Das erste Bild zeigt eine undatierte Ansichtskarte aus dem Verlag des Stolberger Fotografen Lütters. Wir sehen die heutige Salmstraße im Stadtteil Stolberg-Mühle mit Blick in Richtung Eschweilerstraße/Eisenbahnstraße. Die helle Fläche auf der Straße markiert den Mühlener Markt. Bemerkenswert an diesem Bild ist die zweigleisige Ausführung der Straßenbahnstrecke (Linie 8 von Stolberg Hbf zum Kaiserplatz und zum Stolberger Markt). Hier handelt es sich nicht um eine kurze Ausweiche, sondern tatsächlich um einen längeren zweigleisigen Streckenabschnitt. Wie der Aachener Straßenbahnexperte Reiner Bimmermann erläutert, hat die damalige Aachener Kleinbahn in Stolberg in den 20er- und 30er Jahren an verschiedenen Stellen längere zweigleisige Abschnitte gebaut, um den Betriebsablauf zu verbessern. Schließlich verkehrten die Straßenbahnen hier planmäßig im 15-Minuten-Takt in beiden Richtungen. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg hat man diese zweigleisigen Abschnitte aber wieder zurück gebaut, um das Gleismaterial an anderen Stellen zu verwenden.
Auf den meisten bekannten Fotos von der Straßenbahn in Stolberg sind nur eingleisig ausgebaute Strecken zu sehen. Falls noch andere Fotos/Ansichtskarten mit zweigleisigen Streckenabschnitten bekannt sind, wäre ich deshalb für Hinweise oder auch Kopien sehr verbunden.
Um 1957 ist diese Luftaufnahme vom Gelände der ehemaligen „KALI-Chemie“ in Stolberg-Atsch entstanden. Im unteren Bildteil erkennt man Atsch-Dreieck und die Werkswohnungen am Schnorrenfeld. Im linken Bildteil bestimmen die Würselener Straße und die Steinbachstraße das Bild. Im oberen Bildteil sind die Gleisanlagen des Stolberger Hauptbahnhofs (Bezirk V) und die von den belgischen Streitkräften genutzte Kaserne „Camp Reine Astrid“ zu sehen.
Diese ebenfalls um 1957 entstandene Luftaufnahme zeigt den Bereich Stolberg-Velau. Im unteren rechten Bildteil ist die Trasse der einstigen Anschlussbahn zur Zinkhütte auf dem Birkengang noch gut zu erkennen. Am rechten Bildrand kann man den Ringlokschuppen des Bahnbetriebswerkes Stolberg ausmachen. Auch die keilförmige Anlage der Bahnsteige um das Bahnhofsgebäude von Stolberg Hbf ist gut erkennbar.
Auf dieser Luftaufnahme hat der Fotograf im rechten Bildteil zufällig einen Personenzug von Stolberg Hbf in Richtung Jülich beim seinem Halt auf dem Eschweiler Talbahnhof erwischt. Auch diese Aufnahme entstand um 1957. Bemerkenswert ist auch das kleine Stellwerk am Bahnübergang vor dem Talbahnhof.
Das Herz des Aachener Bergbaureviers – die Gruben Anna 1 und Anna 2 nebst der Kokerei – sehen wir auf diesem Foto aus der Zeit um 1957. Vom Gemeinschaftsbahnhof Alsdorf (DB und EBV) aus kann man recht gut den gewundenen Verlauf der eingleisigen Eisenbahnstrecke in Richtung Merkstein verfolgen. Die Häuser am unteren Bildrand markieren den Verlauf der Bahnhofstraße.
Zeitgenössische Werbung aus dem Jahre 1963. Wer würde heute bei „modernem Wohnen“ noch an einen Kohleofen denken…? Und auch das Rauchen in der guten Stube oder ganz allgemein in der Werbung ist mittlerweile häufig verpönt……
„Unsere Loks gewöhnen sich das Rauchen ab“ hieß Ende der 60er Jahre ein bekannter Werbeslogan der Deutschen Bundesbahn. Kurz nach der Elektrifizierung der Strecke Köln – Aachen sehen wir hier die E-Lok E 10 145 vom Bw Köln-Deutzerfeld im Bf. Aachen-Rothe Erde, wie sie gerade die Überführung des Adalbertsteinweges bzw. der B 258 überquert.
Aus anderer Perspektive sehen wir auch auf diesem Bild die Eisenbahnbrücke über die B 258 am Bahnhof Aachen-Rothe Erde. Der Adalbertsteinweg bzw. die Trierer Straße verläuft hier bis zur im Hintergrund sichtbaren Josephskirche als schnurgerade Verkehrsachse in das Zentrum der Kaiserstadt hinein. Die Aachener Straßenbahn ist hier in den 60er Jahren noch nicht aus dem Straßenbild wegzudenken.
Auch hier ist die B 258 zu sehen. An der Grenze zwischen Forst und Brand wird noch an der Autobahn zwischen dem Autobahnkreuz Aachen und dem Grenzübergang Lichtenbusch gearbeitet. Unter der neuen Autobahnbrücke hindurch kann man im Hintergrund die Lützow-Kaserne der Bundeswehr und einen der schicken Talbot-Großraumwagen der Aachener Straßenbahn erkennen.
Auch auf dieser Ansichtskarte gehört die Aachener Straßenbahn zum alltäglichen Straßenbild. Wir schauen auf den Vorplatz des Aachener Hauptbahnhofs und das „Haus Grenzwacht“. Bei dem Bus könnte es sich möglicherweise um einen Bahnbus handeln.