nur in der Region Aachen bewährten „Talent“-Dieseltriebwagen besonnen. Durch geschickte Optimierung der Umlaufpläne konnte aus dem in Aachen für die Euregiobahn vorgehaltenen Einsatzbestand der größte Teil der für den EDX erforderlichen Dieseltriebwagen der BR 643.2 verfügbar gemacht werden. Ergänzend unterstützt auch der Betriebshof Köln-Deutzerfeld den EDX mit zwei Zuggarnituren aus der dort eingesetzten dreiteiligen Talent-Bauart (BR 644).
Der „Euregiobahn-Dom-Express“ (EDX) verkehrt in Köln Hbf stets von Gleis 9 aus nach Aachen.
Wie der NVR mitteilte, sollen die für den „Euregiobahn-Dom-Express“ eingesetzten Fahrzeuge für eine Probezeit von zwei Jahren bei der „Talbot Services GmbH“ gewartet und instandgesetzt werden, um einen Solidaritätsbeitrag zu leisten, damit auch nach der Schließung des Bombardier-Standortes Aachen an jenem traditionsreichen Standort weiterhin ein Kompetenzzentrum für Schienenverkehrstechnik erhalten werden kann.
Für die EDX-Züge gelten die gleichen Tarifbedingungen wie für die Züge der Linien RE1 und RE9. Zum Start der neuen EDX-Züge am 01. April 2013 können alle EDX-Züge im Bereich des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS), d.h. zwischen Düren Hbf und Köln-Messe/Deutz, kostenlos benutzt werden.
Der dritte planmäßige EDX-Zug verließ den Kölner Hauptbahnhof am 01. April 2013 pünktlich um 07:27 Uhr in Richtung Aachen (oben und unten).
www.eisenbahn-stolberg.de wünscht dem neuen „Euregiobahn-Dom-Express“ allzeit gute Fahrt und reichlich Fahrgäste!
April April!:-)
Sicher der Aprilscherz, bei dem man sich am meisten wünscht, dass er wahr wäre…
Ja, das wäre wirklich zu schön, um warzenschwein – Pardon! – um wahr zu sein ;-)
Aber leider „publiziert am 1. April“ und zu diesem Anlaß doch eine sehr gelungene Meldung…