Rückblick – Stolberg Hbf vor 30 Jahren


Stolberg Hbf am 28. Juni 1982. Das Bahnhofsgebäude mit seiner erst 1976  sanierten Fassade vermittelte einen gepflegten Eindruck. Die Fahrgäste fanden im Inneren einen großzügigen Warteraum,  die Fahrkartenausgabe, den  Reisegepäckschalter und die Expressgutabfertigung vor, wo sie von kompetenten Eisenbahnern bedient wurden und ihr Reisegepäck aufgeben oder abholen konnten.
Ein ASEAG-Gelenkbus der Linie 25 hat – aus Vaals kommend –  Fahrgästen aus der Stadtmitte Stolbergs den Transfer zum Hauptbahnhof vermittelt und hier seinen Linien-Endpunkt erreicht.


Was heute als „Ringbahn“ wieder mühsam geschaffen werden muss,  war vor 30 Jahren noch Alltag: Eine intakte Schienenverkehrsverbindung nach Alsdorf und Herzogenrath mit eigenem Bahnsteig.


1982 wurde in den Reisezügen auch regelmäßig Expressgut und Reisegepäck befördert. Mit nahezu jedem Nahverkehrszug bestand beispielsweise die Möglichkeit des Austauschs mit den Bahnhöfen in Mariadorf, Alsdorf und Herzogenrath.


1982 hatte die DB beim Abbau der Münsterbuscher Strecke auch das Bahnsteiggleis 86 entfernt. Die Bahnhofsausfahrt der Vennbahn sah vorübergehend etwas gerupft aus. 290 307 wartete seinerzeit mit einem Übergabezug zum Bahnhof Stolberg-Hammer auf Ausfahrt. Wo sich heute das Stellwerk „Sf“ befindet, gab es 1982 noch das eingeschossige Gebäude des Bahnhofsbüros. Der Antennenmast für den Zugbahnfunk hat über die Zeit hinweg seinen Standort behalten.


Wer auf der Rhenaniastraße zum Stolberger Hauptbahnhof unterwegs war, der musste nicht auf Schlaglöcher achten und hatte von der Kreuzung Probsteistraße/Haldenstraße aus diesen Blick auf die Brücke der Verbindungsbahn und das Stellwerk „Sm“.


Auf der Talbahnstrecke nach Oberstolberg gab es zwar nur Güterverkehr – aber der konnte sich sehen lassen!  Hier verlässt bspw. 290 307 den Stolberger Hauptbahnhof mit einem Übergabezug nach Stolberg-Hammer – der Kühlwagen war für den Tiefkühl-Großhandel bestimmt, der als Mieter die ehemalige Güterabfertigung an der Zweifaller Straße nutzte. Die Silo- und Kesselwagen wurden dem DALLI-Werk zugestellt und die nachfolgenden E-Wagen liefen zur Bleihütte. Den Rest des Zuges bildete eine endlos erscheinende Schlange von Schotterwaggons. Wer genau hinschaut, kann rechts von der Lok noch die Reste der Waggondrehscheibe erkennen, die einstmals die Firma „feuerfeste Produkte Peters“ nutzte, um Waggons in ihr Betriebsgelände zu bugsieren.


Hier schob 215 014 den zuvor gezeigten Übergabezug zum Bahnhof Stolberg-Hammer  nach.  Die Lok passierte gerade den Bahnübergang Probsteistraße. Seinerzeit war die Strecke nach Münsterbusch bereits stillgelegt und abgebaut, lediglich für den Anschluss der Schrottverwertungsfirma Thomas KG hat die DB einen letzten Gleisrest zurückgelassen. 

5 Gedanken zu „Rückblick – Stolberg Hbf vor 30 Jahren“

  1. Sehr geehrter Herr Keller, diese Bilder stammen aus meiner Kindheit, ich freue mich sehr, dass Sie sich die Mühe machen, diese Seite zu betreiben, Liebe Grüße, Sebastian Borutta :-)

    1. Schön die Bilder von Stolberger HBF,habe in meiner Jugend regelmäßig
      von Alsdorf nach Köln gependelt-(klappte fr.besser wie Heute) daher
      kenn ich auch den Schienenbus in-u. auswendig-Das waren zt.tolle Erlebnisse
      als 17-18jähriger ständig pendeln.Als ich denn in Köln wohnte kam ich nur
      am Wochenende.Ich glaub da waren die Verbindungen besser.
      Grüße aus Alsdorf Runnermanni

      Youtube.com/Runnermanni’s Channel

    1. Hallo Herr Nießen,

      die preußischen Eisenbahner, die den Stolberger Hauptbahnhof geschaffen haben, gelten gemeinhin als gewissenhafte Menschen, die sich ganz gewiss nicht verzählt haben werden und solchen Irrtum jahrzehntelang fortbestehen lassen würden… ;-))

      Die Gleisbenennung folgt einem Regelwerk, nach dem einerseits jedes Gleis eindeutig und zweifelsfrei bezeichnet sein muss. Jede Gleisnummer durfte deshalb nur ein Mal vergeben werden. Zum anderen wurden die Gleise auch je nach ihrer Lage zum Empfangsgebäude bzw. Fahrdienstleiterstellwerk dekadenweise aufgeteilt (soweit sich dies darstellen ließ).

      Das damalige Gleis 99 wurde vom Bahnhofsbezirk V aus angebunden und folgte damit der dortigen Nummerierung.
      Auf meiner Homepage finden Sie eine Seite mit Strecken- und Gleisplänen zum Stolberger Hauptbahnhof, auf der u.a. auch zwei Gleispläne aus den Jahren 1953 und 1973 abgebildet sind. Wie Sie dort sehen können, waren bspw. auf der „Vennbahnseite“, wo heute das Bahnsteiggleis 27 liegt, die Gleise mit den 80er-Nummern und teilweise auch den „90er“-Nummern. Dem Bezirk V waren dagegen die „100er“ bis „120er“-Nummern zugeteilt – und eben auch das Gleis 99, weil diese Gleisnummer auf der „Vennbahnseite“ noch nicht belegt war.

      Ähnlich verhält es sich heute bspw. auch mit dem Gleis 43 in der Nachbarschaft der Gleise 1 und 2.

      Mit vielen Grüßen

      Roland Keller

  2. Hallo, Herr Keller,
    ich würde gerne wissen, ob mal ein altes Pärchen in dem Hauptbahnhofsgebäude gewohnt hat.
    Oder ob jemand anders damals in der Kriegszeit dort gewohnt hat.
    Was für Leute waren es?
    Danke im voraus. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Gruß Meike Mommer

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