Formsignalsterben

In der Nacht vom 21. zum 22. November 2011 wurde derBf. Stolberg-Altstadt an das neue elektronische Stellwerk der EVS, das im Südflügel (Vennbahnseite) des alten Empfangsgebäudes des Stolberger Hauptbahnhofs errichtet worden ist, angeschlossen. An den vom Euregiobahnverkehr benutzten Fahrstraßen waren bereits seit Juli 2011 die neuen Lichtsignale aufgestellt und angeschlossen worden. Seit dem 22. November 2011 werden die Euregiobahnzüge nun mit der neuen Lichtsignaltechnik gesteuert. Nur einen Tag lang konnte man die als ungültig gekennzeichneten, entbehrlich gewordenen Formsignal noch sehen. In der Nacht vom 22. zum 23. November 2011 wurden sie demontiert und im Bereich des Stolberger Hauptbahnhofs, gegenüber den Ruinen der Firma „feuerfeste Produkte Peters“, abgeladen. Auf der südlichen „Breiniger“ Seite hat der Bahnhof Stolberg-Altstadt seine Formsignale noch behalten.

Hier ist ein kleiner Rückblick auf die letzten Stunden einiger Formsignale, die seit Juni 2001 rd. 10 Jahre lang zum Stadtbild irgendwie dazugehörten…


Von der Straßenbrücke Schellerweg aus bot sich dieser Blick auf das Einfahrvorsignal des Bf. Stolberg-Altstadt, das mit seiner Position links vom Gleis eine Ausnahme darstellte. Das weiße Kreuz zeigte einen Tag lang an, dass es ungültig ist. Mit diesem Signal ist das letzte mechanische Vorsignal in Stolberg verschwunden.


Das neue Einfahrsignal mit der Bezeichnung „A11“ wurde merkwürdigerweise auch links vom Gleis aufgestellt, obwohl rechts ausreichend Platz gewesen wäre. Wegen der besseren Sichtverhältnisse ist die Ausnahme aber wohl gerechtfertigt. Zum Hinweis auf die abweichende Signalposition dient die rechts stehende sog. „Schachbretttafel“. Das um 1907 erbaute Stellwerk „Saf“ ist durch das elektronische Stellwerk ersetzt worden. Obwohl es neben dem Stellwerk in Walheim das letzte preußische Stellwerk der Vennbahn auf deutschem Gebiet ist, soll es nach dem Willen der Stadt Stolberg beseitigt werden, um die Straßenverhältnisse am Bahnübergang Aachener Straße zu verändern. 


Das ursprüngliche Einfahrsignal des Bf. Stolberg-Altstadt befand sich an der Südspitze des Haltepunkts Stolberg-Rathaus. Auf dem oberen Bild ist die Rückseite zu sehen. Das Bild unten zeigt die Vorderseite. Auch hier ist das ungültige Signal mit einem weißen Kreuz gekennzeichnet.


Ergänzend zum Einfahrvorsignal wies das Einfahrsignal des Bf. Stolberg-Altstadt noch ein Wiederholungssignal des Einfahrvorsignals auf. Dabei handelte es sich um ein Lichtsignal ohne zugehörige Vorsignaltafel. Diese Signalkombination gibt es nicht mehr. Am Standort des Vorsignalwiederholers ist jetzt das neue Einfahrvorsignal aufgestellt worden, zu dem auch die neue Vorsignaltafel rechts vom Gleis jüngst aufgestellt worden ist.


Für Zugfahrten in Richtung Stolberg Hbf hat der Bf. Stolberg-Altstadt neue Ausfahrsignale  und  neue Gleissperrsignale erhalten. Am 22. November standen alt und neu für einen Tag friedlich nebeneinander. Alles, was nicht mehr benötigt wurde, war mit grüner Farbe gekennzeichnet und wurde in der folgenden Nacht demontiert (oben und unten).


Diese drei Ausfahrsignale und vermutlich das Einfahrsignal aus Richtung Breinig sind Stolbergs letzte Hauptsignale in mechanischer Technik.


Fast wie immer bot sich am Abend des 22. Novembers 2011 das klassische Panorama von der Fußgängerbrücke auf den Haltepunkt Stolberg-Rathaus. Der genaue Beobachter bemerkt das weiße Kreuz am Signal und das fehlende rote Licht am ungültigen Formsignal.


Nächtliche Impressionen des alten Einfahrsignals, an dem die Züge nun achtlos vorüberfahren (oben und unten)…


Am Morgen des 23. Novembers  2011 wurden die demontierten Formsignale  auf dem Stolberger Hauptbahnhof abgeladen.


Am Abend des 23. Novembers wirkte das am Boden liegende Formsignal, das einmal das Einfahrsignal „A“ gewesen war, schon wie es Fossil…

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