Eisenbahn-Amateur-Klub Jülich feiert 40-jähriges Bestehen

Mit „großem Bahnhof“ im Bahnhof Jülich feierte der Eisenbahn-Amateur-Klub Jülich (EAKJ) am Sonntag, dem 17. April 2016 sein 40-jähriges Bestehen. Bei einem „Tag der offenen Tür“ bot der Verein in der ehemaligen Wartehalle des Bahnhofs Jülich und in seinen an der Gleisseite gelegenen Clubräumen viele Attraktionen.

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Der Vereinsvorsitzende Rudi Haas begrüsste am Beginn der Veranstaltung die zahlreich erschienen Besucher mit einer kurzweiligen Ansprache, in der er vielseitige n Aktivitäten und die Geschichte des Vereins schilderte. Bei seinem Streifzug durch die am 17. Mai 1976 beginnende Vereinsgeschichte schilderte Rudi Haas als Höhepunkt des Vereinslebens die eigenen Vereinsfahrzeuge wie die Uerdinger Schienenbusse der Baureihen VT 95 und VT 98 nebst Steuer- bzw. Beiwagen und die stolze Dampflok 50 1724. Ab 1980 führte der EAKJ mit den vereinseigenen Schienenbussen eigenständige Sonderfahrten zu Ostern, Nikolaus und Vatertag durch.

1987_08_22_beiBfAachenNord_EAKJ_795445_995497_795627_Sf_x35F3_FAm 22. August 1987 beförderten der EAKJ mit seinen Uerdinger Schienenbussen 795 445 und 795 627 sowie dem Beiwagen 995 497 Eisenbahnfreunde auf Nebenstrecken durch die Region Aachen. Das obere Foto zeigt die Sonderfahrt zwischen dem ehemaligen Gleisdreieck in Haaren und dem Bf. Aachen-Nord, das untere Bild entstand auf der Strecke Stolberg – Würselen zwischen der Abzweigung Quinx und Broichweiden.
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Die mit der Bahnreform 1994 verbundenen Umstände erzwangen jedoch im Oktober 2001 die Einstellung der Fahrten und den Verkauf der Fahrzeuge. Seit 2002 widmet sich der EAKJ mit seinen derzeit 49 Mitgliedern (Stand: 16.4.2016) hauptsächlich dem Modellbahnbau, insbesondere .die Teilbereiche Digitalisierung und Modulbauweise, die den schadlosen Transport der Anlage ermöglicht . Beide Themen wurden mit regem Fahrbetrieb auf mehreren Schauanlagen gezeigt. Gern gesehene Jubiläumsgäste waren der Modelleisenbahnclub Aachen und der Gemeinschaft Kerpen-Düren mit ihren modularen Anlagen.

Den geeigneten Schirmherrn fand der Club Mit dem seit Kindertagen eisenbahnbegeisterten Bürgermeister Axel Fuchs hatte der EAKJ einen geeigneten Schirmherrn gefunden. Axel Fuchs eröffnete die Feierlichkeiten offiziell und standesgemäß mit einer uralten Eisenbahnglocke, die einst beim Bf. Jülich zum Ankündigen der Reisezüge benutzt worden war. Fuchs lobte das rege Vereinsleben des EAKJ und regte zu einer Namensänderung in „Eisenbahner Profi-Klub“ an. Und der Schirmherr, dessen Großvater Eisenbahnvorsteher in Linnich war, sprach von seiner Vision, dass der Wissenschafts- und Hochschulstandort einen neuen, repräsentativen Bahnhof für Jülich benötige. Aus Sicht der Stadt eine Notwendigkeit!

2016_04_17_Juelich_40J_EAKJ_BDEF_Praesident_Hans_Dieter_Schmidt_x1_FHans-Dieter Schmitz, Pressereferent des Bundesverbandes Deutscher Eisenbahnfreunde (BDEF), lobte den EAKJ vor allem für seine nachhaltige Jugendarbeit und stellte die Auszeichnung des EAKJ mit dem Ehrenpreis für soziales Engagement durch den Kreis Düren in 2013 heraus. Er bescheinigte dem EAKJ eine vierzig Jahre fortdauernde beispielgebende Öffentlichkeitsarbeit.

2016_04_17_Juelich_40J_EAKJ_Clubanlage_Gueterabfrertigung_x4a_FSzenen von der an diesem Tag dicht umlagerten Klubanlage des EAKJ (oben und unten).
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2016_04_17_Juelich_40J_EAKJ_Clubanlage_Brueckenmotiv_x4_FWer genau hinschaute, konnte auf der großen Clubanlage des EAKJ in der Modellbahnwelt auch viele humorvoll ausgestaltete Szenen in 1:87 entdecken….

2016_04_17_Juelich_40J_EAKJ_Bf_Heimbach_MGKD_Aachen_x6_FAuf reges Publikumsinteresse stieß auch eine Modulanlage der Strecke Düren – Heimbach im Maßstab 1:160. Hier der Bahnhof Heimbach mit zwei typischen Zügen aus der Bundesbahn-Zeit.

2016_04_17_Juelich_40J_EAKJ_Bf_Ettenheim_MEC_Aachen_x3_FAuch auf der Anlage des MEC Aachen konnte man einen Vertreter der einstmals in Jülich zahlreich anzutreffenden Akkumulatortriebwagen der Baureihe ETA 150 bzw. 515 im Einsatz sehen.

Bei Kindern und Jugendlichen war der Lokfahrsimulator, d.h. die Nachbildung eines Führerstandes vor dem sich ein Monitor befand und mit Simulations-Software ein authentisches Lokfahrerlebnis erzeugte eine der größten Attraktionen. Lokführer Christian Jüntgen hatte immer „volles Haus“.

Den Aktiven des EAKJ gebührt Dank und Anerkennung für diese Geburtstagsveranstaltung. Möge der EAKJ sich auch in Zukunft so prächtig weiterentwicken!

 

 

 

Die Eisenbahn in Stolberg vor 40 Jahren – ein Rückblick in das beginnende Jahr 1976

Vor 40 Jahren ging auch in Stolberg die Dampflokzeit definitiv zu Ende. Das Bahnbetriebswerk Stolberg hatte nach dem Ende des planmäßigen Dampflokeinsatzes zwar noch einige Dampfloks als Reservebestand zurückgehalten, um in der Übergangszeit Engpässe abzudecken, falls die Ablösung durch Dieselloks Probleme bereitete. Doch Mitte Dezember 1975 bis Anfang Januar 1976 waren die Reserveloks kaum noch im Einsatz zu beobachten. Selbst mit Bauzügen oder Militärtransporten kamen Stolbergs letzte Dampfloks der BR 50 nur noch sehr selten zum Einsatz.

1_1976_01_17_Bw_Stolberg_050806_zLok_sw_x1F3_FBei einem Besuch des Bw Stolberg am 17. Januar 1976 stand auf dem Abstellgleis hinter der Bekohlungsanlage, wo das Bw Stolberg traditionell seine „Schrottloks“ bis zur Abholung aufreihte, auch die Lok 050 806. Bei dieser Lok schmerzte es besonders, sie dort zu sehen. Noch am 25. Oktober 1975 hatte ich auf der 050 806 eine unvergessliche Führerstandsmitfahrt erleben können. Und nun dieser Anblick – drastischer hätte das Ende der Dampflokzeit für mich kaum sein können. Nur die Fotos sind übrig geblieben….

2_1976_01_17_Bw_Stolberg_563007_in_Arbeit_x1F12_FAn anderer Stelle des Bw Stolberg gab es allerdings etwas positives zu entdecken. Die ehemalige Lok 4 der Grube „Carl-Alexander“ in Baesweiler war nach Stolberg transportiert worden. Eisenbahnfreunde aus Darmstadt hatten dem Eschweiler Bergwerksverein (EBV) die Lok für ihr Eisenbahnmuseum in Darmstadt-Kranichstein abgekauft. Bevor die Lok dorthin kam, sollte sie aber zunächst von Stolberg aus zu Nostalgiefahrten im Rheinland eingesetzt werden. Am 17. Januar 1976 arbeiteten mehrere Museumseisenbahner aus Darmstadt an der kalten Lok (oben und unten).
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4_1976_01_25_Bw_Stolberg_Carl_Alexander_Nr4_563007_x1F5_FNur eine Woche später konnte man die Lok „Carl Alexander Nr. 4“ am 25. Januar 1976 im Bw Stolberg unter Dampf erleben.

5_1976_02_01_Bw_Stolberg_051462_re_u_051421_li_Hg_x1F11_FBei einem Besuch des Bw Stolberg am 1. Februar 1976 hatte ich sogar einen Farbdiafilm in der Kamera. Das nasskalte Wetter hätte sicherlich zu einer guten Dampfbildung beigetragen. An diesem Tag waren aber keine angeheizten Loks im Bw Stolberg anzutreffen. Und für einen Farbfilm gab das Wetter auch nichts her, wie das Bild der abgestellten Loks 051 462 (rechts) und 051 421 (links dahinter) zeigt….

6_1976_02_10_Bw_Stolberg_290222_aufDS_ausLsch_x1F5_FAuch am 10. Februar 1976 erkundete ich im Bw Stolberg, ob Dampfloks angeheizt oder gar im Einsatz waren. Aber ich hatte wieder keinen Erfolg. Aus dem Lokschuppen heraus nahm ich aber 290 222 auf, die gerade gedreht wurde. Am Ausfahrgleis hinter der Drehscheibe ist noch ein Schienenbus (BR 795) zu erkennen.

7_1976_02_10_Bw_Stolberg_x2F16_FHinter der Bekohlungsanlage war die Reihe der Schrottloks angewachsen…

8_1976_02_10_Bw_Stolberg_x2F14_FIm Bw Stolberg hatte offensichtlich bereits das „Großreinemachen“ nach dem Traktionswandel begonnen. Viele Geräte und Anlagen, die für den Dampflokbetrieb erforderlich gewesen und nun nutzlos geworden waren, wurden zerlegt und als Schrott gesammelt. Das gesamte Areal rund um Schlackengrube und Bekohlungsanlage zeigte sich im Umbruch (oben und unten).
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10_1976_02_10_BwStolberg_Nebengebaeude_x1F4_FTristesse im Bw Stolberg zwischen Lokleitung und Wagenhalle.

11_1976_02_14_Stolberg_Hbf_SNCB_16_x1F4_FAm 14. Februar 1976 gab es in Stolberg längere Zeit Schneefall. Dampflokfotos im Schnee – Fehlanzeige…..
Doch auch der alltägliche Bahnbetrieb im Schnee war einige Fotos wert. Mit einem D-Zug in Richtung Köln wurde bespw. eine belgische Viersystemlok der Reihe 16 aufgenommen.

12_1976_02_14_Stolberg_Hbf_BR140_x3F4_FAuf der Vennbahnseite des Stolberger Hauptbahnhofs wartete eine Lok der BR 140 auf neue Aufgaben. Links von der Lok kann man noch den Ladekran beim einstigen Ladegleis an der Probsteistraße erkennen.

13_1976_02_14_Stolberg_Hbf_Bez5_2xBR290_BR140_BR215_x2F6_FBeim einstigen Stellwerk „Sb“ wurde dieser Blick in den Bezirk V des Stolberger Hauptbahnhofs aufgenommen. Aus dem Wurmrevier ist gerade ein Kohlezug eingelaufen, den von 2 Loks der BR 290 bespannt wurde. Auch hier wartet eine Lok der BR 140 auf eine neue Zugleistung, während aus Richtung Aachen eine Lok der BR 215 in den Stolberger Hauptbahnhof einfädelt.

14_1976_03_29_Stolberg_Eisenbahnstrasse_Posten5_290173_Dalli_Kesselwagen_x1F4_FVom Schrankenposten 5 aus wurde am 29. März 1976 zwischen den Bahnübergängen Nikolausstraße und Eisenbahnstraße ein Übergabezug nach Stolberg-Hammer fotografiert. Hinter 290 173 läuft ein privater Kesselwagen des DALLI-Werks.

15_1976_03_29_Bw_Stolberg_Carl_Alexander_Nr3_94002_x2F5_FIm Bw Stolberg herrschte am 29. März 1976 reges Treiben, weil für das anstehende Dampflokabschiedsfest der Bundesbahndirektion Köln alles schön aussehen sollte. Zwischen Drehscheibe und Wagenhalle gab es einen wahren Exoten zu sehen: hinter der Lok 3 der Grube „Carl-Alexander“ aus Baesweiler verbirgt sich eine pfälzische T 5, die 1907 von der Lokfabrik Krauss & Co in München gebaut wurde und bei der Deutschen Reichsbahn die Loknummer 94 002 tragen sollte. Als Lok einer Splittergattung wurde sie aber von der DR schon um 1926/27 verkauft. Die Lok wurde erst am 24. März 1976 von Merkstein aus nach Stolberg gebracht und nach dem Dampflokabschiedsfest von Stolberg aus zum Eisenbahnmuseum der DGEG in Neustadt an der Weinstraße geschleppt.

16_1976_04_01_Werbeanzeige_DLA_Stolberger_Burgkurier_vom_01_04_1976Am 1. April 1976 wurde im „Stolberger Burgkurier“ diese Werbeanzeige veröffentlicht. Es handelte sich nicht etwa um einen Aprilscherz, sondern um eine Ankündigung für ein unvergessliches Eisenbahnfest, das nach Schätzungen der Bahnpolizei und der Polizei rd. 80.000 Besucher nach Stolberg lockte, um die Dampfloks der Bundesbahndirektion Köln in den Ruhestand zu verabschieden…..

vor 40 Jahren: Stolberger Dampfloks vor dem Ende

Am 27. September 1975 endete beim Bahnbetriebswerk Stolberg der planmäßige Dampflokeinsatz. Anfang September 1975 konnte man in Stolberg noch folgende Dampfloks antreffen:
050 023, 164, 185, 622, 788, 806,
051 421, 462, 494, 565, 789, 864,
052 167, 474, 549, 692, 916, 928
053 031

Auch wenn im September 1975 – damals gab es noch keine Sommerzeit – schon früh am Abend das Licht für gute Fotos fehlte und einige trübe Tage zu verzeichnen waren, so spürte ich dennoch den Stolberger Dampfloks nach. In kurzer Zeit sollte die Dampflokzeit Vergangenheit sein…

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Schon am 28. August 1975 konnte ich die 051 494 erwischen, als sie nachmittags auf der Brücke der Verbindungsbahn die Strecken nach Walheim und Münsterbusch sowie die Rhenaniastraße und die Probsteistraße überquerte.

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Vom „Hausbahnsteig“ aus fotografierte ich am Nachmittag des 3. September 1975 die 050 806, als sie mit einem Übergabezug zum Bezirk V das Gleis 1a benutzte.

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Nahe des Stellwerks „Sa“ konnte ich – mehr schlecht als recht – 050 164 abpassen, als sie über die Verbindungsbahn in den östlichen Teil des Stolberger Hauptbahnhofs überwechselte. Das Bild hält zumindest die Erinnerung an die damalige Eisenbahnatmosphäre und die Stimmung wach…

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Der letzte fotografische Versuch an jenem 3. September 1975 galt der Ausfahrt der 050 622 in Richtung Aachen, die ebenfalls vom „Hausbahnsteig“ aus – gegenüber des Stellwerks „St“ – miterlebt wurde.

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Am 9. September 1975 gönnte ich mir einen intensiveren Fotoausflug in das Bahnbetriebswerk Stolberg. Eine Tagesversicherung war die „Eintrittskarte“. Ein Erinnerungsstück, das bis heute aufbewahrt wurde!

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Im Bahnbetriebswerk gab es zwischen der Lokleitung und dem Sozialgebäude sogar eine kleine und recht gepflegte Grünanlage – Arbeitskultur á la Deutsche Bundesbahn…

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Auf dem Weg vom Lokschuppen zum Bahnhofsbezirk IV musste 050 164 die Drehscheibe benutzen.

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Blick aus dem Ringlokschuppen auf 050 164, die zwischen der Lokleitung (links) und dem Sozialgebäude (rechts) auf das Ausrücken zu einem neuen Einsatz wartete.

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Auf den Abstellgleisen zwischen Bekohlungsanlage und Wagenhalle standen die Dampfloks, die als „Kaltreserve“ vorgehalten wurden. Hier konnten 051 462 und 050 023 angetroffen werden. Hinter der 051 462 stand außerdem noch die Lok 050 185.

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An der Bekohlung war gerade 052 167 eingetroffen – seinerzeit die schönste Dampflok des Bw Stolberg. Vom Dampflokabschied beim Bw Mayen Ende Mai 1975 hatte sie noch aufgemalte silberne Kesselringe und rote Griffstangen behalten.

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Nach dem Ausschlacken und der Versorgung mit Kohlen, Wasser und Sand wurde die 052 167 im Bereich des Ringlokschuppens abgestellt. Über die Drehscheibe erreichte sie den ihr zugedachten Standplatz.

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Auf den im Bw Stolberg „die Freiheit“ genannten Gleisen im Bereich des im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff zerstörten Teiles des Ringlokschuppens waren bereits die Loks 050 164 und 051 565 geparkt. Links davon lauerte im Lokschuppen schon die 215 047, Teil der Dieselkonkurrenz, die wenige Wochen später den Betrieb übernehmen sollte.

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Blick von der Lokleitung aus auf Drehscheibe und Lokstände des Bw Stolberg. Eine unvergessene Erinnerung…

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Am 25. September 1975 entstand dieses Foto vom Rangierbezirk V und seinem Stellwerk „Sif“. Im Hintergrund ist auf den Gleisen noch eine Lok der BR 50 zu sehen. Zwei Tage später endete der planmäßige Einsatz der Dampfloks beim Bahnbetriebswerk Stolberg.

40 Jahre ist es nun her. Neben der beeindruckenden Eisenbahnatmosphäre ist vor allem auch die Freundlichkeit und die angenehme Wesensart der Stolberger Eisenbahner in Erinnerung geblieben. Ohne ihre Offenheit für Eisenbahnfreunde, ihre Freude an der Arbeit als Eisenbahner und ihre Hilfsbereitschaft wäre es heute nicht möglich, diese Rückblicke auf die Stolberger Eisenbahngeschichte zu zeigen.

Wer Fotos aus der Dampflokzeit in Stolberg hat, die er zur Erinnerung an diese Epoche auch einmal anderen Menschen mit einem Herz für die Stolberger Eisenbahngeschichte zeigen würde, ist jederzeit herzlich eingeladen, seine Schätze hier zu zeigen. Fotos von Loks und Bahngebäuden oder Gleisanlagen sind ebenso willkommen wie Bilder aus dem Arbeitsalltag der Eisenbahner. Eine kurze Nachricht an mail@eisenbahn-stolberg.de genügt. Selbstverständlich wird auch gerne beim Kopieren (Scannen bzw. Digitalisieren) geholfen, so dass die Originalfotos natürlich beim Eigentümer/bei der Eigentümerin verbleiben können.

Mit Dampf durch die Eifel – Zaungast bei der Deutschlandrundfahrt von Eisenbahn-Romantik

In diesen Tagen veranstaltet die Redaktion der beliebten SWR-Fernsehsendung „Eisenbahnromantik“ eine Deutschlandrundfahrt. Der Sonderzug sollte auf den einzelnen Etappen mit insgesamt 8 verschiedenen Loks der legendären Baureihe 01 bespannt werden. Für die Tagesetappe von Westfalen über Köln und Gerolstein bis nach Trier war ursprünglich der Einsatz der beiden Dreizylinderloks 01 1066 und 01 1075 geplant. Am 5. August 2015 waren  dann aber tatsächlich 01 1066 und der 01 509 vor dem Sonderzug. Auch wenn beide Loks nicht die authentischen Loks für Schnellzüge durch die Eifel sind, so machte es dennoch Spaß, die beiden hochrädrigen Renner auf der Eifelbahn zu erleben. Dabei hatte das Teilstück von Köln bis Schmidtheim wegen der Steigungsabschnitte für die Eisenbahnfreunde den größten Erlebniswert.

Bei einem Ausflug an die Eifelbahn von Köln nach Trier gelang es mir, den Sonderzug an drei verschiedenen Stellen zu fotografieren.
Hier eine kleine Bildreportage dieser bemerkenswerten Sonderfahrt:

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Auf der Steigung zwischen den Bf. Weilerswist und Derkum wurde die Vorbeifahrt der beiden ölgefeuerten Schnellzugloks zum ersten Mal fotografiert (oben und unten).
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Etwa 1,5 km vorher hat auch der Eisenbahnfreund Marius Huke die beiden Dampfloks mit ihrem Sonderzug fotografiert. Ich bedanke mich für die Spende seines vortrefflichen Bildes, das östlich des Bf. Weilerswist entstand:

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Eisenbahnfotos eines jungen Berufspendlers aus dem August 1980

Zum 1. August 1980 begann mein Berufsleben mit einem Ausbildungsplatz in Köln. Für den täglichen Weg zur Arbeit vertraute ich mich der Deutschen Bundesbahn an – der Beginn einer langen Beziehung als Berufspendler, die bis 1994 von Zuverlässigkeit, Reisekultur und zahlreichen angenehmen Erlebnissen geprägt war. „Früher war alles besser“ – ein Satz, dem ich in Bezug auf die Deutsche Bundesbahn uneingeschränkt zustimme. Gewiss hat die Bundesbahn auch ihre Schattenseiten gehabt. Umfangreiche Stillegungen von Nebenstrecken und eine Stagnation im Angebot der Fahrzeuge für den Nahverkehr gehörten in der Region Aachen und auf der Strecke Köln – Aachen lange Jahre zum Alltag. Aber selbst die damals weit verbreiteten „Silberlinge“, die heute noch als Waggons der Bauart „n“ im Einsatz sind, boten bspw. in Bezug auf die Beinfreiheit, die Gepäckablagemöglichkeiten, die Zuverlässigkeit von Türmechanismen oder der Möglichkeit zur pragmatischen „Klimatisierung“ (einfach das Fenster öffnen!) mehr Fahrkomfort als der Fahrzeugpark, mit dem heutzutage Menschen transportiert werden. Und es gab einfach mehr Eisenbahner, die sich an ihren jeweiligen Dienstposten mit ihrem umfassenden Verständnis vom System Eisenbahn, mit Kompetenz und Engagement um den störungsfreien und flüssigen Betriebsablauf und den zuverlässigen Service für die Fahrgäste gekümmert haben. Vergangene Zeiten…..

Hier zeige ich einmal einige meiner ersten Fotos, die ich Mitte August 1980 als Berufspendler während meiner Wege zur Arbeit aufgenommen hatte:

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Am 11. August 1980, irgendwann zwischen 6 und 7 Uhr am Morgen, rollt 112 496 mit einem Eilzug aus Aachen in Stolberg Hbf ein. Der Zug wird mich an diesem Tag bis nach Köln-Deutz bringen.

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Aus dem geöffneten Abteilfenster heraus entstand in Düren das Foto der noch recht neuen 111 128, die für den künftigen Einsatz auf der S-Bahn Rhein-Ruhr in den damaligen Produktfarben ausgeliefert worden war. Weil viele Loks der BR 111 zum Start des S-Bahn-Betriebes aber nicht direkt benötigt wurden, setzte man sie vorübergehend im gewöhnlichen Reisezugverkehr ein.
111 128 steht hier auf den Mittelgleisen des Bf. Düren vor einem Nahverkehrszug in Richtung Köln. Vor der Aufnahme des S-Bahn-Betriebes zwischen Köln und Düren ergänzten solche Zusatzzüge das Zugangebot zwischen Köln und Aachen.

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Ebenfalls aus dem Zug heraus entstand im Bf. Düren das Foto eines aus Jülich kommenden Akkutriebwagenverbandes. Der im Hintergrund sichtbare Waggon gehörte heute zum Fahrzeugbestand der Eisenbahnfreunde Grenzland e.V. .

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Auf der Heimfahrt hatte ich am 11. August 1980 den Zug in Düren verlassen, um das dortige Geschehen näher zu erkunden. Hier wurden 515 544 und 110 316 auf der Nordseite des Bf. Düren im Bild festgehalten. Während 515 544 aus Jülich kommend am Hausbahnsteig anhält, ist 110 316 mit einem Leerzug abgestellt.

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Der Bf. Düren war 1980 ein Schwerpunkt im Einsatz der Akkutriebwagen des Bw Düren. So gab es auf dem Bahnhofsgelände mehrere Ladestationen, an denen die Batterien der Triebwagen in Pausenzeiten nachgeladen werden konnten. Der hier fotografierte Zug aus 815 734 und 515 562 steht zwar vor einer Ladestation. Die geschlossenen Batterieklappen im Bodenbereich lassen aber erkennen, dass dieser Triebwagen hier lediglich von Eisenbahnern des Bw Düren neben der Ladestation bereitgestellt und im Bild gerade vom Zugpersonal für den nächsten Einsatz übernommen wurde.

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Aus Richtung Köln kommend wurde 110 272 am Nachmittag des 11. August 1980 vor einem Zug nach Aachen fotografiert. Zu Zeiten des Berufsverkehrs konnten die Züge auf der damaligen Kursbuchstrecke 440 durchaus 6 bis 8 Silberlinge aufweisen. Der im Hintergrund sichtbare Güterzug ist mit der Ausrüstung von Schaustellern beladen, die wahrscheinlich nach dem Ende der Annakirmes gerade wieder Düren verlassen.

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Auf der Strecke von Düren über Bedburg und Neuss nach Düsseldorf wurden die Reisezüge ebenfalls überwiegend aus „Silberlingen“ gebildet und mit einer Lok der BR V 100 bespannt. Am Nachmittag des 11. August 1980 hatte ich das Glück, vor einem solchen Zug die beiden Loks 211 052 (links) und  211 085 fotografieren zu können.

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Loks der BR 150 waren in Stolberg Hbf  selten anzutreffen. Als ich am 12. August 1980 aus Köln nach Hause gekommen war, stand in der E-Lok-Abstellgruppe jedoch die 150 137. Zusammen mit 140 646 wurde sie natürlich sofort abgelichtet (oben und unten).
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Wenn ich auf dem Weg zur Ausbildungsstelle den Fotoapparat mitgenommen hatte, fuhr ich an manchen Tagen nach der Rückkehr aus Köln nicht gleich nach Hause, sondern verweilte noch einige Zeit auf dem Stolberger Hauptbahnhof. Am 15. August 1980 entstand dabei das Foto von 110 157, die mit einem Zug nach Aachen durch Stolberg Hbf kam. Damals ein völlig alltägliches Eisenbahnfoto….