Nachruf auf Hans-Joachim Jakubowski

Der Eisenbahnchronist Hans-Joachim Jakubowski aus Remagen-Kripp ist am 09. September 2009 plötzlich und unerwartet verstorben. Hans-Joachim Jakubowski galt als profunder Kenner der Eisenbahnen der Mittelrheinregion, insbesondere auch der Eisenbahnen in der Eifel. Gewiss wird er manchen Mitlesern hier bekannt sein. Er hat nahezu alle Bahnstrecken der Mittelrheinregion eingehend dokumentiert. Und wer ihn nicht persönlich gekannt hat, der hat vielleicht dennoch Spuren von ihm in seiner Fotosammlung, denn bei vielen Abschiedsfahrten, Jubiläen und anderen besonderen Anlässen sorgte er für eine würdige Beschilderung der Triebfahrzeuge.

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Auf diesem nach der Abschiedsfahrt für die Strecke von Herborn über Erdbach (Spitzkehre) nach Schönbach im Dillkreis aufgenommenen Foto steht er als Zweiter von rechts.

Hans-Joachim Jakubowski war ein Allwetter-Aktivist. Sein Handlungsansatz als Eisenbahnchronist trieb ihn bei jedem Wetter an die Schienen – was zählte, war die Einmaligkeit des Ereignisses. Die Bilder 2 und 3 zeigen ihn am Abend des 9. Dezember 1983, als 216 136 den letzten Reisezug von Koblenz nach Mayen beförderte und die Abschiedsfahrt im Regen endete.

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Bei freudigen Anlässen fielen seine Schilder bisweilen auch größer und kunstvoller aus. Ein solcher Anlass war beispielsweise die Wiedereröffnung der Eifelstrecke von Jünkerath nach Losheim am 11. Oktober 1986, für die er dieses Schild angefertigt hatte:

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Hier hat Hans-Joachim Jakubowski (ganz rechts am Bildrand) den von ihm geschmückten Eröffnungszug gerade in Hallschlag fotografiert und begibt sich flugs zum nächsten Fotostandpunkt.

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Seine Hilfsbereitschaft und besonders auch seine freundliche und humorvolle Wesensart zeichneten ihn aus. Bei aller Ernsthaftigkeit bei der Beschäftigung mit der Eisenbahn war er immer wieder zu kleinen Scherzen und humorvollen Aktionen aufgelegt. Eine solche Aktion war beispielsweise auch die Verleihung des Titels „Streckeneröffner“ an den Hauptlokführers Josef Spohr, der am 11. Oktober 1986 den Eröffnungszug nach Losheim fuhr. Neben dieser Urkunde
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bekam er gleichzeitig einen symbolischen, überdimensionalen Weichenschlüssel verliehen. Für Hans-Joachim Jakubowski, der von Berufs wegen Schreinermeister war, wird es ein schelmisches Vergnügen gewesen sein, diesen Schlüssel anzufertigen…..
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Hans-Joachim war ein heimatverbundener und Menschen verbindender Mann. Er hat an verschiedenen Stellen Initiative ergriffen und Eisenbahnfreunde mit gleichen Zielen zusammengeführt. Im Jahre 1985 war er einer der Mitbegründer des Arbeitskreises Eifelbahnen (AKE). 1986 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. und 1995 leitete er u.a. die Gründungsversammlung des Eifelbahn e.V. . An der Rettung der Schmalspurbahn ins Brohltal hat er wesentlichen Anteil gehabt. Relativ spät hat er sein Hobby schließlich auch zum Beruf gemacht und wirkte bei einem Eisenbahnunternehmen mit.

Seinen langjährigen Plan, ein umfassendes Buch (oder besser vielleicht eine Buchreihe ;-)) über die Eifelbahnen zu veröffentlichen, hat er leider nicht mehr verwirklichen können.

Ich habe Hans-Joachim Jakubowski kennengelernt, als ich Anfang der 1980er Jahre begann, die Eifel-Eisenbahnen zu entdecken. Er war ein fachkundiger und auskunftsfreudiger Wegbegleiter, der mich gerne an seinem Wissen und seiner Erfahrung teilhaben ließ. Ein kleiner Bruchteil aus dem Fundus des von ihm gegründeten „Mittelrheinischen Eisenbahn-Archivs“ steckt auch in meiner Homepage.
Häufig sind wir uns auch ungeplant und spontan über den Weg gelaufen. Seine Fotostellen waren mitunter recht abgelegen, aber durchweg empfehlenswert.

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Hier hatte ich ihn am 16. Oktober 1999 ins Vierenbachtal an der Strecke von Gerolstein nach Prüm begleitet.

Es gibt eine ganze Menge Stellen an den Eisenbahnen der Eifel, an denen ich auf gemeinsame Erlebnisse mit ihm zurückblicken kann. Mir wird er stets in angenehmer Erinnerung bleiben.

Hans-Joachim Jakubowski hat seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Remagen-Kripp gefunden. Sein Grab liegt in Hörweite der linken und rechten Rheinstrecke.

Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, sein Verlust schmerzt sehr.

Roland Keller

1 Gedanke zu „Nachruf auf Hans-Joachim Jakubowski“

  1. Mit Bestürzung musste ich am 23.12. von Frau Jakubowski erfahren, dass ihr Mann verstorben ist. Zutiefst bedauere ich, dass dies nicht frühzeitig bekannt war und es mir somit nicht möglich war, ihn zu seiner letzten Ruhestätte zu begleiten. „HaJo“ kannte ich fast 30 Jahre und er war mir gegenüber immer ein offener und fairer Partner, der auch Infos weiter gab. Unvergesslich die Abschiedsfahrt nach Hillesheim am 30.12.1982 und die Touren, die wir danach zusammen unternommen haben.
    Mein aufrichtes Mitgefühl gilt seiner Familie.
    Oberursel im Taunus, den 27.12.2009
    Joachim Schwarzer

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