Der Bahnbetrieb in der Region Aachen vor 10 Jahren

Sind 10 Jahre eine lange Zeit? Lohnt es sich, einmal zurückzublicken, wie der Bahnbetrieb in der Region Aachen vor 10 Jahren aussah und was den Eisenbahnfreund vor 10 Jahren interessierte? Sehen Sie selbst…

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Beginnen wir die Zeitreise am Stolberger Hauptbahnhof, wo im Juni 2004 die damals schon betagte 110 148 mit einem Verstärkerzug nach Aachen Hbf am Bahnsteiggleis 1 anhielt. Die von der DB-AG frisch lackierte Lok zeigt unter dem neuen Farbkleid im aktuellen Design der DB-AG noch weitgehend den ursprünglichen Zustand, mit dem sie bei der Deutschen Bundesbahn einst ihren Dienst angetreten hatte. Der Mittelbahnsteig des Stolberger Hauptbahnhofs hat sich zwischenzeitlich nicht verändert (abgesehen von der kleinen digitalen Anzeige zur Information der Reisenden). Passend zu dem vergammelten Empfangsgebäude gab es rechts vom Gleis 43 naturbelassene Vegetationsflächen…

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Blick auf den ehemaligen Haltepunkt Merkstein-West an der Strecke Herzogenrath – Alsdorf – Stolberg. Als das Foto am 16. Mai 2004 aufgenommen wurde, war die Strecke für die geplante Wiederinbetriebnahme des ersten Teilstückes der „Ringbahn“ freigeschnitten worden. Ab dem 11. Dezember 2004 verkehrten die Euregiobahn-Züge vom Bf. Herzogenrath zum neuen Haltepunkt „Herzogenrath – August-Schmidt-Platz“, wobei der Haltepunkt Alt-Merkstein zunächst noch nicht modernisiert worden war.  Heute befindet sich dort der modern ausgebaute Haltepunkt Alt-Merkstein. Die Fußgängerbrücke zwischen der Hauptstraße und der Scherbstraße, an der sich bis Ende der 70er Jahre sogar ein Schrankenwärterposten befand,  ist zwischenzeitlich abgetragen worden.  

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Der in Alt-Merkstein gelegene Bahnübergang Bungartzstraße, ebenfalls am 16. Mai 2004 aufgenommen – Nebenbahnidylle mit dem Charme der Deutschen Bundesbahn aus den 80er Jahren.

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Im April 2004 entstand auf dem Bf. Düren dieser Schnappschuss mit einer seinerzeit von der Rurtalbahn aus dem Siemens-Lokpool gemieteten E-Lok der Bauart „Taurus“. Im Vordergrund ist die Fläche der abgebauten „Mittelgleise“ zu erkennen, die vor 10 Jahren noch kein Urwald war. Die Bahnhofsgleise auf der „bergisch-märkischen Seite“ des Dürener Bahnhofs waren 2004 noch mit elektrischen Fahrleitungen überspannt. „Der Bahnbetrieb in der Region Aachen vor 10 Jahren“ weiterlesen

Jugenderinnerungen – Stolbergs Eisenbahn vor 40 Jahren

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Dampflokatmosphäre im Bw Stolberg! – Bei einem Besuch des Bw Stolberg am 08. April 1974 gelang mir mit gerade einmal 13 1/2 Jahren dieser Schnappschuss. 1974 waren solche Szenen leicht einzufangen. Es waren einfach Fotomotive vom alltäglichen Bahnbetrieb. Man musste sie nur mit der Kamera einfangen…

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Wenn gerade nichts anderes zur Hand war, wurden Rangierarbeiten im Bw Stolberg anno 1974 einfach mit einer der reichlich vorhandenen Loks der BR 50 erledigt. Hier zieht 051 530 (rechts) die kalte 052 549 aus dem Lokschuppen.

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Nah bei der Lokleitung stehend, wurde dieses Foto aufgenommen. Rechts steht 051 530. Weil es so vieles zu sehen gab, wurde die Nummer der Lok auf der Drehscheibe nicht aufgeschrieben.

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Den bei einem Bombenangriff zerstörten  und nicht wiederaufgebauten Teil des Ringlokschuppens mit 6 offenen Lokständen nannten die Stolberger Eisenbahner betriebsintern „Freiheit“.

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1974 wurden im Bw Stolberg neben den Rangierloks der Baureihen 260 und 261 regelmäßig auch Loks der BR 215 abgestellt. Der Kontrast zwischen moderner Diesellok und nostalgischer Dampflok war aber kein sehr beliebtes Fotomotiv. Am liebsten wurde „Dampflok pur“ fotografiert.

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Szene vom Betriebsalltag – der Blick geht von der Freiheit in Richtung Lokleitung. Im Hintergrund ist außerdem ein Abdrücksignal des Ablaufberges im Rangierbezirk IV zu sehen.

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Immer wieder schön – Drehscheibe, Ringlokschuppen, die strahlenförmig angeordneten Lokstände und reichlich Betrieb im Bw…

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Die Eisenbahner im Bahnbetriebswerk waren von angenehmer Wesensart. Sie ließen auch den jungen Eisenbahnfreund gewähren, beantworteten geduldig viele Fragen, gewährten gerne interessante Einblicke in die Bahntechnik und freuten sich, wenn man Interesse an ihrer Tätigkeit hatte…

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Nicht selten bot sich auch Gelegenheit, auf einer rangierenden V60 mitzufahren. Besonders am Bahnübergang Steinbachstraße ergab sich leicht eine Gelegenheit, sein Ansinnen an den Lokführer heranzutragen. Bei einer solchen Tour entstand im Rangierbezirk V auch dieses Erinnerungsfoto vom jugendlichen Treiben. Die Deutsche Bundesbahn der 70er Jahre war ausgesprochen jugendfreundlich!

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Von der Rangierlok aus konnte man natürlich auch Fotomotive aufnehmen, die sonst nicht erreichbar waren. Nahe des Stellwerks „Sif“ wurde so die Stolberger 051 302 eingefangen.

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Dampfloks konnte man 1974 auch auf allen Strecken rund um Stolberg fotografieren. Bei einer Fahrradtour in den Würselener Stadtwald entstand am 04. Mai 1974 das Foto der aus Richtung Alsdorf kommenden Stolberger 051 530, die am Bahnübergang Trockenbuschweg dem jugendlichen Fotografen begegnete.

Trafotransport mit dem Tragschnabelwagen

Am 14. März 2014 hatte ich im aktuellen Fototagebuch von der Sichtung eines „Tragschnabelwagens“ auf dem Stolberger Hauptbahnhof berichtet.
Am 24. März 2014 steht ein weiterer solcher Einsatz zum Trafotransport an.

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Am 23. März 2014 hat der Eisenbahnfreund Arno Mörkens den bereits verladenen und zum Abtransport bereitgestellten Trafo auf dem Bf. Frenz an (oben und unten).
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Wie der „Buschfunk“ meldet, soll der zweite Trafotransport aus Weisweiler bis Montag (24.3.) früh in Frenz stehenbleiben und dann mit dem Tragschnabelwagen Uaai 687 wieder zur Verschrottung nach Leverkusen-Opladen zur Fa. Bender befördert werden. Am Mittwoch (26.3.) soll schließlich ein weiterer Trafo aus Frimmersdorf mit diesem Tragschnabelwagen zum Kraftwerk Zukunft in Weisweiler gefahren werden.

 

Tragschnabelwagen sind Spezialgüterwagen für Schwertransporte, die wegen ihres extremen Gewichtes auf normalen Güterwagen nicht verladen werden können und auch den lichten Raum nicht einhalten würden. Die Gruppe der Tragschnabelwagen, die unter dem Gattungszeichen Ui geführt wird, weist eine große Vielfalt an Bauarten auf, die bis hin zum 36-achsigen Tragschnabelwagen reicht.

Tragschnabelwagen bestehen aus zwei komplett getrennten Teilen, bei denen jedes das Transportgewicht auf mehrachsige Drehgestellen oder Drehgestellgruppen überträgt. Auf diese Spezialfahrwerke stützen sich jeweils schnabelartige Tragarme, die ihrerseits eine tief abgesenkte Ladeplattform tragen oder direkt mit dem meist sehr großen Ladegut verbunden sind. Das Ladegut bildet während des Transportes bzw. während der Fahrt einen tragenden Bestandteil des Schwerlastfahrzeugs. Tragschnabelwagen verfügen über hydraulische Ausrüstungen, mit denen die Last an Engstellen (z.B. hohe Bahnsteigkanten in Kurven) angehoben und/oder horizontal verschoben werden kann, um an solchen Hindernissen vorbeizukommen. Während der Transportfahrt ist regelmäßig ein Begleitwagen im Zugverband, in dem das fachkundige Bedienpersonal für den Tragschnabelwagen mitreist und bei Bedarf den Transport entsprechend unterstützt. Wegen des extremen Gewichts und/oder der Übergröße des Transportgutes können diese Lademaßüberschreiter nicht in normale Güterzüge eingereiht werden. Sie werden üblicherweise als Sonderzüge behandelt und bedürfen langwieriger und sorgfältiger Vorbereitung.
Ohne Beladung werden die beiden Tragarme, wie am 14. März 2014 in Stolberg Hbf gesehen, direkt miteinander verbunden, so dass der Tragschnabelwaggon dann mit normaler Geschwindigkeit in Güterzügen befördert werden kann.

Der Eisenbahnfreund Arno Mörkens hatte am 01. April 2007 das Glück, den Einsatz eines Tragschnabelwagens auf dem Bahnhof Frenz (Übergabepunkt zum Braunkohlekraftwerk „Zukunft“ in Weisweiler) zu dokumentieren und freundlicherweise einige seiner Fotos zur Verfügung gestellt. Für die Bildspende sage ich Arno ein herzliches „Dankeschön“.

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Auch wenn das Jahr 2014 schon einige Wochen alt ist, möchte ich dennoch bei dieser Gelegenheit hier den von Arno Mörkens zusammengestellten Kalender mit 13 interessanten Eisenbahnmotiven aus der Region Düren empfehlen. Der Monatskalender ist nicht alleine für Eisenbahnfreunde aus Düren interessant. Auch der „auswärtige“ Eisenbahnfreund kann sich von den 13 verschiedenen abwechslungsreichen Motiven aus der Fotosammlung von Arno Mörkens inspirieren lassen, die Eisenbahnstrecken rund um Düren fotografisch zu erkunden.  Wer Interesse an diesem  Produkt aus regionaler Erzeugung hat, kann sich über die E-Mail Adresse   Eisenbahn_Dueren@t-online.de  mit Arno Mörkens in Verbindung setzen.

Zusatz:
Bei www.drehscheibe-online.de werden in dem Beitrag „Trafozug“ im Forum „News“ folgende Fahrzeiten genannt:

am 18.03. wird GC 62112 tagsüber unterwegs sein. Uaai 687 mit Trafo zur Verschrottung (Fa. Bender Opladen)
Bft Stolberg 6.15
Eschweiler Hbf + 6.20 8.10 nach <47567>
Bft Düren Vorbf + 8.40 9.22 nach <10117>
Horrem + 9.53 10.00 nach <10909>
Abzw Köln Süd 32
Köln-Kalk Nord 10.44 (Zwischenabstellung)
Köln – Kalk Nord 13.32
Bezirk I Zugpersonalwechsel
K-Kalk Nord Einf 32
Lev-Morsbroich 49
Bft Werkstätte 13.53
Opladen 13.58 und Zustellung bei Bender und Trafoentladung

Wagen geht danach leer nach Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf, um von dort einen Trafo zum Braunkohlekraftwerk Weisweiler zu fahren. “
Als Zugmittel wird vsl. wohl eine Lok der BR 294 eingesetzt..

Wie aus dem Buschfunk zu erfahren war, soll der Tragschnabelwagen voraussichtlich  wenige Tage später (20.3. ?) wieder nach Stolberg bzw. Weisweiler zurückkehren.
Die Fahrten auf dem EVS-Netz werden wahrscheinlich außerhalb der Zeiten des Euregiobahnverkehrs stattfinden.

Die dampfende Region Aachen im Film

Am 14. März 2014 hat der niederländische Eisenbahnfreund J. Kieftenbelt bei „youtube“ den interessanten Film

Noch genüg Dampf bei dem DB (Teil 1). Ein Super 8 film aus 1968 bis 1972

(Linkadresse: http://www.youtube.com/watch?v=Tf9982k55_4 ) hochgeladen. In der Erläuterung zum Film heißt es: „Winter 1968, goederenlijn Aken – België. Februari 1970, Herzogenrath Aken en Alsdorf. Mei 1970, langs de Moezel. September 1972, omgeving Trier, Ehrang, Saarbrucken, Igel (Luxemburg).“

Der Film hat 14:27 Minuten Gesamtlänge. Besonders die ersten 4:30 Minuten zeigen Dampfloks in der Region Aachen, z.B. auf der Steilrampe zwischen Aachen-West und dem Gemmenicher Tunnel, auf der Steilrampe zwischen Herzogenrath und Kohlscheid sowie auf der Steigung zwischen Bf. Alsdorf und Abzweigung Kellersberg. Vom Bf. Aachen-West gibt es Rangierszenen mit Loks der BR 50 und 55.25 zu sehen, ferner das Bw Aachen-West mit Loks der BR 50. Stolberg ist zwar selbst nicht zu sehen, aber dem regional interessierten Eisenbahnfreund wird der Film dennoch gewiss gut gefallen.
Der restliche Film enthält Aufnahmen von Dampfloks der BR 01, 23, 44 und 50 auf der Moselstrecke, auf dem Rbf Ehrang und in der Region Trier – Saarbrücken.

Für den Tipp und Link zum Film bedanke ich mich bei Manfred Thoma aus Alsdorf.

Wo ist denn Bollenien? – Ein Buchtipp

Buchcover

Am 25. Januar 2014 stellte der Bonner Autor Michael Heinzel in der von Marita Rauchberger geführten „Galerie Eifel Kunst“ in Gemünd anlässlich des dort veranstalteten „1. Samstag gegen das Vergessen“ mit einer Autorenlesung sein neues Buch „Wo ist denn Bollenien?“ vor. Marita Rauchberger schilderte in ihren einleitenden Worten, dass die ungewöhnlichen, aus den beiden Weltkriegen resultierenden häufigen Grenzverschiebungen die Menschen immer wieder in die Situation gebracht haben, sich für eine Nationalität, für ein Land zu entscheiden. In dem Buch kommen Zeitzeugen zu Wort und stellen deutlich dar, welche Belastungen im Nachkriegsbelgien und Deutschland damit auf den Menschen lasteten.

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Bevor Michael Heinzel aus seinem Buch „Wo ist denn Bollenien?“ die Geschichte „Devisenschmuggler in staatlicher Mission“ las, erläuterte er, dass er sich schon seit vielen Jahren mit der Geschichte der Vennbahn befasse und bei seinen Recherchen für das Buch „Hommage á la Vennbahn“ (von dem kürzlich eine zweite Auflage erschienen ist) viele Menschen kennen gelernt habe, die ihm von ihren persönlichen Erlebnissen und ihrem Leben in der deutsch-belgischen Grenzregion erzählt haben. Dabei erfuhr er auch von vielen Begebenheiten aus diesem von Grenzen willkürlich zerschnittenen Teil der Eifel, die sich auf ihre einzigartige Weise nur oder gerade wegen der besonderen Grenzsituation in ihrer Zeit so abspielen konnten. Diese Geschichten, die unterhalb der Ebene der großen Weltgeschichte das Leben der Eifeler im wechselvollen Spannungsfeld der Grenzregion wiederspiegeln, waren Michael Heinzel zu wertvoll, um sie in Vergessenheit geraten zu lassen.

Der Autor bietet dem Leser eine interessante Mischung aus teils sorgfältig recherchierten Tatsachenberichten und teils aus verschiedenen Zeitzeugenberichten zusammengesetzten Erzählungen. Da der Autor sich über seine Beschäftigung mit der Eisenbahngeschichte dem Thema genähert hat, sind die meisten Erzählungen eng mit der Eisenbahn verwoben. Viele der Geschichten sind gerade einmal ein bis zwei Generationen alt, und dennoch sind sie für die Menschen in der heutigen Zeit häufig schon nicht mehr vorstellbar. Michael Heinzel hat diese Geschichten gesammelt und aufgeschrieben. Mit seinem neuen Buch „Wo ist denn Bollenien?“ hat er einen wichtigen Beitrag geleistet, diese Geschichten mit Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren. Für die einen mögen es nur „alte Geschichten“ sein, aber gerade anhand jener vergangenen Grenzgeschichte(n) kann man heute ermessen, wie weit sich die Verhältnisse fortentwickelt haben. Vieles, das uns heute selbstverständlich geworden ist, ist eben nicht selbstverständlich…

Das 160 Seiten umfassende Buch führt den Leser mit einer bis vor die napoleonische Zeit zurückreichenden Beschreibung in die wechselvollen Geschichte der Grenzregion ein. Anhand von neun Beispielen schildert der Autor die Lebensumstände der Menschen in der Grenzregion und im Umfeld der Vennbahn. Mehrere Handlungen spielen sich in der Nachkriegszeit im Grenzort Losheim ab. Zwischen 1949 und 1958 war Losheim Teil eines unter belgischer Verwaltung stehenden Gebietes, mit dessen Verwaltung die belgische Regierung den General Paul Bolle beauftragt hatte. Und weil es für dessen Verwaltungsgebiet keine griffige Bezeichnung gab, nannten die „Eingeborenen von Trizonesien“ das abgespaltene Gebiet kurzerhand „Bollenien“. Im dritten Teil des Buches beleuchtet der Autor außerdem die Situation des Eisenbahnverkehrs in der deutsch-belgischen Grenzregion zum Ende des Zweiten Weltkrieges und führt den Leser zusätzlich noch zu den Spuren der heute weitgehend stillgelegten Eisenbahnstrecken in der Westeifel und in Ostbelgien.

Meine Meinung: Eine Bereicherung für Jeden, der sich für die Eisenbahngeschichte des deutsch-belgischen Grenzraumes und das Leben der Menschen entlang der Eisenbahnstrecken interessiert und eine empfehlenswerte Ergänzung zu dem Buch „Hommage á la Vennbahn“.
Der einzige Minuspunkt des Buches ist vielleicht seine geringe Auflage… ;-)

Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und kann für 14 € versandkostenfrei beim Autor bestellt werden ( michaelheinzel@gmx.net ).
Das Buch kann aber auch im Buchhandel bezogen werden (ISBN 978-3-00-044687-0).