Der Eisenbahnfreund Karl-Heinz Frohn hat auf eine Pressemeldung der ZLSM aufmerksam gemacht, die ich hier gerne zitiere:
Dampflok auf der Straße auf dem Weg nach Limburg
Am 21. Dezember 2015 ist es endlich soweit: Nach Monaten der Vorbereitung wird die Dampflokomotive 52 532 auf der Straße nach Simpelveld transportiert. Die Lok ist eine Leihgabe an die ZLSM von Eigentümer Ton Kolfschoten von der Veluwsche Stoomtreinmaatschappij (VSM). Die Lok soll nach Instandsetzung durch die ZLSM in Zukunft die Lokomotive 1040 unterstützen.
Hinter den Kulissen laufen bereits seit Monaten die Vorbereitungen für die Ankunft der 52 532. Eine Dampflokomotive dieser Größe zu transportieren ist eine äußerst komplexe logistische Leistung. Für den Spezialtransport waren Sondergenehmigungen nötig, und die Strecke musste dem Umfang des Transports angepasst werden. Sie ist daher nicht der schnellste Weg, aber der sicherste und verläuft wie folgt:
– Ab Loenen über die A50/A12/A50 zum Knotenpunkt Valburg, dann über die A15 und den Knotenpunkt Deil auf die A2.
– Bei Sint Joost auf die N276, bei Urmond wieder auf die A2.
– Da die A76 auch von niedrigen Brücken überspannt wird, geht es weiter nach Maastricht, dann auf die neue Verbindung A2/A79 Richtung Simpelveld, über den Knotenpunkt Kunderberg.
Die Fahrt beginnt erst um 20 Uhr abends. Verläuft alles nach Plan, kommt die Lokomotive gegen Mitternacht in Simpelveld an. Am Dienstagmorgen wird sie dann abgeladen.
Die 52 532 ist ursprünglich eine deutsche Lokomotive mit dem Baujahr 1943. Die 52er-Serie wurde für die Logistik der Kriegszeit gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Lokomotive vom russischen Heer beschlagnahmt und leistete schließlich in der DDR ihren Dienst. 1994 kaufte Ton Kolfschoten die 52 532, und sie stieß zur 52-Serie der Veluwsche Stoomtrein Maatschappij. Nun überließ Kolfschoten die Lokomotive der ZLSM als Leihgabe.
Neben dem historischen Wert der Lokomotive ist die 52 532 auch leistungsstark und wird in nächster Zeit bei der ZLSM fahrtüchtig gemacht, um die schwedische Dampflok 1040 bei den Fahrten der ZLSM zu unterstützen.
Natürlich ist dieses nicht alltägliche Ereignis für Eisenbahnfans von großem Interesse. Sollten Sie den Transport beobachten wollen, stehen wir Ihnen für Fragen gern zur Verfügung. Bitte achten Sie auf Ihre Sicherheit und stellen Sie sich nur an sichere Orte.
Am 21. und 22. Dezember benötigen wir Platz für den Transport von Tender und Dampflok zum Depot, wo die Dampflok am Dienstagmorgen abgeladen wird. An der Werkstatt/am Depot/am Vroenkuilerweg gilt dann ein Parkverbot.
Möchten Sie bei der Ankunft oder beim Abladen der Dampflok gern dabei sein, sollten Sie am Bahnhof oder auf dem Oranjeplein parken und anschließend zur Werkstatt am Vroenkuilerweg laufen.
Im Hinblick auf Ihre Sicherheit und das effiziente Abladen der Dampflok und des Tenders bitten wir Sie, alle Anweisungen des Personals des Transportunternehmens oder der ZLSM zu befolgen. Wir heißen Sie gern Montagnacht oder am Dienstagmorgen willkommen, wenn Sie die Ankunft oder das Abladen der Dampflokomotive erleben möchten. Weitere Informationen dazu oder zur Dampflok bei Sjarlot Stal, Mitarbeiterin Kommunikation bei der ZLSM.
(Pressemeldung ZlSM, www.miljoenenlijn.nl, 21.12.15).
Hallo zusammen,
aus meiner Sicht die beste Entscheidung, auf Lokomotiven der Br 52 aber auch 50 zurückzugreifen. Jetzt mag manch einer wieder kümmen, was noch´ne 52 oder 50er!?
Die Lokomotiven sind durch ihre hohe noch vorhandene Stückzahl immer noch recht gut mit Ersatzteilen zu versorgen, was mit zunehmenden Alter nicht ganz unwichtig sein dürfte. Lokomotiven der Br 52, die über einen Wannentender verfügen, können Vmax 80 km/h in beide Richtungen laufen. Ein erheblicher Vorteil, wenn es zu einer Fahrplananfrage für Hauptbahnen kommt. Hier scheitern schon viele Baureihen, weil es an Drehscheiben fehlt – das führt dann zu „Drehfahrten“ oder eben weiter bis zur nächsten Drehscheibe, sofern noch vorhanden. Von den Trassengebühren ganz zu schweigen.
Hinzu kommt, dass die BR 52 in vielen Bereichen (sofern Reko) auch kompatibel ist mit einer 50er, auch dieser Aspekt muss bedacht werden. Lokomotiven aus der preußischen Staatsbahnzeit stellen heute schon mehr oder minder Einzelexemplare dar. Da wiegt die Ersatzteilfrage noch einmal anders. Sicherlich auch hier ist im Grunde alles machbar, die Frage ist aber: zu welchen Kosten? Denn auch das wird gern vergessen, die Kosten sind enorm für eine Dampflok, gerade wenn sie im Museumseinsatz steht, dazu kommt der abnormale Betriebszustand. Die Loks sind aus Werkstoffen beschaffen, die auf die Belastung im Betriebszustand ausgelegt sind und nicht auf „Kaffeefahten“. Die 52er Loks sind unkompliziert und der Wartungsaufwand noch überschaubar. Altbauausführungen verfügen rein über eine Strahlpumpenversorgung des Kessels, dadurch entfällt die Kolbenspeisepumpe und der Misch- oder Oberflächenvorwärmer – auch dies gilt es zu beachten. Die Speisewassertemeratur liegt trotz der Strahlpumpenversorgung bei ca 70 Grad. Es hatte sich auch gezeigt, dass die Kessel der 52er standfester waren als die der 50er, was wiederum an der Stahlqualität lag. Viele Loks der Br 50 bekamen noch Tauschkessel der 52 aus den eben angeführten Gründen.
Hinzu kommt noch der Aspekt der Achslast, die bei Loks der BR 52 und 50 bei 15 t liegt. Diesen Aspekt sollte man in Betracht ziehen, hier wird der Oberbau geschont und der Verschleiß an der Infrastruktur gehemmt.
Hinzu kommt, dass dieses Baumuster in vielen Ländern eine Zulassungen bekommen kann – für die Grenzregion hier ein wesentlicher Vorteil. Die Baumuster sind in Belgien und Deutschland bekannt. Zugbahnfunk und eine PZB 90 erhöhen den Aktionsradius der Lok enorm und somit auch das Einsatzgebiet (Deutschland), was wiederum zu einer besseren Vermarktung der Lok dienen kann. Nicht wie damals bei der Vennbahn, deren 50.35 weder über eine PZB noch über Zugbahnfunk verfügte. Deshalb dürfte die Lok heute nicht einmal mehr einen Meter Schiene in Deutschland befahren.
Ich wünsche der ZSLM mit der Lok eine gute Wahl.
Für mich eine gute Wahl die 52er, auch unter dem Aspekt, dass es viele Vereine gibt, die hier schon Erfahrungen haben.