Vom Zauber des Stolberger Hauptbahnhofs in der goldenen Oktobersonne Schon in jungen Jahren konnte ich nach einem anstrengenden Tag mit „etwas Eisenbahn“ gut entspannen. So geschah es auch am 12. Oktober 1978. Als alle wichtigen Dinge dieses Tages erledigt waren, neigte sich der Tag zwar schon wieder seinem dunklen Ende zu – aber ein kleiner Abstecher zum Stolberger Hauptbahnhof musste sein!
Dieses Bild war der erste Teil einer fotografischen Spielerei. Dass die rechts stehende 140 354 nur schemenhaft zu erkennen sein würde, war damals gleichgültig – es war ja nur eine 140er…… Das nachfolgende Bild von der Begegnung zweier Züge im Gegenlicht hatte ich bereits 1978 ausgesondert, weil es völlig missraten war.
Als Stolberg noch ein Rangierbahnhof war, befand sich auf der Rückseite des Empfangsgebäudes eine kleine Abstellgruppe für Elektroloks, die allerdings nachmittags im Schatten liegt. Dennoch gehörte ein kurzer Blick auf die abgestellten Loks zu jedem Bahnhofsbesuch einfach dazu. An diesem Nachmittag hatte ich das Glück, dort zwei 140er mit aufeinanderfolgenden Nummern anzutreffen. Und weil einem das ja nicht alle Tage passierte, wurden 140 339 und 140 340 auch im Schatten abgebildet.
Am bereits schattigen östlichen Horizont des Bahnhofs erspähte ich eine für Stolberg Hbf eher untypische Lok. Wie sich im Gespräch mit Eisenbahnern herausstellte, war es eine Dürener V 100, die kurzfristig für eine schadhafte V 60 eingesprungen war. Wenn das soo war, dann bestand gute Aussicht, diese Lok auch im sonnigen Westteil des Stolberger Hbf vor die Kamera zu bekommen. Und es dauerte tatsächlich nur kurze Zeit, bis eine Übergabefahrt zwischen den Rangierbezirken III und V die Fotogelegenheit brachte.
Voilá – hier brummt 211 083 durch die Abendsonne:
Am westlichen Bahnsteigende trafen die letzten Strahlen der tiefstehenden Oktobersonne die Gleise der Strecke Köln – Aachen. Für durchfahrende Züge waren die Lichtverhältnisse bereits zu ungünstig. Die haltende 110 117 mit einem Reisezug nach Aachen bot indes noch Gelegenheit zu Fotos mit außergewöhnlicher Beleuchtung:
Im Streiflicht des zu Ende gehenden Sonnenlichts zeigten sich wenig später im Rangierbezirk V die Aushilfslok 211 083 und ihre Kollegin 290 377, die vermutlich von einer Tour ins Aachener Kohlenrevier zurückgekommen war.
Im „letzten Büchsenlicht“ war mir schließlich auch der Zwischenhalt von 112 493 vor einem Reisezug nach Aachen noch ein Dia wert.
Für einen kleinen spontanen Ausflug zum Stolberger Hauptbahnhof war ich mit der Ausbeute durchaus zufrieden und begab mich anschließend frohen Mutes wieder nach Hause.