Anna 20 vor der Verschrottung gerettet!

Den „Eisenbahnfreunden Grenzland e.V.“ (EFG) ist es glücklicherweise gelungen, die zweiachsige MaK-Stangenlok „Anna 20“ des Eschweiler Bergwerksvereins vor der Verschrottung zu bewahren. Der von den EFG initiierte Spendenaufruf erbrachte bis Ende April 2013 eine Summe von 1.850 €. Zusammen mit von den EFG aufgebrachten Eigenmitteln reichte diese Summe aus, die im Jahre 1960 unter der Fabriknummer 220066 gebaute Lok „Anna 20“ noch rechtzeitig in sichere Obhut zu nehmen und sie zunächst von Düren nach Walheim zu transportieren. Im Gegensatz zu anderen Spendenaktionen, bei denen Spender häufig im Ungewissen bleiben, ob ihre Spenden wirklich zweckentsprechend verwendet werden und welche Anteile dort in Organisation und Verwaltung „versickern“, konnten die Unterstützer des Projektes  >Anna 20<  sicher sein, dass die Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. ihre Gelder zeitnah, zielgerichtet und vollständig so wie vorgesehen verwenden werden.

Schon am 30. April 2013 lief die Organisation für den Abtransport der Lok an. Der Transport gestaltete sich jedoch etwas schwierig, da von Seiten der Rurtalbahn keine Unterstützung gegeben wurde. So mussten sich die EFG bei den Verladearbeiten auf dem Gelände der Dürener Kreisbahn bzw. Rurtalbahn mit ihrem eigenen Zweiwegebagger behelfen, der zu diesem Zweck extra nach Düren herbeigeholt werden musste. Die noch nicht betriebsfähige Anna 20 wurde schließlich mit Hilfe des Zweiwegebaggers auf den Tieflader geschoben. Anschließend trat Anna 20 die Reise von Düren zum Bahnhof Walheim auf der Straße an.

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Improvisation – mit dem vereinseigenen Zweiwegebagger als Rangierfahrzeug wurde die Anna 20 auf dem Betriebshof der Rurtalbahn in Düren zur Verladestelle bewegt (oben und unten).
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Die Eisenbahnfreunde Grenzland wussten sich zu helfen – mit eigenen Mitteln und Kreativität wurde die Anna 20 für den Transport auf der Straße auf einen Sattelauflieger geschoben (oben und unten).
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Anna 20 beim Verlassen des Betriebshofes der Rurtalbahn (oben) und auf dem Weg von Düren nach Walheim (unten).
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Seit dem 02. Mai 2013 steht Anna 20 nun am Bahnübergang „Auf der Kier“ unmittelbar vor dem Stellwerk „Wf“ und kündet von ihrer gelungenen Rettung vor dem Schneidbrenner. Doch mit dem Transport in die neue Heimat erreichten die Eisenbahnfreunde Grenzland nur ein Etappenziel.

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Anna 20 in ihrer neuen Heimat auf den Gleisen des Bahnhofs Walheim, aufgenommen am 05. Mai 2013 (oben und 2 x unten).
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Mit der Aufarbeitung der Lok kommt nun die nächste finanzielle Herausforderung auf die Eisenbahnfreunde Grenzland zu. Nun gilt es, den durch eine Fehlbedienung herbeigeführten Motorschaden an der Lok zu reparieren oder den Motor einer beim Bergbaumuseum in Alsdorf vorhandenen Schwesterlok einzubauen. Auch hier hängt die Machbarkeit ganz wesentlich von der Finanzierung durch Spenden ab, da die EFG die Summe nicht aus eigenen Mitteln stemmen kann. Der Verein sucht deshalb nach wie vor Spenden und andere Hilfen, um das große Ziel, die Wiederinbetriebnahme der Anna 20, zu erreichen.

Unterstützen Sie (weiterhin) die Aufarbeitung von Anna 20 – es lohnt sich!

Für die freundliche Überlassung von Fotos möchte ich an dieser Stelle dem Eisenbahnfreund Elmar Scheurer herzlich danken.

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Lebenszeichen auf den letzten Vennbahngleisen

Der 09. September 2012 bot den Freunden der Vennbahn noch einmal die seltene gewordene Gelegenheit, Fahrbetrieb auf den verbliebenen Vennbahngleisen zwischen Stolberg-Altstadt und Schmithof zu erleben.

Anläßlich des Stolberger Stadtfestes wurde am Nachmittag des 08. September (Samstag) und nahezu ganztägig am 09. September 2012 (Sonntag) die Vennbahnstrecke zwischen Stolberg-Altstadt und Breinig befahren. Neben den regulären Euregiobahnzügen, die wie gewohnt bis Stolberg-Altstadt fuhren, verkehrte bspw. am Sonntag der Talent-Triebwagen 643 202 zwischen Stolberg Hbf und Breinig.


Als der erste Zug aus Breinig (643 202) am Sonntag nach Stolberg-Altstadt fuhr, lag der Viadukt an der Rüst relativ gut im Licht der Morgensonne.

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Formsignalsterben

In der Nacht vom 21. zum 22. November 2011 wurde derBf. Stolberg-Altstadt an das neue elektronische Stellwerk der EVS, das im Südflügel (Vennbahnseite) des alten Empfangsgebäudes des Stolberger Hauptbahnhofs errichtet worden ist, angeschlossen. An den vom Euregiobahnverkehr benutzten Fahrstraßen waren bereits seit Juli 2011 die neuen Lichtsignale aufgestellt und angeschlossen worden. Seit dem 22. November 2011 werden die Euregiobahnzüge nun mit der neuen Lichtsignaltechnik gesteuert. Nur einen Tag lang konnte man die als ungültig gekennzeichneten, entbehrlich gewordenen Formsignal noch sehen. In der Nacht vom 22. zum 23. November 2011 wurden sie demontiert und im Bereich des Stolberger Hauptbahnhofs, gegenüber den Ruinen der Firma „feuerfeste Produkte Peters“, abgeladen. Auf der südlichen „Breiniger“ Seite hat der Bahnhof Stolberg-Altstadt seine Formsignale noch behalten.

Hier ist ein kleiner Rückblick auf die letzten Stunden einiger Formsignale, die seit Juni 2001 rd. 10 Jahre lang zum Stadtbild irgendwie dazugehörten… „Formsignalsterben“ weiterlesen

Euregiobahn-Sonderverkehr zwischen Stolberg-Altstadt und Breinig

„Am Wochenende vom 10. /11. September 2011 verkehrten anläßlich des Stolberger Stadtfestes bzw. der Stolberger Stadtkirmes zum mittlerweile 10. Mal Züge der Euregiobahn zwischen den Bahnhöfen Stolberg-Altstadt und Breinig.“ – so hatte ich neulich an dieser Stelle geschrieben. Aber das stimmte leider nicht! Asche auf mein Haupt….
Wie in den Kommentaren (unten) nachzulesen ist, hat der aufmerksame Leser Josef Huber die Sache aufgeklärt und erläutert. Danach fährt die Euregiobahn nicht schon seit 10 Jahren jährlich nach Breinig, sondern erst seit 2004! Im Jahre 2001 hat es zwar tatsächlich erste Sonderfahrten nach Breinig gegeben. Aber von 2002 bis 2004 fuhren keine weiteren Sonderzüge nach Breinig. Erst nachdem die EVS ein marodes Streckenstück ausgebessert hatte und die IG „SPNV auf der Vennbahn“ den ersten Freischnitt organisiert hatte, konnten ab 2004 die regelmäßigen Sonderfahrten zwischen Stolberg-Altstadt und Breinig stattfinden.
Ich bedanke mich an dieser Stelle gerne für die Richtigstellung – schließlich soll die Stolberger Eisenbahngeschichte ja wahrheitsgemäß dargestellt werden.


Diese Fahrgast-Information hing am ehemaligen Breiniger Bahnhof aus, wo viele Breiniger Bürger die Sonderzüge der Euregiobahn bestiegen. „Euregiobahn-Sonderverkehr zwischen Stolberg-Altstadt und Breinig“ weiterlesen

Vor zehn Jahren: Start der Euregiobahn am Wochenende 09./10. Juni 2001


644 026 bei einer der ersten Schnupperfahrten am 09. Juni 2001 vor dem Empfangsgebäude des Stolberger Hauptbahnhofs.

Am Wochenende 09. und 10. Juni 2001 wurde in der Region Aachen ein bedeutendes Stück Eisenbahngeschichte geschrieben. Die „Euregiobahn“ feierte die Eröffnung ihrer ersten Strecke! Mit dem Wechsel zum Sommerfahrplan verkehrte die Euregiobahn ab dem 10. Juni 2001 planmäßig von Heerlen über Herzogenrath, Kohlscheid und Aachen nach Stolberg Altstadt. Zugleich wurde damit der Streckenabschnitt von Stolberg Hbf nach Stolberg-Altstadt nach 40 Jahren wieder für den Reisezugverkehr reaktiviert.

Eine Rückschau gibt es hier zu sehen.